"Wir sehen uns dann in 4 Wochen."

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  "Durch den heldenhaften Einsatz eines Schülers gab es keinerlei Opfer

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  "Durch den heldenhaften Einsatz eines Schülers gab es keinerlei Opfer. Dennoch liegen jetzt über 50 Schüler unserer Schule mit einer leichten Rauchvergiftung im Krankenhaus.", erklärte Direktor Fury, "Aufgrund dieser Verletzten und den großen Brandschäden an unserer Turnhalle werden die Ferien um zwei Wochen verlängert. Allen Schülern ist es erlaubt nach Hause zu fahren. Wir werden versuchen alle Bus-, Zug- und Flugtickets umzubuchen. Eure Eltern wissen allesamt Bescheid. Falls irgendeiner die Ferien im Wohnheim verbringen möchte, muss er sich im Sekretariat melden und die Eltern müssen eine Einverständniserklärung unterzeichnen. Es tut mir wirklich leid, dass wir diese Maßnahmen ergreifen müssen. Aber wir haben keine andere Wahl. Im Laufe der nächsten Wochen will die Polizei herausfinden, weshalb es zu diese Katastrophe gekommen ist. Am 3.1. wird der Unterricht wieder regulär beginnen. Ich wünsche euch erholsame Ferien."
Ein schwacher Applaus folgte auf die Rede des Direktors.

Natasha sank während der Ansprache immer tiefer in ihrem Stuhl. Auch wenn ihre Freunde es bestritten, sie war sich hundertprozentig sicher, dass sie Schuld an der Katastrophe hatte.
Schließlich hatte sie die Sterne aufgehängt, die zuerst Feuer gefangen hatten. Abgesehen davon hatte sie erlaubt diese Flammenwerfer aufzustellen. Hätte sie nur irgendetwas dagegen gesagt. Dann würden Tony und die anderen Jungs jetzt nicht im Krankenhaus liegen.
Verstohlen wischte sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
Sie war sich bewusst, dass sie zurzeit das Gesprächsthema Nummer 1 war. Sie bemerkte die Blicke die ihr auf den Fluren folgten. Sie hörte das Getuschel, dass anfing sobald sie auch nur einen Raum betrat.
Jeder wusste es.
Jeder wusste das sie Schuld an diesem Brand trug.
Neben ihr saß Pepper und unterdrückte mühsam ein Schluchzen. Seit gestern Abend schaffte sie es nicht, sich zu Beruhigen. Andauernd liefen ihr Tränen über die Wangen. Sie wechselten kaum ein Wort miteinander. Anscheinend gab sie sich ebenfalls die Schuld.
Überhaupt war die ganze WG seltsam schweigsam. Bedrückende Stille herrschte heute morgen am Frühstückstisch.
Alle machten sich Sorgen um Tony, der gestern Abend zusammen gebrochen war.
Auch wenn er alle manchmal nervte, so ist er ihnen ans Herz gewachsen.
"Tasha.", sagte Peggy neben ihr, "Wir sollten auch langsam in unsere Wohnung gehen."
Pepper nickte zustimmend.
Verwirrt sah Natasha sich um. Inzwischen hatte sich die Aula fast vollständig geleert. Sie waren die Einzigen die noch auf ihren Plätzen saßen.
Natasha nickte kurz und erhob sich langsam von ihrem Platz.
Schweigend gingen die drei Mädchen zu ihrer Wohnung.
Auch dort herrschte einsame Stille. Die Jungs waren alle noch im Krankenhaus. Entweder besuchten sie Tony oder lagen mit einer leichten Rauchvergiftung ebenfalls noch im Krankenbett.
Pepper, Peggy und Tasha trauten sich nicht ins Krankenhaus. Vor allem Pepper und Tasha brachten nicht den Mumm auf, dort aufzutauchen und Tony in die Augen zusehen.
Pepper plagte ein schlechtes Gewissen, da sie nie Tony's Entschuldigung angenommen hatte und Tasha fühlte sich einfach schuldig.
Peggy hingegen fühlte sich einfach nicht bereit für noch mehr Drama. Sie hatte die Chester-Sache noch immer nicht ganz überwunden. Außerdem wollte sie Pepper und Natasha unterstützen.
Fast gleichzeitig ließen sich die drei auf die Couch fallen.
"Wir sollten Packen.", murmelte Pepper.
"Willst du nicht noch einmal Tony sehen?", fragte Tasha tonlos.
Pepper atmete schwer aus: "Ich w-weiß es nicht.", stammelte sie und wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht, "Ich wüsste nicht was ich ihm sagen sollte. Dabei gibt es soviel zu Sagen... Ich fühle mich gerade so hilflos."
"Wahrscheinlich würden uns etwas Abstand gut tun, um uns mal wieder über uns und unsere Gefühle klar zu werden.", sagte Peggy leise.
Tasha nickte langsam, es sträubte sie zwar. Aber Peggy hatte Recht.
"Also gehen wir jetzt Packen?", fragte Pepper noch mal flüsternd.
Peggy und Natasha nickten langsam, doch niemand machte auch nur Anstalten ins Zimmer zu gehen.

Tasha konnte nicht sagen, wie lange die drei noch so auf der Couch saßen und einfach nur wie paralysiert an die Wand starrten. Doch nach einer Weile kam Jane in die Wohnung gestürmt.
Sie sah etwas wild aus. Ihre Haare waren verstrubbelt, als wäre sie bei starken Gegenwind Fahrrad gefahren. Ihr beigefarbenerer Rock und ihr buntes Top waren etwas verrutscht: "Ich hab's heute morgen durchs Radio erfahren. Euch gehts gut?", fragte sie besorgt.
Die drei Mädchen sagten nichts, sie sahen sie nur traurig an. Besorgt legte Jane ihre kleine Tasche ab und lief im Eilschritt auf ihre Freundinnen zu: "Anscheinend nicht."
Natasha schüttelte schluchzend den Kopf.
Einfühlsam legte Jane ihren Kopf schief und musterte die Mädchen ruhig: "Ich war im Krankenhaus gewesen. Maria ist schließlich eine sehr gute Freundin."
Sofort waren die drei Mädchen hellhörig.
"Und?"
"Es geht ihnen gut, sie kommen heute noch aus dem Krankenhaus. Auch Tony, wenn auch unter Protest der Ärzte. Aber ihr kennt ihn ja.", erzählte Jane mit einem leichten Lächeln.
"Ihr gebt euch jetzt aber nicht irgendwie die Schuld an diesem ganzen Mist, oder?", fragend sah sie ihre drei Freundinnen an.
"Aber es ist meine Schuld.", sagte Tasha tonlos.
Stirnrunzelnd schüttelte Jane den Kopf: "Das ist doch nicht euer Ernst?"
"A-aber es ist doch so, Tasha und ich haben den Ball geplant.", erwiderte Pepper traurig.
"Leute...", Jane schüttelte den Kopf, "Wer hat euch denn diesen Scheiß eingeredet? Ihr habt absolut keine Schuld. Der Schulchor hat doch die Flammenwerfer aufgestellt oder?"
Natasha nickte zustimmend: "Aber..."
Jane ließ sie nicht ausreden: "Kein aber, auf der einen Seite trifft diesem Chor die Schuld, vor allem aber der Schulverwaltung. Die Feuerschutzbedingungen in der Turnhalle sind mehr als mangelhaft. Wo waren bitte die Feuerlöscher oder was war mit der Sprinkleranlage?"
"Danke, Jane.", Tasha umarmte die Brünette dankbar, "Du solltest Anwältin werden."
"Bloß nicht.", rief sie lachend.
Plötzlich erhob sich Pepper von der Couch. Auffordernd sah sie Natasha und Peggy an: "Wir sollten Packen."

*
Entschlossen verschloss Pepper ihren schwarzen Hartschalenkoffer. Peggy und Natasha waren ebenfalls fertig. Jane musste gar nicht erst Packen. Zu Hause hatte sie all ihre Sachen.
"Wir sollten den Jungs noch einen Zettel schreiben.", murmelte Peggy bedrückt und strich ihr apricotfarbenes Top gerade. Die drei Mädchen hatten sich bequeme Klamotten angezogen. Sprich: weite Hosen und locker sitzende Tops. Schließlich hatten sie lange Zugfahrten bzw. Flüge vor sich.
Pepper nickte zustimmend. Sofort nahm sie Blatt und Stift zur Hand und kritzelte schnell eine kurze Nachricht auf die Linien.
Anschließend platzierte sie die Nachricht gutsichtbar auf dem Küchentisch.

Schweigend verließen die vier Mädchen das Apartment.
Vor dem Wohnheim fielen sie sich in die Arme. Obwohl sie erst drei Monate auf der Schule waren, sind sie sich schon ans Herz gewachsen.
"Ich werde euch so vermissen.", schniefte Peggy, "Chicago ist so langweilig."
"Was soll ich denn sagen?", erwiderte Natasha, "Ich wohne in Atlanta."
"Wir müssen uns auf jeden Fall in L.A. treffen.", meinte Pepper, "Dort ist es warm."
"Nur wenn du die Tickets bezahlst.", sagte Jane lachend.
Ein letztes Mal drückten sich die vier Mädchen, dann gingen sie zu ihren Taxis - Jane zu ihrem Fahrrad-.
"Bis in vier Wochen!", rief Pepper ihnen zu und warf noch einmal einen Blick auf den Campus der SHIELD-High School.

*
"Mädels.", rief Clint in die Wohnung, "Seht mal wer wieder da ist!"
Nachdem alle fünf Jungs die Nacht und den Vormittag im Krankenhaus verbracht haben, konnten sie die Ärzte dazu überreden sie alle frühzeitig zu Entlassen.
Selbst Tony.
Im Nachhinein wusste Clint nicht ob das so eine gute Idee gewesen war, Tony war merkwürdig bleich und auch sein Atem klang alles andere als gesund.
Aber er hatte sich geweigert noch eine Minute im Krankenhaus zu bleiben.
"Mädels?!", rief Clint erneut. Verwirrt sah er sich in der Wohnung um. Alles stand an seinem Platz und war perfekt aufgeräumt. Ansonsten herrschte vollkommene Stille.
Seltsam.
Verwirrt lief Clint in das Zimmer der Mädchen. Es war leer. Keines der Mädchen wär zu sehen, abgesehen davon fehlten ein paar von ihren Sachen.
Augenblicklich hatte Clint eine böse Vorahnung.
Indem Moment rief Steve aus der Küche: "Seht euch das an."
Clint rannte schnellstmöglich ins Wohnzimmer. Vor der Couch standen die Jungs und starrten fassungslos auf einen weißen Zettel.
"Was steht da?", fragte Clint verwirrt.
Ohne ein Wort zu Sagen übergab ihm Steve das Blatt.
Schnell überflog Clint den Zettel.

Das erste JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt