Kapitel 21

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sechs Wochen später

David POV

Ich bin fett. Das denke ich mir so ziemlich jeden Morgen, wenn ich aufstehe. Mein Bauch ähnelt einem dimensionalem Medizinball und ich liege den ganzen Tag nur irgendwo rum, da ich nicht mehr richtig gehen kann. Falls etwas ist, trägt Nathan mich. Zumindest auf kurzen Strecken. Wenn es zu Susan geht, dann sitze ich seit etwa drei Wochen im Rollstuhl. 

Die zwei Zwerge sind sehr aktiv und halten mich auch Nachts wach. In letzter Zeit hat es aber ein wenig nach gelassen. Unsere kleine Maus ist immer noch zu klein. Zwar wird sie es schaffen, aber Susan rechnet mindestens einen Monat auf der Intensivstation und dann vielleicht noch einen Monat auf normaler Station. Nathan und ich wollen dann aber hier bleiben mit unserem kleinen Sohn. 

Meine Eltern sind gestern angekommen. Das erste was ich hörte: "Wow. Endlich hat du ein bisschen was auf den Hüften." Von meiner Mum. Sie hat es zwar lustig gemeint, aber irgendwie haben mich diese Worte sehr getroffen. Nathan musste mich ungefähr eine Stunde damit beruhigen, dass es nicht stimmt. Trotzdem tat es weh. 

Gerade ist es 05:00 Uhr morgens und ich sitze am Fenster und sehe in den schwarzen Park hinab. In ein paar Tagen ist Weihnachten und draußen ist alles mit Schnee bedeckt. Auch jetzt wirbeln Schneeflocken wild durcheinander. Es wäre schon irgendwie schön, wenn die Zwei an Weihnachten kommen würden. Nur leider können wir es uns nicht aussuchen. Wir müssen ja warten. Nur ich bin so ungeduldig mittlerweile! 

Ein starkes Ziehen im Rücken und Unterleib lässt mich vom Fenster aufsehen. "Ein paar Tage könnt ihr schon noch warten. 24. Dezember wäre ganz toll. Dann hätten wir zwei Christkinder. Außerdem sollte Papa noch schlafen. Ihr habt ihn - wie mich übrigens auch - nicht wirklich lange schlafen lassen. Nur noch drei Tage. Dann dürft ihr."

Wie als Antwort, bekomme ich zwei Stupser, was mich zum kichern bringt. Mit einer Hand auf meinem Bauch sehe ich wieder nach draußen. Langsam wird es ein wenig hell und die Schneeflocken glitzern im Licht. Gegen 06:30 Uhr mache ich langsam Frühstück. Nathan wird gegen 07:00 Uhr aufstehen und um 07:45 Uhr haben wir einen Termin bei Susan. 

Ich bin gerade fertig, als sich zwei Arme um mich schlingen. "Guten Morgen", haucht Nathan in mein Ohr. "Wie hast du geschlafen? Wie geht es euch?"

"Guten Morgen", erwidere ich. "Ein bisschen wenig, aber ansonsten ganz okay. Uns geht es super. Naja, ich hatte vorhin ein paar leichte Übungswehen, aber ansonsten alles gut. Bis Weihnachten können sie schon noch warten."

"Hm. Anna will am 24. kommen und kochen, damit wir miteinander feiern können. Ich hoffe, du hast nichts dagegen?"

Ich schüttel den Kopf und löse seine Hände langsam von mir. "Frühstück ist fertig. Na los, komm schon. Bevor wir zu Susan gehen, will ich noch duschen und du musst mir ja helfen. Das werde ich definitiv nicht vermissen."

Nathan lacht leise und setzt sich mit mir an den Tisch. Ich esse zum Frühstück einen großen Joghurt mit Bananen, Erdbeeren, Kiwis und Himbeeren. Danach ein Brot mit Marmelade und Käse und zum Schluss noch eine Gurke. Für mich ist noch ungewohnt so viel zu essen, aber zur Abwechslung ist es eigentlich auch ganz angenehm. Vorallem macht sich jetzt keiner mehr solche Sorgen um mich, weil ich zu wenig esse. 

Nach dem Frühstück hilft mir Nathan mit dem duschen. Mit der Zeit wurde sogar das für mich schwierig. Schon nach wenigen Minuten wurde mir schwindlig und einmal musste ich mich sogar setzen und warten, dass Nathan kommt. Zum Glück hatten wir gleich danach einen Termin bei Susan. Sie meinte, ich soll einfach duschen, wenn jemand dabei ist oder ein Bad nehmen. 

Nachdem ich nach dem duschen in eine Jogginghose und ein weites T-Shirt geschlüpft bin, setze ich mich in den Rollstuhl und Nathan fährt mich zu Susan. Sie erwartet uns schon und ich setze mich mit Nathans Hilfe auf die Liege. Susan beginnt gleich mit der Untersuchung. 

"Es ist soweit alles in Ordnung. Den Kleinen geht es bestens." Sie lächelt mich an. "Wie geht es dir? Hast du Schmerzen? War dir noch öfter schwindlig? Bist du müde? Kannst du genügend schlafen? Hast du in letzter Zeit öfter Wehen?"

"Ja, ich bin müde. Schwindlig war nicht mehr so oft aber ich hab Wehen, ja. Wehen hab ich so alle zwei oder drei Stunden. Sie sind jetzt nicht sonderlich schlimm, aber es tut schon weh. Schlafen ist so ne Sache. Ich kann schlafen, wenn die kleinen Schlafen. Kommt nicht so oft vor", grinse ich. "Aber es geht. Ich beweg mich ja eh nicht sonderlich viel, da ist das nicht so schlimm. Ich esse weiterhin ziemlich viel und dank Anna auch sehr gesund."

"Gut", lächelt sie. "Alle zwei bis drei Stunden. Ich schätze mal, dass es so in ein bis zwei Tagen los gehen wird. Ich weiß, dass du es zwar gerne an Weihnachten gehabt hättest, aber versprechen kann ich nichts. Also, wir sehen uns dann heute Abend."

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Hey und herzlich Willkommen zurück bei Mate!

Oh oh. Bald geht es los.

Freue mich wie immer auf euer Feedback.

Eure Sternchenxoxo

MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt