Auf der Flucht

34 3 0
                                    

Amanda verschwand ohne ein Wort in der Küche. Ich blieb noch eine Weile stehen, dann trottete ich die Treppe hoch.

Angekommen in meinem Zimmer, lies ich mich aufs Bett fallen. Ich wollte hier weg. Ich gehörte hier einfach nicht her.

Lange lag ich stumm auf 'meinem' Bett und starrte Löcher in die Decke. Ich dachte nach. Abends, wenn alle Lichter aus sind, wollte ich abhauen. Mein Gepäck hatte ich noch nicht ausgeräumt.

Gesagt, getan. Nach dem Abendessen log ich vor ich sei hundemüde. Extralangsam stampfte ich die Treppe hinauf.

Ich musste lange warten. Nach einer gefühlten endlosen Ewigkeit, es war 00:43 uhr, hörte ich Mike in sein Zimmer gehen. Amanda war schon vor Stunden Schlafen gegangen. Ich wartete noch einige Sekunden, dann nahm ich meine Tasche, in der meine sämtlichen Wertsachen drinnen waren, und lief auf zehenspitzen die Treppe hinunter. Ich schloss die Tür auf und ging in den Garten. Das Tor zur äusseren Zivilisation war aber geschlossen. Scheiße! Von hier komme ich nicht weg. Ich ließ meine Augen umherschweifen, als ich an etwas hängenblieb: der Zaun zum Nachbarhaus. Von der anderen Seite her kam noch ein Lichtschein zu uns herüber. Muss wohl vom Pool kommen. Wir haben keinen Pool. Schade. Warte....sagte ich gerade WIR?! Ich meine Mike und Amanda. Ups.

Ich warf mein Gepäck auf die andere Seite des Zauns. Dumpfer lauter Aufprall. Scheiße. Hoffentlich hatten die beiden das nicht bemerkt. Langsam kletterte ich über den hohen Zaun. Auf der anderen Seite ließ ich mich fallen und landete Gottseidank auf den Beinen. "Was machst du hier?", Lachte eine Stimme. Ich kannte sie nicht. Langsam drehte ich mich um. Ein Junge mit braunem Haar und grünen Augen saß am Rand des Pools. Nur mit einer Schwimmhose gekleidet. Statt in sein Gesicht zu sehen starrte ich auf seinen Oberkörper. Er war gut gebaut.

"Ich werde nicht gerne angestarrt." Lachend stand der Junge auf. "Ich habe nicht gestarrt.", sagte ich und wurde Rot, was man in dieser trägen Beleuchtung aber Gottseidank nich sah.

Lächelnd kam er auf mich zu. "Ich bin Adam.", sagte er. "Ich bin Amy", meinte ich.

Das perfekte LebenWhere stories live. Discover now