>>der ist zwar doof, aber er liebt dich<<

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Harrys POV:

Nachdem ich den ganzen Tag damit verbracht hatte, an den Songs zu schreiben, freute ich mich am nächsten Morgen wieder darauf, im Morgengrauen bei Wind und Nebel am Strand entlang zu schlendern.

Louis hatte zwar meine Nachricht gelesen, aber nicht darauf geantwortet und irgendwie ließ mich diese Tatsache hibbelig werden.

Hieß sein Schweigen jetzt, dass er auf dem Weg war, um mich zu überraschen, oder hatte er mit mir abgeschlossen? Hatte ich am Ende sogar falsch gelegen und Carrie erwartete wirklich ein Kind?

Hatte sie womöglich die Nachricht gelesen und daraufhin Louis eins mit der Bratpfanne übergebraten? Bei der Vorstellung musste ich unwillkürlich lachen. Nein, das war wohl eher unwahrscheinlich.

Da ich irgendwann zu faul war, um weiterzulaufen, hockte ich mich einfach auf meine Regenjacke in den feuchten Sand und beobachtete die schäumenden Wellen, die sich über die Wasseroberfläche kräuselten.

Für einen Spätsommer war dieses Jahr verdammt schlechtes Wetter, denn am Horizont waren dicke Regenwolken zu erkennen, die sich ihren Weg gen Ufer entlang schoben. Das Vibrieren meines Handys holte mich zurück in die Realität, weswegen ich einen kurzen Blick auf das Display warf.

Niall: Wo auch immer du gerade bist, geh auf dein Zimmer.

Verwirrt las ich den Text nochmal und nochmal, aber der Inhalt dessen änderte sich nicht. Ich sollte auf mein Zimmer zurückkehren, warum auch immer.

Ich: Warum?

Niall: Stell keine dummen Fragen, mach einfach.

Mein Magen hob sich, was an der Aufregung liegen mochte, oder einfach daran, dass ich tierischen Hunger hatte. Deshalb verschob ich das Befolgen des Befehls auf nachher und suchte mir erst einmal im Ort ein Café, wo ich frühstücken konnte.

Danach kehrte ich zurück zum Hotel,wo ich mich brav auf mein Bett hockte und aus dem Fenster starrte.Die Regenwolken waren schwärzer geworden und garantiert würde es bald heftig regnen.

Wenn ich nicht hätte warten müssen, wäre ich draußen geblieben und hätte den Regen genossen. Aber Niall hatte meistens Recht, wenn er mir etwas sagte.

Eine halbe Stunde später lag auf dem Bauch und blätterte eine deutsche Zeitschrift durch, ohne auch nur ein Wort zu verstehen, als es an der Tür klopfte.

Während ich mich aufrappelte, um zu öffnen, breitete sich eine Gänsehaut auf meinen Armen aus, da ich vermuten konnte, wer gleich vor mir stand.

Tatsächlich stand Louis im Türrahmen,einen Rucksack auf den Schultern und ein reumütiges Lächeln im Gesicht. „Hallo Haz."

Sein Anblick haute mich um, weshalb ich ihmdirekt um den Hals fiel. „Du bist gekommen", flüsterte ich, überglücklich darüber, dass er es wirklich getan hatte. Er hatte sich in den nächst besten Flieger gesetzt, nur um zu mir zu kommen.

„Aber natürlich bin ich das, Schatz." Ich weinte in seine Halsbeuge und verfestigte meine Umarmung. „Danke." Er küsste meinen Kopf, seine Hand durch meine Haare fahrend. „Es tut mir leid", wisperte er traurig, doch ich unterbrach ihn mit einem Kuss.

Seine Lippen fühlten sich unheimlich weich auf meinen an und dieseBerührung jagte nach wie vor hunderte von Stromschlägen durchmeinen Körper.

„Lass uns einen Spaziergang machen", schlug ich vor,sobald wir uns lösten. Er stimmte zu, sodass wir wenige Minuten später nebeneinander herliefen.

„Ich wäre auch zu dir gekommen,wenn Carrie wirklich schwanger gewesen wäre", brach er irgendwann das Schweigen zwischen uns. „Ich wollte dir nur Zeit lassen, bis du mir antwortest. Ich wollte dich nicht bedrängen."

Ich blickte kurz zu ihm ,mal wieder überwältigt von seiner Schönheit. „Sie hat also gelogen?", schlussfolgerte ich aus seiner Erklärung, was er mit einem Nicken bestätigte. „Du hattest von Anfang an recht. Ich hätte auf dich hören sollen."

Lächelnd griff ich nach seiner Hand. „Ich hab auch falsch reagiert. Aber ich hatte in dem Moment einfach Angst, dich zu verlieren." Traurig schmunzelnd drückte er meine Hand. „Wir waren wohl beide in diesem Augenblick nicht wir selbst, was?"  „Das ist wahr."

Mittlerweile hatten wir den Stranderreicht und ich ließ ihn los, um vorweg zu laufen, Richtung Wasser.„Niall hat mir gesagt, du wüsstest nicht, ob du mir vertrauen kannst!", rief er mir zu, stehend bleibend. Ich drehte mich um, mit einem Mal ernst. „Stimmt, das hab ich gesagt."

„Ich werde nicht nochmal den Fehler begehen und jemanden so verletzen."

„Bist du dir da sicher?"

„Ja. Ehrlich Harry, ich habe mir geschworen, nie wieder so etwas zu tun. Außerdem ist es mit dir anders als mit Carrie!"

„Anders?" Ich zog mir die Kapuze meines Pullis über den Kopf, weil es begann, zu regnen. Louis tat es mir gleich und tat einige Schritte auf mich zu. Der Regen tropfte mittlerweile schon von seiner Nasenspitze und der Stoff seines Pullovers wurde allmählich durchnässt.

„Du lässt mich anders fühlen. Du bist etwas besonderes Harry, bei dir bin ich so zufriedenwie schon lange nicht mehr. Ich liebe dich. Ungelogen."

Abermals blieb er stehen und betrachtete mich vorsichtig, wobei der immer stärker werdende Regen die Sicht unklar werden ließ. „Ich schwöre dir Louis, wenn ich dich irgendwann dabei erwische, wie du -"

Weiter kam ich nicht, denn er stürmte in meine Arme und küsste mich. „Das wird nicht passieren, Liebling", versprach er und ich vertraute ihm. Diese Liebe, die in seinen Augen lag, war neu,außerdem liebte ich selbst ihn viel zu sehr, um es nicht zu tun.

Als wir wieder im Trockenen angekommen waren, wartete eine Whatsappnachricht von Niall auf mich:

Niall:Ist er da?

Ich: Ja.

Niall:Er meint es ernst, Harry. Ich hab ihn erlebt, wie er vor mir stand, mich anflehend, ihm zu verraten, wo du bist. Der ist zwar doof, aber er liebt dich. Behalt den.

Ich: Das werde ich. Danke Niall.

Niall: Hey, dafür sind Freunde da! Genießt die Zeit!

niall ist toll. das kapitel ist toll omg. hoffe ihr mögt es auch :)


serendipity - larry ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt