>>der typ war unglücklich<<

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Carries POV:


Nach einer sehr unruhigen Nacht wachte ich am nächsten Morgen mehr als gerädert auf.  Mir war schlecht und ich fühlte mich wie nach einer durchzechten Partynacht. So kam es,dass ich es nur noch mit Ach und Krach rechtzeitig ins Bad schaffte, wo ich augenblicklich die Kloschüssel küsste.

Nachdem sich mein Magen beruhigt hatte, richtete ich mich angewidert auf und betätigte die Spülung. Hoffentlich war ich nicht schwanger von diesem Idioten! Das würde mir gerade noch fehlen!

Um hundertprozentig sicher zu sein machte ich mich schnell auf den Weg zur nächsten Drogerie, wo ich mir einen Schwangerschaftstest besorgte.

Da ich diesen unter keinen Umständen allein machen wollte, bestellte ich meine beste Freundin Susan zu mir. Keine Stunde später hockte sie auf dem Rand der Badewanne und betrachtete mich, wie ich den verschissenen Test aus seiner Verpackung pfriemelte.

„Süße, ich will jetzt ja nichts sagen, aber nur, weil du einmal kotzen musstest, heißt das nicht, dass du schwanger bist", gab sie mir zu bedenken, jedoch wollte ich davon nichts wissen.

„Es ist mir scheißegal, ob ich überreagiere. Ich will Gewissheit", patzte ich sie an, ehe ich sie nach draußen scheuchte, damit ich auf das Stäbchen pinkeln konnte. Vor Aufregung ließ ich das Ding fast in die Toilette fallen, doch es passierte zum Glück nicht.

Und so kam ich mit zitternden Händen zu ihr in die Küche, wo sie sich genauso wie ich gebannt über das Ergebnis beugte. Die Minute schien nicht zu vergehen, aber nach einer gefühlten Ewigkeit sah Susan auf ihre Armbanduhr.

„Ein Strich istnegativ, oder?" Mit einer Mischung aus Erleichterung undEnttäuschung ließ ich den Test sinken. „Schade." Susan hob verständnislos eine Braue.

„Ich dachte, dass du kein Kind von ihm haben wolltest." Unschlüssig zuckte ich mit den Schultern.

„Vielleicht wäre er dann zu mir zurückgekommen", flüsterte ich traurig, woraufhin sie mich umarmte. „Ach Süße, das wäre doch auch keine Lösung gewesen. Es ist besser so, glaub mir."

Später am Tag, als sie wieder heimgefahren war, beschloss ich, eine Runde im Park spazieren zu gehen, um den Kopf frei zu kriegen. Das allerdings gelang mir nicht, denn Louis spukte unaufhörlich in meinem Kopf herum und ich musste immer noch über den Test nachdenken.

Was wäre gewesen,wenn er tatsächlich positiv gewesen wäre? Ich stellte mir vor, wie er von den Malediven zurückkehrte, sich bei mir entschuldigte und diesen Harry ein für alle Mal vergaß – bestimmt hatte er ihn mitgenommen.

Tränen brannten in meinen Augen. Ich vermisste ihn, auch wenn er so schrecklich zu mir gewesen war. Und plötzlich, in all meiner Trauer und Verzweiflung, fasste ich einen Entschluss:

Ich würde Louis davon überzeugen, dass ich die Richtige für ihn war –und als kleine Starthilfe dazu nahm ich den Vorwand, ein Baby von ihmzu erwarten.

Also versuchte ich in den nächstenTagen immer wieder, ihn zu erreichen. Jedoch reagierte er auf keinen meiner Anrufe, bis ich ihn beim 6. Versuch an der Strippe hatte –endlich.

Schon seine Stimme nach den Tagen wieder zuhören,verursachte eine Gänsehaut auf meinen Armen. Untreue hin und her, erwar mein Traummann und ich wollte ihn zurück, koste es, was es wolle.

Tatsächlich bekam ich ihn dazu, zu mir zukommen, sobald er wieder in England war, was mein Herz schneller schlagen ließ. Ich würde ihn wieder bei mir haben – was für ein beruhigender und toller Gedanke!

Als er dann tatsächlich mir gegenüber stand, weinte ich vor Glück.Da er das aber natürlich nicht merken durfte, schob ich die Tränen auf den angeblichen Stress der letzten Tage.

Er sollte richtig mies fühlen und bereit sein, alles zu tun, damit ich ihm vergab. Er sollte merken, was er verpasste, wenn er nicht bei mir blieb.

Jedoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass er auch weinte, weshalb ich ihn eindringlich musterte. Was war los mit ihm? Er flennte doch nicht etwa wegen diesem Kerl, oder? Ein Stöhnen unterdrückend fragte ich gespielt besorgt, was los war.

Auf seine Antwort hin, er wollte mich nicht mit Harry belasten, setzte ich ein Lächeln auf und hauchte:„Habt ihr gestritten?" Er nickte und erklärte mir, dieser Typ würde mir nicht trauen. Wut und Angst kochte in mir auf.

Der Kerl hatte mich schneller durchschaut als erwartet! Doch ich durfte nichtzulassen, dass er Louis auf seine Seite zog. Die beiden sollten schön verkracht bleiben! Am besten, Harry fand jemand neues, den er vögeln konnte und vergaß meinen Louis.

Mein Vorhaben klappte. Die nächstenTage erwähnte Lou Harry mit keinem Wort, sondern konzentrierte sich auf unser angebliches Baby.

Fast konnte er einem ja leid tun, wie er mir bedingungslos meine Euphorie abkaufte und sich sogar mit mir mit freute. Aber da er dadurch wieder bei mir lebte, zumindest als Zwischenlösung, war mir es mir diese Lüge wert.

Bald würde er sichwieder neu in mich verlieben und dann würde ich ihm unter Tränen beichten, dass ich das Baby verloren hatte. Und dann würde ich ihn wieder haben.

Obwohl ich von dem Plan äußerst überzeugt war, hatte ich mich bis jetzt noch nicht getraut, Susan einzuweihen, in der Angst, dass sie mir den Kopf abreißen würde. Aber als ich nach einigen Tagen einkaufen war, wählte ich auf dem Heimweg ihre Nummer.

„Carrie! Wie geht es dir?"

„Susan, ich hab was verrücktes angestellt."

„Und was?"

„Louis denkt, ich sei schwanger."

„Willst du mich verarschen?"

„Nein."

„Warum zum Teufel machst du so eine Scheiße?"

„Aber Susan! Sonst wäre er bei Harry geblieben! So hab ich ihn wieder!"

„Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass Louis nicht zu dir zurückkommt, bloß weil er denkt, du seist schwanger?"

„Aber -"

„Nichts aber! Der Typ war unglücklich! Klar hat er sich wie ein Arsch verhalten, doch das heißt nicht, dass du mit ihm das Gleiche machen kannst!"

Plötzlich brach ich in Tränen aus.„Ich vermisse ihn so", flüsterte ich verzweifelt, dennoch hattemeine beste Freundin wenig Mitleid mit mir. „Und er vermisst garantiert diesen Harry."

Das gab mir den Rest, sodass ich einfach auflegte und heulend auf das Lenkrad einschlug. Das durfte doch nichtwahr sein! Da schaffte es Susan tatsächlich, mir ein schlechtes Gewissen einzureden.

Aber ich war doch das Opfer der Geschichte! Louis hatte mich betrogen und alles, was ich jetzt tat war, ihm zuzeigen, welchen großen Fehler er begangen hatte!

Nachdem ich mich beruhigt hatte,setzte ich entschlossen meine Sonnenbrille auf und startete den Motor. Ich würde meinen Plan durchziehen und am Ende als Siegerin meinen Louis wieder haben. Da konnte mir auch keine Susan dazwischenfunken!

Allerdings zerplatzte diese Seifenblase meines selbst erbauten Glücks, sobald ich wieder daheim ankam und einen völlig aufgebrachten Louis vorfand. „Bist du jetzt eigentlich vollkommen irre?!"

wir nähern uns dem ende *-*

serendipity - larry ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt