Gib Küsschen

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Ein schnelles Bier sollte es werden...

Das wurde es auch. 

Aber auf das entspannte, schnelle Bier folgte ein weiteres und noch eines und zwischendrin der eine oder andere Shot. 

Schon nach dem zweiten Bier warf ich dem Barkeeper meine Schlüssel zu und stieß gleich darauf wieder feierlich mit Jon an.

Es dauerte nicht lange, bis wir uns von der Theke verabschiedeten und uns einen der bequemeren Tische schnappten. Das man mit dem Lunatic Fringe Spaß haben konnte, war mir nicht neu, aber dennoch wunderte ich mich, wie locker er hier bei mir saß und über Gott und die Welt mit mir redete. 

Je mehr getrunken wurde, desto lockerer wurde die Stimmung und die Themen. Wir sprachen über seine Anfänge im Wrestlingbereich in jungen Jahren und meine chaotischen Wohnverhältnisse, bevor Hunter mich praktisch aufgesammelt hatte.

Da die ganzen Getränke sich nach einiger Zeit wieder den Weg in die Freiheit bahnen wollten, verabschiedete ich mich kurz auf die Toilette. Als ich diese weider verließ, musste ich bei einem kurzen Blick in den Spiegel lachen. Meine Haare durcheinander, kein Make up und Schlabberlook... herrlich unkompliziert und es war mir egal. Mehr sogar... ich fühlte mich eigentlich richtig wohl.

Ich steuerte an unseren Tisch zurück und bemerkte, dass mein Trinkpartner nicht allein geblieben ist. Eine hübsche, kleine Brünette saß auf meinem Platz, von dem aus ich noch vor wenigen Minuten Jons Geschichten lauschte und wir langsam unseren Promillewert erhöhten. Vorsichtig schlich ich mich langsam näher um zu hören, ob meine Anwesenheit stören würde. Ihre Körpersprache war ziemlich eindeutig und wenn es nach ihr ginge, wäre ich offensichtlich mehr als unerwünscht. Sie hatte ihre Brüste gut sichtbar auf dem Tisch platziert und angelte darüber hinweg nach seinem Arm. 

Er hingegen hatte sich gemütlich zurückgelehnt und spielte etwas desinteressiert mit seiner Bierflasche. Die Beine lässig übereinander geschlagen sah er sich in der Bar um und heftete seinen Blick immer nur kurz auf sie. Die Fremde hingegen packte nun alle ihre weiblichen Waffen aus. Sie spielte mit einer Strähne ihrer schlecht gemachten Extensions und hangelte mit pinken Glitzernägeln weiter nach seinem Arm, während eins ihrer Beine unter dem Tisch storchengleich nach seiner Nähe suchte. 

Ich stand nun ein paar Schritte hinter ihm und beobachtete das Schauspiel noch sehr amüsiert, als plötzlich Regung in Jons Körper kam, er die Hände der jungen Frau packte und großzügig von sich schob. Bei der Bewegung lehnte er sich beinahe über den kompletten Tisch und legte schon fast verzweifelt seinen Kopf für einen Moment darauf ab. Noch bevor die Hübsche näher zu Jon rutschen oder nach ihm greifen konnte richtete er sich wieder auf und drückte sich wieder gegen die Rückenlehne seines Sitzes. Mit seinen Händen wischte er sich über das Gesicht und ich konnte ihn bis zu mir seufzen hören. "Weil ich nicht allein hier bin..."

Jetzt konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen. Er hatte seinen Kopf in den Nacken gelegt und  sein Blick fiel gleich auf mich, als er die Augen öffnete. "Du!" schneller als ich hätte reagieren können, drehte er sich zu mir um, packte mich um die Taille und zog mich auf seinen Schoß.  Laut lachend fiel ich ihm fast um den Hals und drückte ihm zur Krönung einen schnellen Kuss auf die unrasierte Wange. 

Die Brünette ließ enttäuscht ihre Schultern sinken und ihr ganzer Körper schrie mir unendlich viele unschöne Kosenamen entgegen. Frauen können solche Miststücke sein.  Ihr abfälliger Blick musterte mich genau, aber mehr als ein schnippiges "Mit der?!" kam dann auch nicht von ihrer Seite. 

Jon grinste darauf hin nur bis über beide Ohren, nickte heftig und leckte mir zur Krönung noch über das Gesicht. 

"Bah Moxx..." ich versuchte ihn etwas von mir zu drücken und scheiterte kläglich. Ein angewiderter Laut, gefolgt von einem lauten zurückschieben eines Stuhls ließ uns innehalten und hochblicken. Mehr als einen kurzen Blick auf den Rücken und ihr beeindruckend schwingendes Hinterteil erhaschten wir von der Fremden aber nicht mehr. Nach einem kurzen Schweigen lachten wir wie auf ein Kommando hin los und ernteten von einigen Seiten verwirrte Blicke. 

new dayWhere stories live. Discover now