Bettgeschichten

437 13 3
                                    

 Die restliche Feier verlief recht harmonisch und langsam verließen auch die letzten Gäste meine Wohnung. Joe und Colby gehörten zu den übriggebliebenen, wobei Letzerer auf meinem Sofa bereits friedlich schnarchend eingeschlafen war. Joe saß ihm gegenüber in meinem großen Sessel und hatte ebenfalls größte Schwierigkeiten die Augen offen zu halten.

Ich ging mit einem Schmunzeln zu ihnen. Beide hätten nur wenige Meter zu ihren eigenen Wohnungen, aber ich bezweifelte, dass auch nur einer von ihnen den Weg noch schaffen würde. Und ich wollte mich ungern von den zwei Fleischbergen begraben lassen wenn ich ihnen stützend den Weg zeigen würde. Also holte ich leise zwei Decken unter der Couch hervor und legte eine davon über Colby, der sich mit einem leisen Grunzen bedankte. Mit der anderen ging ich zu dem Samoaner und grinste.

"Euch werd ich jetzt nicht mehr los, oder?" 

Er schüttelte nur schlaftrunken mit dem Kopf, grunzte ebenfalls etwas unverständliches und machte es sich so bequem wie möglich.

Lachend ging ich in Richtung Schlafzimmer und schloss leise die Tür hinter mir.  Gleichzeitig zog ich mir mein Oberteil aus und suchte mit dem Ellbogen nach dem Lichtschalter. 

Plötzlich hörte ich vom Bett her ein protestierenden Laut und presste erschrocken mein Shirt wieder an mich. Auf einem der Kopfkissen lag Nero und blinzelte mir vorwurfsvoll zu, ehe er sein kleines Köpfchen wieder senkte und sich wieder zusammenrollte. Ich hatte ihn in das Schlafzimmer gesperrt und stellte erleichtert fest, dass auch er die Party und vor allem die Lautstärke gut überstanden hatte. 

Weit mehr überraschte mich, was neben ihm lag.  

"Ambrose?!" Er hatte seine Klamotten ausgezogen und im Raum verstreut abgelegt und ich konnte auf Anhieb nur einen seiner Schuhe ausmachen, wer weiß, wohin er den anderen gebracht hatte. Er hatte den Kopf von mir abgewandt und brummte etwas genervt vor sich hin. Der schwarze Kater beanspruchte offensichtlich das Kissen ganz für sich allein, wodurch der Blonde halb auf dem Bauch und ohne Kissen neben ihm lag.

Nun erklärt sich wenigstens wo er so plötzlich abgeblieben war...  "Du liegst in meinem Bett!" 

"Mag sein... Licht aus!" brummte er mir entgegen, und klopfte lediglich mit einer Hand auf die freie Bettseite neben ihm. Ich war zu müde und zu betrunken um ihn weiter darauf hinzuweisen, wo er sich befand und dass ich keine Einladung für mein eigenes Bett von ihm benötigte. Schnell griff ich in meine Tasche um mir ein bequemes, langes Shirt herauszuangeln und als ich es mir über den Kopf streifte, starrte ich gleich darauf in sein grinsendes Gesicht und seine glasigen Augen. Er blickte nun über Nero direkt in meine Richtung. 

Schnell zog ich mein Shirt zurecht und schmiss ihm mein anderes an den Kopf. Etwas ungeschickt versuchte ich aus meiner Jeans zu hüpfen und rutschte auf meiner Seite unter die Decke nachdem ich das Licht ausgemacht hatte. Er hingegen zog sich das Kleidungsstück vom Gesicht und schnupperte lautstark daran.

"Perverser!" rief ich und er schmiss es daraufhin lachend aus dem Bett. 

Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm und war froh nun endlich schlafen zu können. Es war völlig still in der gesamten Wohnung, nur der Kater, welcher zwischen uns lag, schnurrte seelenruhig. 

Es dauerte nicht lange, da nahm ich die gleichmäßigen Atemzüge hinter mir wahr und nur wenig später fiel auch ich, gewogen vom rhythmische Schnarchen, in einen traumlosen Schlaf.




Ich wachte ziemlich ungemütlich auf. "Aua." Ein Gefühl, als wäre ich gegen eine Wand gelaufen ließ mich ungläubig blinzeln und schlaftrunken rieb ich mir die Augen. Nero saß neben mir und maunzte kläglich.

new dayWhere stories live. Discover now