PROLOG

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Q U I N N

Mit einem vorgetäuschten Lächeln spazierte ich in die Eingangshalle meiner Schule und versuchte so glücklich wie möglich herüberzukommen. Ich wollte mir nicht anmerken lassen, wie schlecht es mir eigentlich ging.

Seit sich meine Eltern getrennt hatten, lebte ich bei meinem Vater. Und mit diesem hatte ich mal wieder gestritten, mittlerweile hing mir das langsam wirklich zum Hals heraus. Als ob das nicht schon genug gewesen wäre, musste ich mich nun auch noch mit meinen blöden Mitschülern herumschlagen.

Harry würde mich sicher nicht in Ruhe lassen. Wieso sollte er auch? Ich war praktisch sein Opfer.

Zielstrebig und mit schnellen Schritten setzte ich meinen Weg fort, um möglichst niemandem aufzufallen.

Mein Ziel war der Platz in der hintersten Ecke, also natürlich letzte Reihe. Seit meine Freundin Beth wegen dem Schüleraustausch in Amerika war, hatte ich keine richtige Freundin mehr gehabt. Kein Wunder, bei den ganzen Schlampen in meiner Klasse.

Die einzige die eigentlich total in Ordnung war, war Dana. Wir hatten aber irgendwie nie wirklich etwas miteinander zu tun gehabt. Schade eigentlich.

Naja, auf jeden Fall saß ich hier hinten komplett alleine und verkroch mich schon richtig.

Langsam trudelten auch alle anderen Schüler ein und ich machte mich auf meinem Stuhl immer kleiner und trotzdem entdeckte er mich. Bevor Harry jedoch auch nur ein Wort sagen konnte, kam Mrs Black, unsere Klassenlehrerin, herein.

Wie jeden Montagmorgen hatten wir in der ersten Stunde Englisch.

Sie wurde dicht von einem braunhaarigen Jungen verfolgt. Ich beschloss den Typen am besten jetzt schon zu ignorieren.

Die Augen verdrehend fiel mein Blick aus dem Fenster.

Es hatte angefangen zu schneien und das obwohl die Sonne schien. Die weißen flauschig aussehenden Flocken rieselten auf die Kahle Welt da draußen nieder. Ich hatte gerade komplett abgeschalten und alles und jeden ausgeblendet, selbst Zayn der mich mit Papierkügelchen bewarf.

In diesem Moment flog ein Vogel am Fenster dabei und ich beneidete das Tierchen um seine Freiheit. Es war einfach nur frei und konnte tun und lassen was es wollte. Am liebsten hätte ich auch meine Flügel ausgebreitet und wäre weit weg von hier geflogen. In eine Welt, in der mir keiner etwas zu sagen hatte.

Das Vögelchen flog auf die Baumspitze, ich vermutete in sein Nest. Als ich genug von dem Anblick da draußen hatte, widmete ich mich wieder meiner Lehrerin.

Der Kerl stand immer noch an derselben Stelle.

Was hatte ich denn verpasst? Wer war er?

Er ließ seinen Blick durch die Klasse gleiten, und bei mir blieb er schließlich stehen. »Ich bin Louis. Louis Tomlinson.«

Und damit hatte sich meine Frage wohl erledigt.

Er war neu hier.

MISTLETOE » LOUIS TOMLINSONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt