Kapitel 15

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Ich konnte die letzte Nacht fast gar kein Auge zu tun, musste ständig an den Jungen mit den haselnussbraunen Haaren denken.

Und nun sehe ich, wie er langsam mit Robert auf mich und Mary zu geschlendert kommt. Dabei sehe ich bei genauerem Hinsehen seine bescheuerte Sonnenbrille. Doch jetzt, wo ich ihn mit nur einer Badehose bekleidet sehe, finde ich die Sonnenbrille nicht mehr bescheuert. Sie macht ihn nur noch sexier. Seine Haare, die ihm heute in die Stirn fallen, machen den Anblick nur noch fantastischer.

„Hey Jungs, wir haben euch beide total vermisst.", sagt Mary als sie bei uns ankommen. Mary knutscht Robert ab und ist in ihrer eigenen Welt angelangt.

So wie ich. Bei Nathan.

„Hey Harper.", begrüßt er mich und lächelt mich an.

Ich erwidere seine Begrüßung und nehme ihn zu einer freien Liege mit, die zufälligerweise neben meiner steht.

Als wir uns setzten fragt Nathan: „Schön dich wiederzusehen. Die zwei Tage waren echt langweilig, obwohl Robert dabei war."

Heißt das, dass wenn ich dabei gewesen wäre, es nicht langweilig gewesen wäre? Ich hoffe einfach mal, dass er das damit andeuten möchte.

„Was habt ihr denn alles gemacht?", frage ich ihn und schaue dabei jede Kleinigkeit in seinem Gesicht an.

Ein Fremder könnte meinen, ich sauge ihn in mir auf.

„Also die meiste Zeit sind wir mit dem Boot gefahren, dort konnte jeder machen was er wollte. Und manchmal sind wir an der Küste gestoppt und haben uns Höhlen, Schluchten und Märkte angesehen."

„Klingt wirklich langweilig. Aber wenigstens hast du mehr als Mary und ich gemacht."

„Was habt ihr denn gemacht?", will der Grünäugige wissen.

„Wir waren vorgestern nur Shoppen und gestern haben wir einen Pooltag eingelegt.", erzähle ich von den vergangenen zwei Tagen, die ich ohne ihn verbringen musste. Dabei muss ich noch zwei weiter Tage ohne ihn verbringen, da sie ja früher wie ich und Mary abreisen. Ob wir uns dann noch in London wiedersehen werden, ist fraglich. Wenn es nach mir ginge, würde ich ihn in London auf jeden Fall wiedersehen wollen. Ich habe mich ja schließlich in den Kerl verliebt. Ich halte es nicht einmal zwei Tage ohne ihn aus. Wie sollte ich dann mein ganzes Leben ohne ihn auskommen?

„Du hast Recht, deins war langweiliger. Doch die nächsten 5 Tage werden bestimmt wieder schön werden." Nathan strahlt mich an und legt sich dann auf seine Liege zurück. Dabei verschränkt er wieder seine Arme hinter seinen Kopf. Anscheinend ist dies eine Angewohnheit von ihm, denn ich beobachte es schon öfters. Eine Angewohnheit, die ich an ihm liebe. Genau wie seine Art, seine Stimme, seine Handlungen und sein Herz.

Man denkt zuerst, dass diese Dinge einen glücklich machen. Doch sie machen einen glücklich, weil man diese Person liebt.

„An was denkst du gerade, Harper?" Nathan's Augen sind geschlossen, was man durch die Sonnenbrille hindurch sehen kann und ein zufriedenes Lächeln bildet sich auf seinen wundervollen Lippen.

Ja, sie sind wundervoll. Was würde ich nur dafür geben, sie zu berühren. Sie zu schmecken.

„Was?", frage ich, weil ich gar nicht hingehört habe, was Nathan sagte.

„Ich habe gefragt, an was du gerade denkst. Du scheinst wirklich vertieft in etwas zu sein." Nathan öffnet seine Augen.

„Achso. Ich denke an viele Dinge, Nathan. Darf ich dich mal was fragen?"

„Natürlich."

„Kannst du dir vorstellen, dass eine Person, die noch nie in ihrem Leben verliebt war, sich plötzlich in jemanden verliebt, dabei dachte sie sich nur, dass sie ihn mag, in ihn verknallt sei, doch dann sagte man ihr, dass sie sich eindeutig in denjenigen verliebt habe. Und dann ist ihr erst bewusst geworden, dass sie sich in ihn verliebt hat. Ihn liebt. Meinst du ist das komisch, wenn man eine andere Person braucht, die einem sagt, dass man verliebt ist?", spreche ich meine Gedanken aus, die ich mir vergangene Nacht ebenfalls machte.

Love Is Stronger (ABGESCHLOSSEN)Where stories live. Discover now