An Flucht ist nicht zu denken!

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Mein erster Gedanke: Flucht!
Mein zweiter Gedanke: Yuki ist nicht schnell genug! Erst recht nicht, wenn sie unter Schock steht!

Schaffe ich es, sie zu tragen? Niemals! Da würden wir beide verenden! re es dann nicht besser, wenn wenigstens einer, von uns, überlebt...

Sofort verwarf ich den Gedanken, Yuki zurück zu lassen und alleine, in Richtung Ausgang, zu flüchten.

Das kann ich ihr nicht antun. Ich würde es mir niemals verzeihen, wenn die Welt ein so niedliches Mädchen weniger hätte!

,,Kyo", hörte ich ein leises jammern hinter mir und spürte wie sich ein zitternder Körper, an meinen Rücken drückte.
,,Da ist jemand, was machen wir denn jetzt! Was, wenn es ein Einbrecher ist und er eine Waffe hat? Was, wenn er uns bemerkt? Wenn er gewalttätig wird oder wer weiß was mit uns anstellt! Ich hab so Angst..."

Ihre Stimme wurde mit jedem Wort schwächer und brüchiger. Sie hatte wirklich Angst. Große sogar! Und sie vertraute mir.

Mir wurde klar, dass sie sich, in meiner Nähe, noch, ein stückweit, sicher fühlte, denn sonst wäre sie schon heulend auf dem Boden zusammen gebrochen - mit den Nerven völlig am Ende!

Ich habe auch Angst...und das sie mir so vertraut - sich sicher fühlt - macht mich nur noch unsicherer und löst Panik aus!

,,Wenn du weiter so laut bist, dann entdeckt er uns ganz sicher", zischte ich nur, anstatt sie zu trösten. Doch ich war nervös und unter Druck, da konnte ich, momentan, weder Mitgefühl zeigen, noch beruhigende Worte sprechen.

Automatisch verstummte Yuki und lediglich ihr schneller, flacher Atem war für mich noch ein Zeichen, ihrer Anwesenheit.

,,Okay", sagte ich, wobei ich meine Stimme ruhig zu halten versuchte. Meine kleine Freundin sollte mir nicht anmerken, wie durcheinander und geschockt ich wirklich war. ,,Also, ich würde sagen, wir rufen jetzt erst mal die Polizei!"

Es war ein Wunder, dass uns der Einbrecher noch nicht gehört hatte!

,,Das Telefon und unsere Handys sind aber da drin", flüsterte Yuki, wobei man hörte, wie vollkommen aufgelöst sie bereits war.

Ich ließ die Tür keine Sekunde aus den Augen. Nun waren schleppende und scharrende Geräusche aus der Küche zu hören, was mich mehr als nur panisch werden ließ. Mein Atem ging unkontrolliert und ich fragte mich, wie lange ich meine Nerven noch beieinander halten konnte.

Wenigstens einer muss doch bei klarem Verstand bleiben.

,,Nagut, dann verlassen wir jetzt die Wohnung und klingeln bei einem, deiner Nachbarn."

Ein leises jammern war zu hören und augenblicklich krallte sich Yuki fester in den Stoff meines Oberteils.

Das war für mich ein ganz klares Zeichen: Sie würde nirgendwo hingehen! Die Kleine war nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen. Zumindest nicht soweit, dass es bis außerhalb der Wohnung reichte. Und sie alleine zu lassen, kam überhaupt nicht in Frage!

SnowWhite//Seventeen FF//PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt