Kein Wort verlässt Aidens Lippen, weshalb ich seinen Namen rufe, doch alles, das ich noch höre, ist ein Donnerschlag, der die Stille durchbricht...

Aiden

Der Regen wird immer stärker, als ich die Stadt verlasse und Richtung See fahre. Auf der Landstraße ist kein Auto zu sehen, da bei diesem Wetter kaum jemand unterwegs ist. Auch ich kann durch den Regen kaum noch etwas erkennen.

Ich atme niedergeschlagen aus und rufe Eric an, denn er soll wissen, wo man mich finden kann. Evelyns Leben hängt davon ab.

Es dauert eine Weile bis er schließlich abnimmt und seine Stimme klingt brüchig, als er mich fragt, wo ich bin.

,, Ich..ich bin auf dem Weg zum See," bringe ich heraus und sehe, wie der Regen immer schlimmer wird. Selbst die Straße beginnt zu überfluten.

,, Du solltest hier sein Aiden," wirft Eric mir vor und ich verstehe, warum er sauer ist.

,, Könntest du mir einen Gefallen tun?," frage ich ihn schließlich mit brüchiger Stimme und umklammere das Handy fester.

,, Was für einen?"

Eric scheint nervös zu sein und ich atme niedergeschlagen aus.

,, Sorg dafür, dass sie es bekommt."

Eine Weile herrscht Stille am anderen Ende der Leitung und nur der Regen, der auf die Windschutzscheibe fällt, ist zu hören.

,, Dass sie was bekommt?"

Erics Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern und ich schließe kurz die Augen.

Als ich die Augen öffne und es ihm sagen will, erhellt ein Blitz die Straße und lässt mich etwas sehen, was meinen Fuß auf die Bremse treten und mein Handy auf den Boden fallen lässt.

                              ***

Ich atme hektisch aus, als mein Wagen halt findet. Ohne den Blitz hätte ich das Auto, das in die Leitblanke einer Brücke gefahren ist, nicht rechtzeitig erkannt.

Schnell parke ich meinen Wagen am Seitenrand und renne hinaus in den strömenden Regen.

Der Wagen ist durch die Leitblanke vorne völlig eingedrückt und sofort renne ich zu dem Wagen, um demjenigen zu helfen.

Als ich in den Wagen sehe, bleibt mein Herz beinahe stehen, als ich Lily auf dem Rücksitz erkenne.

Ich atme erleichtert aus, als ich sehe, dass es ihr gut geht.

,, Aiden. Wo ist Mama?," fragt sie mich mit zitternder Stimme, während Tränen aus ihren Augen kullern.

Ich werfe einen Blick auf Lilys Mom, die bewusstlos am Steuer sitzt. Sofort lege ich meinen Finger an ihren Hals, um ihren Puls zu testen und stelle erleichtert fest, dass sie noch atmet und sie einen Herzschlag hat.

,, Es geht ihr gut Lily. Versprochen," versuche ich Lily zu beruhigen, gehe zu ihr nach hinten auf den Rücksitz und versuche sie aus ihrem Gurt zu befreien, doch er klempt.

,, Ich hab angst Aiden," wimmert sie ängstlich und ich lächle sie aufmunternd an.

,, Dir passiert nichts Lily. Ich hol dich hier raus. Versprochen."

Sie nickt und ich versuche wieder den Gurt von ihr zu lösen, doch ich schaffe es nicht. Ich muss ihn mit irgendetwas durchschneiden, doch dann wird es vielleicht für Lilys Mom zu spät sein.

,, Ich muss schnell deiner Mom helfen, ok. Dann komm ich wieder und hol dich. Ich lass dich nicht allein."

,, Okay," erwidert sie und ich lächle sie an.

Mit jedem HerzschlagWhere stories live. Discover now