Kaffeespende

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Sie landete auf dem Landeplatz der Klinik und die Ärztin hatte verwirrte Blick parat. Annabell öffnete die Verkleidung und löste die Bänder, damit sie die Patientin mitnehmen konnten. Katharina stieg aus und folgte ihnen nach drinnen. Annabell setzte Kurs auf den Heliport. Nachdem sie in der Luft war, ließ sie einen Freudenschrei los. Sie konnte es nicht wirklich glauben, einmal so einen fliegen zu dürfen. Einen Bell 47. Die Hubschrauber im Koreakrieg schlecht hin.

Sie setzte zum Landeanflug an und sah Michi, wie er mit offenem Mund die Sonnenbrille zog. Rudi lächelte über das ganze Gesicht. Annabell schaltete die Rotoren ab und sprang nach draußen. Michael starrte immer noch auf die Maschine und Rudi kam auf sie zu. "Wahnsinn." "Ich weiß", lächelte sie und er drückte sie. "Ja!", rief sie in den Himmel. "Da kannst du zu recht jubeln", lobte Rudi sie und sah ihr in die Augen. "Danke." "Ich geb' dir einen Kaffee aus", klopfte er ihr auf die Schulter und nahm sie mit sich in den Hangar. "Na", klopfte sie Dörfler auf die Schulter und er zuckte aus seiner Starre.

Rudi sowie auch Annabell lachten und er holte den beiden Kaffee. Jetzt schoss es Michi erst. Sein Plan war wegen diesem Helikopter untergegangen. Jetzt wäre noch die perfekte Chance. Die er auch nutzte. Rudi war mit der Kaffeemaschine beschäftigt und Annabell war beim 135 beschäftigt. "Hey Michi!", rief ihn Rudi und er zuckte zusammen. Langsam sah er über seine Schulter. "Willst du auch Kaffee?", fragte er ihn. "Nein danke." Innerlich fluchend, ging er zurück und gesellte sich zu den zweien.

Kurze Zeit später, bekam Annabell die Nummer des Mannes, dem der Heli gehört.
"Annabell Kofler hier, Bergrettung Ramsau." "Johannes Klingler. Wie kann ich helfen?" "Ich hab' mir ihren Heli ausgeliehen, damit wir Ihre Frau ins Tal bringen könnten. Er steht zurzeit beim Heliport des Christophorus. Kommen Sie ihn holen ?" "Wie? Mit meinem Bell 47?" "Ja, unser Hubschrauber war in der Wartung und konnte nicht geflogen werden. Ich hab den Bell entdeckt und ihn geflogen. Ist das ein Problem? Wenn, dann tut es mir..." "Nein. Das ist in Ordnung. Ich hab nur nicht damit gerechnet, dass jemand den 40er Jahrgang fliegt. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll." "Da gibt's nichts zu danken." "Wissen Sie was, behalten Sie ihn." "W-Was?", lachte Annabell und verstummte aber wieder, als er seine Worte wiederholte. "Ja, ich bin so froh, dass es meiner Frau gut geht. Außerdem steht noch ein Bell bei mir zuhause. Ich bin Sammler, wissen Sie und ich glaube, dass er bei Ihnen in den richtigen Händen ist." "Danke, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll." "Sagen Sie nichts und nehmen Sie ihn. Falls es mal Probleme geben sollte, ich bin jederzeit erreichbar." "Dankeschön, Hawkeye würde sich auch freuen." "Genau.", lachte der Mann, "Viel Spaß und Glück. Vielleicht wird sie ja die Ersatzmaschine der Bergrettung." "Da spielt mein Pilotenkollege nicht mit." "Vielen Dank nochmal. Wiederhören." "Dankeschön. Wiedersehen." Sie legte auf und begann zu lächeln. "Und, was ist?", fragte Rudi und sah kurz von seiner Turbine auf. "Die ist meins. Offiziell." "Ach was.", kam es leicht ungläubig von ihm. "Doch, der hat sie mir geschenkt. Er hätte nicht geglaubt, dass jemand mit der Fliegen würde und als Dankbarkeit hat er sie mir geschenkt. Wegen seiner geretteten Frau." "Ja, kann der Tag noch besser werden?" "Schätze nicht." "Und wie taufst du sie?" "Hm, keine Ahnung? Wie wär's mit was aus MASH?" "MASH?", hüpfte Rudi zufrieden auf den Boden zurück und setzte sich neben sie. "Mobile Army Surgical Hospital. Die Serie." "Ah.", nickte er verständlich, "Dann zähl' mal auf." "Hawkeye, Trapper, Radar, Hot Lips." "Hawkeye wird sie heißen." "Oder Bell. Find' ich weiblicher." "Da geb ich dir recht." "Wie sieht's mit dem EC aus?" "Fertig. Endlich." "Gut so."

Am späten Abend, als fast alle verschwunden waren, stellte Annabell ihre XT500 in den Hangar. "Darf ich mit dir noch etwas fliegen?", fragte sie Rudi. "Warum nicht. Ich liebe diese Maschine." "Dann komm. Machen wir alles dicht und hauen ab." Er nickte und schloss ab.

Sie startete währenddessen schon mal den Heli und als Rudi dann neben ihr saß, konnte sie abheben.

Zuerst war er etwas angespannt, aber danach wirkte er recht locker. Er fliegt fast nie und das konnte sie verstehen, worauf sie die Maschine auch gleich wieder auf den Boden brachte. Hinter ihrem Haus, wurde der Heli gelandet und still gestellt. "Danke für den Flug, Captain.", salutierte er und sprang nach draußen. "Gerne doch.", folgte sie ihm.

"Jetzt hab ich noch ein Problem.", sah sie auf den Hubschrauber, als die Rotoren stillstanden. "Und das wäre?" "Woher bekomm' ich so eine große Plane?" "Da kann ich behilflich sein." Er rannte davon. Wo will er hin?

Nach ein paar Minuten, in dem sie sich mal umgezogen hatte, kam Rudi abgehetzt zurück. "Wo warst du denn?", fragte sie. "Zuhause. Ein Plane holen.", keuchte er. "20 Meter. Müsste reichen." "Danke, dass hättest du aber nicht müssen." "Dann decken wir die Kiste mal zu."

Nachdem das auch noch erledigt war und Rudi gehen wollte, hielt ihn Annabell noch zurück. "Willst du nicht noch auf ein Stück Kuchen bleiben?"

Strong Minds never resigns | Die BergretterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt