Kapitel 9

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Am nächsten Morgen werde ich durch Schritte geweckt, ich war leicht aufzuwecken, da ich nie in einen besonders tiefen Schlaf falle... Mühselig öffne ich meine Augen, die Sonne ist noch nicht mal ganz aufgegangen. Wie in Trance höre ich meinen Vater wie er sagt:

„Aufstehen, mein Schätzchen."

Noch im Halbschlaf antworte ich darauf:

„Ich komme gleich, Vater..."

„Tch"

Bitte was?! Schlagartig reiße ich meine Augen auf, und setze mich auf. Nun ja man kann es nicht gerade als ‚aufsetzen' bezeichnen, da ich es nur versuche, und mit einem schmerzvollen Stöhnen scheitere. Meine Schulter und mein Hals brennen wie Feuer...

„Bleib liegen, und beweg dich nicht zu viel!"

Ich schaue zu Levi der einen grimmigen Gesichtsausdruck aufgesetzt hat. Diesmal hat er recht, ich lege mich wieder zurück ins Bett.

„Hanji hat mich gebeten, dir etwas Gesellschaft zu leisten... Hier bin ich."

Er sieht mich gelangweilt an und kommt mit einer Tasse in der Hand auf mein Bett zu. Ich beobachte ihn, er beobachtet mich. Vor meinem Bett bleibt er stehen und drückt mir die Tasse in meine Hand, ehe er sich auf den Stuhl setzt, wo er auch gestern gesessen ist. Die Tasse die er mir gegeben hat ist warm, wahrscheinlich Tee...

„Tut mir Leid das ich dich im Halbschlaf vollgemurmelt habe."

„Huh?"

Wir sehen uns an.

„Ach nur...egal"

„Glaub mir, das werde ich dir schon nicht übel nehmen... Anders als das gestern mit der Schere."

Die Schere. Das habe ich schon ganz vergessen... Levi kneift seine Augenbrauen zusammen und seine Augen werden klein, meine dagegen werden groß. Verdammt!

„I-ich..."

Bevor ich etwas sagen konnte, war Levi bereits aufgestanden und geht zum Ausgang. Geht er etwa? Nein... er geht direkt zur, immer noch im Holz zu steckenden, Schere. Auch das noch... Als er die Schere erreicht hatte, dreht er sich um und schaut mich direkt an. Es war genau der Platz, an dem er gestern auch stand, kurz bevor ich geschossen hatte. Diesmal laufe ich rot vor Schande an... Ich starre Levi weiter an, ich hatte nie bemerkt wie klein er eigentlich war...

„Weißt du, wenn mich diese Schere getroffen hätte, hätten wir beide ein riesiges Problem."

Er dreht sich um und wollte die Schere lässig mit seiner Hand hinausziehen, er zieht ziemlich fest daran, doch... diese Schere war mit meiner ganzen Kraft geschleudert worden, sodass sie tief im Holz steckt. Als sie von ihm nach diesem Mal ziehen noch immer im Holz steckte, nahm er beide Hände und zieht sie mit einem starken Ruck hinaus.

Als er mit der Schere in seiner Hand wieder zurück kommt, nimmt er seinen Stuhl und stellt ihn ganz nah an mein Bett. Levi beobachtet mich mit kleinen Augen weiter, ich schaue aus Verlegenheit weg, irgendwie mochte ich diesen Levi, er war nicht so durchgedreht wie Hanji... Ich fange an, den Tee zu trinken. Schwarzer Tee, mein Lieblingstee... Ich schaue Levi mit einem angeekelten Gesicht an:

„Ist der gesüßt?!"

„Fast alle trinken ihren Tee mit Zucker."

„Ich nicht."

Ich hasse Tee mit Zucker, als ich 11 war hatte ich mal einen Tee mit so unglaublich viel Zucker getrunken, dass mir davon speiübel wurde. Seitdem hasse ich gesüßten Tee. Ich versuche ihn anzulächeln:

„Möchten Sie ihn vielleicht haben?"

Seine Mundwinkel zucken leicht nach oben und  Levi schüttelt kaum merklich seinen Kopf.

„Dann haben wir eines gemeinsam, gesüßten Tee zu hassen."


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Das mit dem Tee stimmt tatsächlich, und die Geschichte stammt daher auch aus meiner Kindheit :)


Lies (Levi x OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt