Louis nickte eingeschüchtert, bevor er einen Schritt zurück trat. Sofort erhellte ein strahlendes Lächeln Pias Gesicht und es vertrieb die Bedrohung die sie ausgestrahlt hatte, so als wäre es alles nur Einbildung gewesen."Gut. Dann schieß los.', erzähl mir von deinem spannenden Plan."

Louis schluckte hart und bemühte sich sichtlich darum, wieder Fassung zu bewahren, was ihm genauso wenig gelang wie mir. „Ich will Keira zu ihrem Vater bringen", brach es schließlich aus ihm heraus. Bevor Pia sich entrüsten konnte, nahm ich den Faden auf. Ich hatte es satt daneben zu stehen und nichts zu sagen. Obwohl ich immer noch von Pias komischen Verhalten eingeschüchtert war.

„Ich will mit meinem Vater reden, ihm zu verstehen geben, warum ich jetzt hier bin. Ich will das er den Grund meiner Entscheidung weiß und vielleicht sogar versteht."

Pias Gesichtsausdruck wurde weich. Wohlwollend lächelte sie mich an. „Na gut, ich erlaube euch, meinen Geheimausgang zu benutzen. Aber ich tue das für dich, Keira", sie deutete ernst aber liebevoll mit ihrem Zeigefinger auf mich, „nicht für dich, Louis." Ihr Ton wurde schärfer als sie mit dem Zeigefinger auf Louis zeigte. „Und wehe dir passiert das gleiche wie beim letzten Mal, Louis."

Also hatte Pia doch was mitgekriegt. Er nickte nur und zog mich hinter sich her. "Was hast du das letzte Mal denn gemacht?", fragte ich, als wir außer Hörweite waren.

"Das war nicht das Mal als ich deinen Hund geholt habe. Bei dem Mal hab ich Kaffee, den ich für meine damalige Freundin geholt hatte, auf eines ihrer Kleider gekippt. Seitdem ist sie nicht gerade gut auf mich zu sprechen, aber dich mag sie ja."

Skeptisch sah ich ihn an. Der Aufwand für einen Kaffee? "Verurteil mich nicht. Sie war meine erste Freundin und vielleicht hab ich mich ein bisschen zu sehr einlullen lassen", verteidigte er sich.

Ich lachte lediglich ein wenig, sparte mir aber jelgichen Kommentar. Als wir die Garage betraten, sah Louis mich an.

"Bist du schonmal Motorrad gefahren?", fragte er und ich schüttelte den Kopf. Auf seinen Lippen machte sich ein Grinsen breit. "Es gibt für alles ein erstes Mal."

Und kurze Zeit später, saß ich hinter ihm auf einem Motorrad und klammerte meine Arme um seinen Oberkörper.

"Wenn du noch fester drückst, brichst du mir den Brustkorb", lachte er mich wegen meiner Panik aus.

Meine einzige Antwort war ein Schlag auf seinen Rücken. "Darf ich dich erinnern, wer vorne sitzt?"

Beleidigt hielt ich den Mund und musste feststellen, dass Motorrad fahren doch nicht so schlimm war, wie gedacht.

Als wir durch die dunklen Hauptstraßen fuhren und uns vom Virus geschädigte Menschen ansahen, wurde mir ganz mulmig.

Jetzt gab es keinen Zaun, keine extradicken Autotüren oder kugelsichere Fenster. Jetzt gab es nur mich und Louis, gegen all diese Menschen.

Vielleicht übertrieb ich auch ein bisschen, denn keiner startete wirklich einen Versuch uns anzugreifen, dennoch war ich die Fahrt über unruhig.

Als wir endlich ein paar Meter von unserem Anwesen entfernt hielten, konnte ich ein wenig aufatmen.

Rund um unser Anwesen und den Zaun war Wald, und somit auch keine direkte Verbinden zu Infizierten.

"Wenn wir zurück sind, musst du mir Motorradfahren beibringen", begann ich eine Unterhaltung, weil mir die Stille unheimlich war.

Louis hielt nur den Finger vor den Mund und sofort hielt ich die Klappe. Die ganze Zeit über hatte ich das beklemmende Gefühl, dass jemand aus dem Gebüsch springen würde um mich dann zu töten.

RebellionWhere stories live. Discover now