Kapitel 29: Cecilia IV

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„Was ist das? Was haben wir gemacht?" Wann hatte sie angefangen alles zu hinterfragen? Warum konnte Cecilia nichts mehr so hinnehmen, wie es war?

>>Ist es stabil?<< fragte sie stattdessen. Bevan, der praktisch eine Haaresbreite vom Schild entfernt war, gab nur ein unverständliches Gemurmel.

>>Bevan. Das hat keiner verstanden.<< klang Kilians Stimme hinter ihr.

>>Es scheint so. Aber ich bin auch kein Experte in so was.<<wiederholte der Junge etwas lauter. Das Gewitter draußen hatte sich etwas beruhigt, die ersten Sonnenstrahlen traten durch die Wolken und erhellten die kleine Höhle ein wenig.

>>Cecilia würdest du ein Stück zur Seite gehen, dann kann man deutlicher sehen, wo sie verletzt ist.<< sprach Aura sie freundlich an. Sie hatte tatsächlich für einen Moment vergessen, dass Laury auch noch hier war. Cecilia tat wie ihr geheißen und ließ sich an einer der Wände hinunter auf den Boden gleiten. Skeptisch beobachtete sie Aura und Kilian. Bevan gesellte sich zu ihr. „Was bringt das? Sie gehört zu unseren Feinden!"

>>Wir sollten sie zurücklassen.<< meinte sie schließlich. Neben ihr nickte Bevan zustimmend.

>>Sie hat meinen Bruder getötet. Sie hat es verdient so zu leiden und so zu sterben.<< Nun starrte Aura Bevan entsetzt an.

>>Wie kannst du so etwas sagen! Niemand hat so etwas verdient.<<

>>Tut mir leid, wenn das jetzt harsch klingt, Mädchen, aber jeder, der Laurentia unterstützt hat das verdient.<< erwiderte Ceciliadarauf emotionslos.

>>Es tut mir auch wirklich leid, dass ihr für jemanden verwundeten kein Mitleid haben könnt. Aber wir können nicht einfach ein fremdes Leben aburteilen! Sonst unterscheidet uns nichts von Laurentia. Wir können nicht einfach Götter spielen!<< sie zog überraschtihre Augenbrauen hoch. Nie hätte Cecilia erwartet, dass in der kleinen Aura so viel Wut sein könnte. >>Warum denkt ihr ist sie so dermaßen verwundet?<<

>>Keine Ahnung. Vielleicht aus einem Kampf.<< vermutete Bevan.

>>Das kann ich nicht bestätigen.<< Kilian hob den Blick von der ohnmächtigen Attentäterin. >>Offensichtlich wurde sie gefoltert. Man kann die Abdrücke der Fesseln noch an ihren Handgelenken sehen.<<

>>Aura. Jetzt sei ehrlich. Diese Frau ist dafür verantwortlich, dass deine Familie tot ist. Wie kannst du ihr da noch helfen wollen?<<Bevan sah seine Freundin skeptisch an.

>>Sie hat viele Menschen im Auftrag der Königin getötet. Meine Familie war darunter. Natürlich werde ich ihr nicht vergeben, aber sie hat wichtige Informationen, die brauchbar für den Widerstand sind. Schließlich war sie sehr lange Laurentias Vertraute.<< Was sollte sie jetzt darauf erwidern? Cecilia legte sich eine Antwort zurecht, als sie etwas bemerkte. Die Augenlider der Frau begannen zu zucken und schließlich öffnete Laury ihr Augen. Schmerz spiegeltesich in der Pupille wieder.

Cecilia hielt sie Luft an. Die Frau begann plötzlich ganz leise zu lachen. Ihre Stimme war rau.

>>...Konvergenz...<<konnte sie verstehen. Doch genau so schnell wie der Moment des Erwachens gekommen war, verschwand er auch wieder.





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