Chapter 27

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Vier Wochen später:

"Tschüss, Dad", sagte ich und umarmte Peter Andrews.
In den vier Wochen mit ihm hatte sich unser Verhältnis wirklich verbessert. Nicht so sehr, dass ich bei ihm wohnen bleiben wollte, aber ich hasste ihn nicht mehr.
"Wir sehen uns, Schatz", lächelte er und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel.
Ich winkte ihm hinterher, als er aus meiner Einfahrt fuhr.

Ich lächelte und freute mich darauf meine Mom und meine Schwester und morgen alle meine Freunde wiederzusehen.
Ich schloss die Tür auf. Alles dunkel. An einem Sonntagabend?
Vielleicht waren Mom und Cassie Essen gegangen.
Ich schaltete das Licht ein.

"ÜBERRASCHUNG!!!", riefen alle möglichen Personen.
"Oh, mein Gott", hauchte ich und konnte kaum meine Freudentränen zurückhalten.
Mom und Cassie umarmten mich stürmisch. Danach kamen Liv, Lee und Colin, die mich beinahe erdrückten.
"Ich krieg keine Luft", brachte ich irgendwann hervor.
"Ist uns egal", grinste Lee.
Ich umarmte nochmal jeden einzeln.

Dann kamen noch Aileen, Louis und Neil, die mich freudig begrüßten.
Auch Shane war hier. Unsicher stand er vor mir, aber ich zögerte nicht, sondern zog ihn einfach in eine freundschaftliche Umarmung.
Seine Arme legten sich um mich.
Als ich nich wieder von ihm löste, kamen sogar Riley und David noch auf mich zu, die ich ja erst einmal im Club kennengelernt hatte.

Meine Mom drückte mir ein Glas mit Sekt in die Hand.
Wir stießen an und bis 23 Uhr feierten wir alle noch. Danach blieben nur noch Liv, Lee, Colin, Cassie und meine Mom.
"Wessen Geburtstagsgeschenk willst du zuerst?", fragte meine Mom grinsend.
"Das ist doch schon ewig her. Ich brauch keine Geschenke."
"Doch!", sagten alle gleichzeitig, was irgendwie wirklich creepy war.

"Nagut. Los, Leute", wandte ich mich an meine besten Freunde.
Sie überreichten mir ein Geschenk, das etwa so groß wie ein DINA4 Blatt war und etwa 6cm dick war.
Es war in Geschenkpapier mit Clownsbildern eingepackt.
Böse, aber lachend schaute ich sie an und packte es dann aus.

Es war ein Fotoalbum mit allen möglichen Fotos von uns. Von der Existenz mancher Bilder wusste ich bis zu diesem Zeitpunkt nichts.
Zum Beispiel eines, wo ich einen Fischmund machte und Colin hinter meiner Schulter hercreepte.
"Danke, Leute. Allerdings glaube ich, dass ich das in einen Safe schließen muss, damit niemand diese Bilder sieht."
Wir lachten alle und machten eine Gruppenumarmung.
"Und noch das hier!", erinnerte Liv die anderen und überreichte mir einen kleinen Umschlag.

Ein Konzertticket. Für Twenty One Pilots. Hier in der Nähe.
Oh, Gott, ich werde ohnmächtig.
Ich konnte gar nicht aufhören zu hüpfen und zu quietschen und mich bei ihnen zu bedanken.
Beste Freunde ever sage ich nur!!!

"Unseres steht in der Garage", meinte meine Mom und Cassie nickte aufgeregt.
Jetzt kommts. Ich bekomme ein Kanu geschenkt.
Damit hatte Cassie mich immer gemobbt, weil ich früher in einem Urlaub mal ein Kanu gegen den Kopf bekommen hatte.
Fragt mich nicht wie, aber es ist irgendwie passiert.

Ich öffnete die Garage und nein, da stand kein Kanu. Da stand ein Motorrad.
Eine schwarze Maschine von Ducati. OMFG!!!
Bei meinem Vater hatte ich nämlich endlich mal Zeit gefunden meinen Motorradführerschein zu machen, aber ich hätte nie damit gerechnet, dass ich eines geschenkt bekommen würde.

"Ihr seid vollkommen irre", meinte ich noch immer staunend.
"Danke", grinste Cassie.
Auch meine Freunde waren total baff und fasziniert von dem Teil.
Ich strich mit den Fingern über das kalte Metall und freute mich jetzt schon, wenn ich endlich mal damit fahren konnte.

"Los, Testfahrt!", forderte Lee mich auf.
Ich nickte und sah fragend meine Mom an. Sie gab mir mit einem Blick die Erlaubnis.
Und in weniger als fünf Sekunden raste ich schon über die Straßen.
Natürlich mit Helm. Es fühlte sich toll an. Der Wind peitschte gegen mich und es war, als könnte ich fliegen.

Nach zehn Minuten kehrte ich aber wieder um, weil ich die anderen nicht so lange warten lassen wollte.
Ich verabschiedete mich von meiner Maschine und wir alle gingen wieder nach drinnen.

Meine besten Freunde beschlossen, dass es Zeit war nach Hause zu gehen. Sie drückten mich zum Abschied und ich dankte ihnen noch einmal für die Geschenke. Ich freute mich schon wirklich darauf, mit ihnen auf das Konzert zu gehen, da wir alle mega Fans waren.

Es war bereits nach Mitternacht. Mom war schon im Bett und Cassie auch.
Vorsichtig klopfte ich bei ihr.
"Jaaa?"
Ich betrat ihr Zimmer.
"Was gibt's, Zwilling?"
"Du hast mein Geschenk für dich noch nicht."
Freudig richtete sie sich auf und ich gab ihr den Umschlag.
Aufgeregt öffnete sie ihn.

Cassie schlug die Hände vor dem Mund zusammen.
"Ist das dein Ernst?", fragte sie mich fassungslos.
Ich nickte.
"Du bist die Beste!!!"
Stürmisch umarmte sie mich, sodass wir beide fast vom Bett fielen.
"Ich fasse es nicht. Ein Flugticket nach Neuseeland!"
"Du darfst noch drei Leute mitnehmen", erklärte ich ihr.
"Dann nehme ich dich, Louis und Luke mit", plapperte sie fröhlich drauf los.

Dann erst merkte sie, was sie gesagt hatte.
"Sorry."
"Nicht schlimm. Wir tauschen einfach Luke gegen Liv und dann ist gut", lachte ich.
Und Cassie lachte erleichtert mit.

Ja, ich weiß, es ist schwer zu glauben, aber ich war über Luke hinweg. Dachte ich zumindest.
Ich hatte diese vier Wochen kaum an ihn gedacht und auch nicht an den Streit, den wir noch hatten.
Jetzt kam es wieder hoch. Morgen würde ich ihn sicher in der Schule sehen.
Aber egal! Ich würde mir nichts anmerken lassen. Ich würde einfach lächeln, nicken und winken.
Wie die Pinguine aus Madagaskar.

Cassie und ich kuschelten uns zusammen unter die Decke. Ich war froh, dass ich wieder hier war, denn ich hatte bemerkt, wie wichtig mir alle hier waren, so sehr hatte ich sie vermisst. Meine Freunde und Familie.

Es war zwar eine gute Zeit bei meinem Vater und seiner neuen Familie, aber hier fühlte ich mich einfach wohler. Umgeben von all den Leuten, die ich liebte und die mich liebten.

My neighbour is a Badboy Where stories live. Discover now