Kapitel 11

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"Etwas im Haar?", frage ich verdutzt nach, bereits mit der einen Hand im Haar. Fabi nickt. Plötzlich ist er wieder so ernst. "Was denn?", frage ich erschrocken. "Eine Spinne?" Hysterisch nehme ich meine Hand wieder von meinen Haaren weg und reiße meine Augen auf. "Nein, keine Angst. Ist nur... 'n Fussel", meint Fabi. Er nähert sich mir und zieht anscheinend etwas aus meiner Haarsträhne. Verwirrt blicke ich auf seinen Finger, doch er hat seine Hand zurück auf seinen Schoss gelegt. "Nichts tragisches", winkt Fabi ab. "Hä? Okay." Verwirrt wende ich mich wieder zum Bildschirm. "Eh ja. Das ist Fabi", erkläre ich. Fabi lächelt. "Hi." Zombey erwidert sein "Hi." Und dann ist es still. Das ist es nie! 

"Und was macht ihr heute noch?", fragt Zombey. "Party", antwortet Fabi. Zombey lacht. "Party?"

"Keine Party", antworte ich. Fabi dreht sich stirnrunzelnd zu mir. "Doch, Party!" Ich lache auf. "Etwas ähnliches. Eher eine Amateur-Party." Zombey lacht auf. "maudado!", spricht er meinen Namen zutiefst empört aus und gibt ein witziges Keuchen von sich. Ich mache wirklich nie Partys. "Eigentlich gehen wir nur in eine Bar, weil Fabi mich überredet hat."

"So einer bist du also." "Was meinst du denn mit 'so einer'?", lacht Fabi. "Naja, so 'n Partymensch", erklärt Zombey. Fabi schüttelt mit dem Kopf. "Eigentlich überhaupt nicht. Ich kann sowas echt selten vertragen. Deswegen auch nur die Bar. Bin ehrlich gesagt eher einer, der am liebsten daheim rumsitzt." Ich lache. "Dann passt du bei uns perfekt rein."

Fabi lacht lauthals auf, weswegen Zombey ein: "Du solltest mal die anderen kennenlernen, Fabi. Die mögen dich sicher" einbringt. Dabei verstummt Fabi beinahe schon schlagartig. Mich bringt das ein wenig zum Schmunzeln. "Klar, gerne", murmelt er. "Wer sind denn 'die anderen'?" Ich lache. "Wintercracker, Schlingel", setze ich an. "... und Osaft." Fabi fängt an zu grinsen. "Wieso sprecht ihr euch mit euren nicknames an?" Ich lache leicht. "Naja, das ist irgendwie so gekommen. Bei manchen ist es einfach so und manche, zum Beispiel Zombey, wollen ihren wirklichen Namen lieber nicht hören."

"Ja! Sonst gibts Schläge! Und das ganz doll!", zischt Zombey belustigt, wodurch ich anfange zu lachen. "Ja, Fabi! Dann kommen wir alle und zerhauen dich", stimme ich bei. 

"Ich red' mit maudado. Was- Echt? Okay. Warte ein Moment. Eh Leute, Chessie kam gerade. Sie sagt, der Arzt sagte, sie müsse noch ein paar Tage im Bett liegen. Und weiter oder zurück fahren wäre nicht so optimal. Vor allem wegen den Temperaturen, die gerade draußen herrschen. Total doof."

"Oh Mann, krass. Sag ihr, gute Besserung", antworte ich. "Ja, werde ich. Wir essen jetzt. Reden wir später oder macht ihr da schon Party?", fragt er lachend. "Wir gehen erst heute Abend", antwortet Fabi schnell. "Heute A- okay. Ja, dann viel Spaß, falls wir nicht mehr reden. Tschüss!"

Jetzt sind wir wieder zu zweit. "Nett", meint Fabi. Ich grinse. "So was ähnliches meintest du auch über meine Möbel vorhin." Allmählich stoppe ich mit meinem Lachen. "Schade, dass du kein Handy hast, Fabi. Das wäre so viel cooler!"

"Sorry!", lacht Fabi. "Ich gehe eben nach unten. Soll ich dir etwas zum Trinken mitbringen?" Er nickt und ich stehe auf, greife dabei so unauffällig wie möglich nach meinem Handy und verschwinde in den Flur. Ich laufe trödelnd die Treppen hinunter, während ich versuche mein Handy zu entsperren. Unten im Wohnzimmer suche ich nach dem Haustelefon, damit falls Fabi fragt, ich ihm dieses vorzeigen kann. Was eine einzige Lüge auswirken kann! Ich hasse mich dafür. Fabi ist, was ich wirklich zugeben muss, ziemlich aufdringlich, was das anbelangt. Was ist, wenn er mich durchschaut hat und mich so nur provozieren will?! Wenn er weiß, dass ich Mika angelogen habe?

Ich schüttle den Kopf und wähle mit meinem Handy die Nummer meiner Mutter. Sie sind mittlerweile relativ lange weg und ich bin sicher, dass sie es auch schon waren, als ich ging. "Hallo?", fragt sie. "Mama? Wo seid ihr denn alle?" Sie lacht. "Was ist denn auf einmal los mit dir, Spatz? Das habe ich dir doch gesagt", lächelt sie. "Wir machen eine Fahrradtour mit Noah und Mara, fahren bis rüber zu deiner Tante." Ich schüttel mit dem Kopf. "Nein, Mama. Das hast du mir wohl nicht erzählt. Na dann viel Spaß euch. Wann kommt ihr denn wieder?"

Herr Doll... Zomdado & DadosaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt