Allein unter Jungs (Maze Runner ff)

Ich wusste es

Minho p.o.v.

In dieser Nacht habe ich kaum geschlafen.
Die anderen genauso wenig.
Marie, Ben und ich stehen schon seit einer Stunde vor den Verschlossenen Toren.
Erst in einer halben öffnen sie sich.
Mir kommt es so vor, als würde die Zeit extra langsam vergehen.
Endlich ist die Zeit um.
Die Tore öffnen sich unerträglich langsam mit ihrem Metallischen Geräusch.
Vor unseren Füßen liegt ein blaues Oberteil.
Es ist von Adam.
Ich hebe es auf.
Das Shirt ist zerrissen.
Langsam drehe ich mich zu den beiden um.
Auch sie sehen geschockt aus.
Ben ist der erste der seine Sprache wiederfindet.
"Was ist da draussen nur passiert?"
"Die Griewer." sagt Marie.
"Niemand überlebt eine Nacht im Labyrinth." füge ich hinzu.
"Lasst uns zu Alby gehen und es ihm mitteilen." meint Marie.
Genau das tuen wir.
Bei dem Anführer angekommen zeigen wir dem Jungen das zerrissene Shirt.
Auch er ist davon überzeugt, das niemand eine Nacht draussen überlebt.
"Da wir ihn nicht beerdigen können, vergraben wir wenigsten sein Oberteil." meint er.

Zart kommt mit uns in den Wald.
Alby hat ihn gebeten ein Loch zu graben.
Zu Gally hat er gesagt er soll ein Kreuz bauen und seinen Namen darauf schreiben.
Auch der Bauer kommt mit in den Wald.
Als Zart das Loch fertig hat, lege ich das Shirt in das Loch.
Nachdem es wieder zu gegraben wurde, gehen wir weg von diesem traurigen Ort.
Gally geht und holt seinen Hammer und den Meisel.
An der Mauer wird er den Namen von Adam durch streichen.
Trotz allem müssen Ben und ich in das Labyrinth.
Marie macht sich jetzt noch mehr Sorgen als sonst.
"Ich habe dir Versprochen, das ich jeden Tag bevor es dunkel wird, zu dir zurück komme. Und das werde ich auch."
Ein kurzes grinsen kann ich auf ihren Lippen sehen.
Kurz gebe ich ihr einen Kuss auf die Wange.
"Bis heute Abend Honey."
"Bis heute Abend Minho."
Und damit drehe ich mich um und renne in das Labyrinth.

Newt p.o.v.

Als Ben und Minho weg sind gehe ich mit Marie zurück.
"Marie ich bin ehrlich zu dir. Ich hasse es wenn Minho dir einen Kuss gibt."
"Ich weiß. Aber mach dir keine Sorgen ich liebe nur dich und du wirst immer gleich eifersüchtig.
Auch wenn ich nur mit einem der anderen alleine rede."
"Ich mache mir eben Sorgen um dich." sage ich.
"Das weiß ich und ich finde es irgendwie süß wenn du eifersüchtig bist."
"Wirklich? warum?"
"Keine Ahnung, aber du musst dir keine Sorgen machen ich habe alles im griff. So etwas wie letztes Jahr mit Gally wird nie wieder passieren."
"Warum bist du dir da so sicher?" frage ich.
"Weil ich trainiert habe und Stärker geworden bin. Ich kann mich jetzt auch gegen die Bauer wehren." meint sie.
Auf dem kurzen Stück das wir noch laufen müssen sind wir still.
Sie meinte es ernst als sie sagte sie hilft Gally, bis ein neuer Bauer kommt.
Ich gehe meinen Arbeiten auf den Feldern nach, während Marie mit Gally unseren Aussichtsturm neu baut.
Erst am Mittag treffen wir uns wieder.
Beim Mittagessen sitzen alle in der Küche und reden.
Alby meinte es sei besser wenn wir niemandem von den Erinnerungen erzählen.
Und schon gar nicht von den beiden anderen, die mit Marie Kontakt aufgenommen haben.
Wir waren sofort damit einverstanden.
Nach dem Mittag gehen alle wie gewohnt ihren Arbeiten nach.

Gally p.o.v.

Ich bin froh das Marie mir hilft, bis ein neuer Frischling kommt.
Alleine würde ich das nicht sonderlich schnell hinbekommen.
Wir reden viel über das was in letzter Zeit so passiert ist.
Seit dem Tod von George habe ich nicht mehr viel geredet.
Er war nicht nur einer der Bauer, sondern auch mein bester Freund.
Wenn ich mit Marie darüber rede, geht es mir besser.
Ich weiß einfach das ich ihr vertrauen kann und sie mir zuhört ohne sich darüber lustig zu machen.
Es gibt eben Vorteile wenn ein Mädchen auf der Lichtung ist.
Hin und wieder lachen wir auch.
Das sie mir verziehen hat, darüber bin ich ihr echt dankbar.
Nie wieder werde ich so etwas dummes tun.
Der Nächste der ihr zu nahe kommt ohne das sie es möchte, wir schneller verprügelt als ihm liebt ist.
Ich werde von nun auf sie aufpassen.
Denn eigentlich ist sie wie eine kleine Schwester.

Marie p.o.v.

Mich mit Gally normal zu unterhalten tut gut.
Wir können endlich wieder so miteinander umgehen wie früher.
Die anderen vertrauen ihm zwar nicht und schon gar nicht wen ich alleine mit ihm bin, doch ich vertraue ihm.
Und ich habe ihnen Versichert das so etwas nicht mehr vorkommen kann.
Den Anfang hätten wir geschafft.
Langsam fängt es an zu dämmern.
Minho kommt aus dem Labyrinth, wenige Minuten später auch Ben.
Zuerst gehen beide in den Karten Raum und zeichnen ihre Pläne.
Nach einer halben Stunde kommt Minho zu mir gerannt.
"Hey Honey, ich habe doch gesagt ich komme wieder."
"Minho. Ich bin froh das es dir gut geht."
"Kannst du dir mal Ben ansehen, er hat denke ich eine Verletzung."
"Natürlich."
Zusammen gehen wir in den Karten Raum.
Ben legt gerade seine Karte in die Truhe.
"Hey Marie was gibts?" fragt er als er mich sieht.
"Minho meinte du hättest eine Verletzung. Stimmt das?"
"Ja das stimmt."
"Dann komm mit." meine ich.
Mit Ben an meiner Seite gehe ich in Richtung Sani Hütte.
Dort angekommen setzt Ben sich auf ein Bett.
Ich mich neben ihn auf einen Stuhl.
"Also was ist passiert?"
"Nichts schlimmes. Es geht um meine Hand."
"Lass mich mal sehen."
Ich stehe auf und setzte mich neben den Läufer.
Dieser reicht mir seine Hand.
Kurz sehe ich sie mir an.
"Es ist nichts schlimmes. Ich werde die Wunde desinfizieren und sie verbinden."
"Okay. Danke Marie."
"Kein Problem, das ist mein Job."

Meine Beine tragen mich zu dem Verbandskasten hin.
Dort hole ich die kleine Sprühflasche und einen Verband.
Zurück bei dem Verletzten setzte ich mich wieder neben ihn.
Zuerst sprühe ich etwas auf die Wunde.
"Marie warum bist du eigentlich nicht mit Minho zusammen?"
Ich stelle die Flasche auf das Bett und schweige.
Warum möchte er das wissen?
"Weil ich Newt liebe."
"Aber du hast auch Gefühle für ihn. Oder nicht?"
"Ich weiß nicht?" lüge ich.
"Du bist wirklich eine schlechte Lügnerin. Ich sehe es doch wie du immer leicht rot wirst wenn er dir einen Kuss auf die Wange gibt."    
Ich senke den Blick auf den Boden.
Seine Hand umgreift meine.     
Nun sehe ich ihn an.
"Es tut mir leid, ich wollte dich mit dieser Frage nicht in Verlegenheit bringen."
"Schon gut Ben. Und ja du hast recht, ich habe irgendwie Gefühle für ihn. Doch nicht solche wie die die ich für Newt habe."
"Und es hat eure Freundschaft nicht verändert?" möchte er wissen.
"Nein hat es nicht."
Seine Verletzung habe ich schon längst fertig, doch wir reden noch eine Weile weiter.
Es tut mir gut mit dem Jungen zu reden.
Nach einer halben Stunde verlassen wir die Hütte.
Mein Weg führt mich zurück zu den anderen.
Die Jungs haben das Feuer schon gemacht.

Deshalb setzte ich mich auf einen der Baumstämme.
Meine Gedanken schweifen ab.
Zu meinem Früheren leben.
Ich weiß nichts davon, hatte ich Geschwister?
Vielleicht ein Haustier?

Ben p.o.v.

Marie sitzt alleine auf einem der Baumstämme und scheint über etwas nachzudenken.
Ich beobachte sie eine Weile.
Dann stehe ich auf und gehe zu ihr.
Neben dem Mädchen setzte ich mich hin.
"Hey Marie."
"Hey Ben." sagt sie immer noch in Gedanken versunken.
"Über was denkst du nach?"
"Über mein Leben vor dem Labyrinth. Ob ich eine Schwester hatte oder einen Bruder. Wo ich gewohnt habe. Und vieles andere." erzählt sie mir.
"Diese fragen habe ich mir auch schon gestellt." sage ich.
Ich denke durch unsere Gespräche sind wir uns als Freunde näher gekommen.
Wir verstehen uns super.
Ewig reden wir noch weiter, solange bis Newt kommt.
"Ich lasse euch dann mal alleine." meine ich.
Etwas schneller erhebe ich mich und mache Newt Platz.
Meine Beine tragen mich zu Minho.
Neben ihn setze ich mich.
"Und was hat sie erzählt?"
"Das sie Gefühle für dich hat, aber die für Newt stärker sind."
"Warum nur er und nicht ich?"
"Minho das wird schon. Marie möchte dich als Freund nicht verlieren."
"Ich weiß. Das wird sie auch nie. Wir werden immer Freunde bleiben."

Minho p.o.v.

"Hey Ben, ich gehe dann mal schlafen."
"Ist gut. Nacht Minho."
"Nacht Ben."
Ich gehe zu den Hängematten und setzte mich in meine.
Meine Schuhe ziehe ich aus.
Danach lege ich mich hin.
Mein Blick bleibt an der Decke hängen.
Die Augen schließe ich.
Wenige Minuten später bin ich eingeschlafen.