24. Kapitel

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Ein lautes Pfeifen ertönte und wenig später lief ein schneeweißes Pferd auf uns zu. "Das ist eines der Mearas, sofern meine Augen nicht durch einen Zauber getäuscht werden!", sagte Legolas begeistert. Auch ich blickte begeistert das Pferd an. Es erinnerte mich ein wenig an Fuin. Ach wie sehr ich ihn vermisse. "Schattenfell! Er ist der Fürst aller Rösser und mir durch viele Gefahren ein treuer Freund", sagte Gandalf mit einem Lächeln. Legolas stieg auf unser Pferd und ich setzte mich hinter ihn. Vorsichtig legte ich meine Arme um ihn um nicht runterzufallen. Dann ritten wir los.

"Edoras. Dort lebt Théoden , König von Rohan. Sarumans Einfluss auf den König ist sehr stark", sagte Gandalf als wir ankamen. Legolas stieg vom Pferd und hielt mir eine Hand hin. Ich nahm sie und stieg ebenfalls ab. "Auf jedem Friedhof ist die Stimmung fröhlicher", murmelte ich, was Legolas leicht grinsen ließ. Mit schnellen Schritten liefen wir Richtung Palast. Legolas ging dicht hinter mir. Seit dem letzen Vorfall wich er mir nicht mehr von der Seite. Was mach ich dann eigentlich wenn ich mal für kleine Prims muss? Ich hoffe er will nicht mit... Ich wollte gerade rein gehen, als ich aufgehalten wurde. Genervt verdrehte ich die Augen. "So bewaffnet darf ich Euch nicht zu König Théoden vorlassen. Auf Geheiß von Gríma Schlangenzunge", meinte die Wache. Genervt stöhnte ich auf und legte genau wie alle anderen meine Waffen ab. "Ich muss alle Waffen abnehmen", sagte der Wachmann und sah mich dabei an. Ich verdrehte die Augen und holte einen Dolch aus meinem Stiefel. Ich legte ihn auf seine ausgestreckte Hand, aber er ließ sie weiterhin ausgestreckt. Alle Blicke lagen auf mir. Ich seufzte und holte einen weiteren Dolch unter meinem Umhang her. "Euren Stab brauche ich auch", sagte der Wachmann an Gandalf gewandt. "Hm? Oh... Ihr wollt einem alten Mann doch nicht etwa die Stütze nehmen?", fragte Gandalf ganz unschuldig. Der Wachmann schien zu überlegen. "Schön. Folgt mir", sagte er dann und ging voraus. Wir liefen ihm nach und wenig später betraten wir eine große Halle. Auf dem Thron saß Théoden und ich muss sagen, ich hab ihn schonmal in einem besseren Zustand gesehen. Gríma stand neben ihm und flüsterte ihm irgendetwas zu. Gandalf ergriff als erster die Gelegenheit und begann zu reden. "Die Höflichkeit in Euren Hallen hat letzthin etwas nachgelassen, Théoden, König!", sagte er. "Warum sollte ich euch willkommen heißen, Gandalf Sturmkrähe?", fragte Théoden mit einer kratzigen Stimme. Er war generell viel zu schnell gealtert, aber das waren wohl die Nebewirkungen wenn man von Saruman besessen ist. "Dies ist eine berechtigte Frage, Herr und Gebieter. Spät ist die Stunde, in der dieser Zauber Künstler auf den Plan tritt", flüsterte Gríma weiter. Ich war keine 5 Minuten mit ihm in einem Raum und fand ihn jetzt schon nervig. Das hat nichtmal Thorin damals geschafft. Mein Blick wanderte zu Legolas, der neben mir stand und Gandalf anschaute. "Behaltet Eure gespaltene Zunge hinter Euren Zähnen. Ich bin durch Feuer und Tod gegangen und wechsle jetzt verlogene Worte mit einem einfältigen Wurm!", bei den Worten verkniff ich mir ein Lachen. Grímas Blick wanderte durch den Raum und blieb zuerst auf mir und dann auf Gandalfs Stab liegen. "Das Mädchen und der Stab! Ich habe Euch befohlen das Mädchen nicht reinzulassen und dem Zauberer seinen Stab abzunehmen!", rief er aufgebracht. Aragorn, Gimli und Legolas hielten die Wachen auf. Mich packten zwei und zerrten mich raus. "Hey! Lasst mich los!", schrie ich und versuchte mich loszureißen. Ich wurde aus dem Palast rausgeschmissen und die Tür wurde vor meiner Nase zugeschlagen. Wütent warf ich meine Lichtbälle gegen die Tür, welche dafür sorgten, dass schwarze Brandflecken auf ihr entstanden. "Lasst mich sofort wieder da rein! Ich muss da rein! Ich will da rein", schrie ich aufgebracht. Die Blicke der Leute um mich rum lagen auf mir. "Auf Grímas Befehl hin darf ich Euch nicht rein lassen", sagte der Wachmann vor der Tür und schaffte es gerade noch meinem Lichtball auszuweichen der ihn sonst genau getroffen hätte. "Ich hab gesagt, dass ich rein will!", sagte ich laut und feuerte weitere Bälle auf ihn los, bis er hinter der Tür verschwand. Ich versuchte sie aufzukriegen, aber sie war verriegelt. Aufgebracht ließ ich mich auf einen Pfosten sinken und starrte die Tür an. Nach kurzer Zeit öffnete sich die Tür und Gríma wurde rausgeschmissen. Er flog alle Treppen runter. "Ich habe stets immer nur Euch gedient, mein Heer", sagte Gríma und schaute hoch. Auch die anderen kamen raus und Legolas kam sofort zu mir. Er nahm mich an der Hand und zog mich rein. "Geht es dir gut?", fragte er sofort. "Beruhig dich mir geht es bestens. Du benimmst dich als wärst du meine Mutter", meinte ich nur und schüttelte seine Hand ab. Langsam nervte es mich, dass er ständig an mir dran hing wie eine Klette. "Ich mache mir Sorgen", meinte er Schlicht. "Das brauchst du nicht. Ich komme auch alleine klar", meinte ich eingeschnappt. "Das hat man ja gesehen beim letzten Angriff", meinte er und zog eine Augenbraue hoch. "Das war einmal! Meine Güte ich war mehr als 2000 Jahre lang auf mich allein gestellt! Was interessiert es dich überhaupt?!", sagte ich genervt. "Du bist mir wichtig!", meinte er. "Das heißt nicht, dass du die ganze Zeit an mir hängen musst wie der Schwanz an einem Hund!", sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. "Wäre ich nicht gewesen würdest du jetzt immernoch irgendwo im Wald liegen und sterben!", sagte er etwas lauter. Ich war mir sicher, dass man uns draußen mittlerweile hören konnte. "Meine Güte Legolas! Ich bin dir Dankbar dafür, ja, aber das heißt nicht, dass du jetzt mein persönlicher Bodyguard bist! Ich kann mich selbst verteidigen dazu brauche ich deine Hilfe nicht!", auch ich wurde langsam lauter. "Ich will dir aber helfen!", sagte er. "Warum?! Sag mir warum du dich so um mich sorgst! Ich verstehe es einfach nicht!", sagte ich laut. "Weil ich dich liebe verdammt!", sagte er und sah mich einfach nur an. Er sah mich einfach nur an und sagte gar nichts mehr. Mein Herz klopfte schneller. "Legolas ich...", fing ich an, aber bevor ich weiter reden konnte lagen seine Lippen auf meinen.

Reise Durch Mittelerde  (Legolas/ Der Hobbit/ Herr Der Ringe Ff)✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt