14. Kapitel

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Nach dem Rat hatte ich mir vorgenommen Bilbo zu besuchen. Gloin und ich hatten uns schon vorhin sehr lange unterhalten. Ich war also gerade auf dem Weg zu Bilbo, als ich ihn mit einem Buch auf dem Schoß auf einer Bank sitzen sah. Ich fing an zu lächeln. "Bilbo!", rief ich und lief zu ihm. Ich setzte mich neben ihn auf die Bank. Er war seid dem letzten Mal als ich ihn gesehen habe, älter geworden und das sah man ihm auch an. Er drehte seinen Kopf zu mir und fing ebenfalls an zu lächeln. "Primrose! Lang ist's her! 60 Jahre!", sagte er. "Ja und du bist immernoch der Alte", erwiederte ich grinsend. "Auch wenn sich mein Alter langsam bemerkbar macht", sagte er und klang dabei ziemlich erschöpft. "Liest du ein Buch?", fragte ich, um ihn etwas auf andere Gedanken zu bringen. "Ich schreibe eins über unser Abenteuer", ein Lächeln zog sich über sein Gesicht, "und du wirst bald in ein neues Aufbrechen, nicht war?" Ich nickte. "Nunja Primrose. Sei mir nicht böse, weil ich unser Gespräch jetzt unterbreche, aber ich muss in mein Zimmer, um ein paar Sachen für Frodo zusammenzusuchen", meinte Bilbo und stand mühselig auf. Ich stand ebenfalls auf. "Es war schön, dich mal wieder zu sprechen", sagte ich und er nickte mir zu. "Ein plausch unter alten Freunden ist immer etwas Gutes", sagte er und ging dann mit seinem Buch unter dem Arm davon. Ich ging in die andere Richtung.

Ich war gerade dabei Fuin in seine alte Box zu stellen als Legolas um die Ecke kam. "Du lässt ihn hier?", fragte er. Ich nickte. "Die Reise ist zu gefährlich für ihn", sagte ich und schloss die Tür. Ich streichelte Fuin nochmal kurz über den Hals und ging dann aus dem Stall raus. Legolas ging dicht hinter mir. Kurz bevor wir die anderen erreichten, die schon bereit waren abzureisem, ergriff er mein Handgelenk und hielt mich so an. "Warte, Prim. Bevor wir aufbrechen will ich, dass du etwas weißt", sagte er und sah mich an. "Was denn?", ich sah in seine Augen und erkannte Mut und sogar etwas Nervosität. Was wollte er mir bloß sagen, dass es nicht mehr warten konnte? Er atmete tief durch. "Prim, ich l..." "Primrose, Legolas! Wir brechen gleich ohne euch auf", unterbrach ihn die Stimme von Gandalf. "Ich lasse mein Pferd auch hier", vervollständigte er seinen Satz und ließ mein Handgelenk los. Mit schnellen Schritten ging er zu den anderen und ließ mich verwirrt zurück.

Wir wanderten schon eine ganze Weile und Legolas ging mir die ganze Zeit aus dem Weg. Gedankenverloren bildete ich alleine das Schlusslicht, als neben mir aufeinmal Aragorn erschien. "Ihr seid sehr nachdenklich", sagte er. Ich lachte etwas. "Nein. Eigentlich gar nicht. Ich denke nur sehr viel nach wenn mich etwas verwirrt", erwiederte ich. "Das habe ich mir schon gedacht. Nach Eurem Auftreten bei dem Rat, habe ich Angst etwas falsches zu sagen", sagte er und lächelte mich an. "Es ist nicht sonderlich schwer mir auf die nerven zu gehen. Legolas weiß das ganz genau und tut es absichtlich", sagte ich schlicht. Aragorn lachte. "Ich bin nur gekommen um zu sagen, dass wir dort oben Pause machen wollen", meinte er und zeigte auf einen hohen Berg. Ich nickte ihm zu und er ging wieder nach vorne zu den anderen. Als wir oben ankamen, setzte ich mich auf einen hohen Felsen. Über einem Feuer kochte etwas zu essen und Boromir übte mit den Hobbits kämpfen. Belustigt sah ich zu. Nach einer Weile setzte sich Legolas zu mir. "Du solltest etwas essen", sagte er und hielt mir was zu essen hin. "Ach? Du redest wieder mit mir? Wie nett", meinte ich und nahm ihm das Essen ab. Ich nagte nur etwas daran und stellte es neben mir ab. Ich wusste, dass es ihm leid tat, er brauchte nichts zu sagen. Und er schwieg, denn er wusste, dass ich bescheid weiß. Ich sah zum Himmel. Ein schwarzer Fleck kam auf uns zugeflogen. "Was ist das?", fragte ich. Legolas sprang ebenfalls vom Felsen und sah zum Himmel. "Nichts, nur ein Wolkenfetzen", antwortete Gimli schlicht. "Der sich ziemlich schnell bewegt", bemerkte Boromir. "Und gegen den Wind", ergänzte Aragorn ihn. Langsam erkannte ich was es war, genauso wie Legolas. "Verdammt! Schnell! Lösch das Feuer!", rief ich Sam zu, der gerade neben dem Feuer stand. "Schnell! Versteckt euch! Sofort!", rief ich. "Was ist dort draußen?", fragte Frodo. "Crebain aus Dunland!", rief Legolas und zog mich mit sich runter in einen Busch, denn wir waren die letzten, die noch nicht versteckt waren. Er legte seine Arme um mich und drückte mich nah an sich, als würde er mich beschützen wollen und das erste Mal seit langem fühlte ich mich klein und zerbrechlich. Ich fühlte mich, als würde ich ohne seinen Schutz einfach zu verwundbar sein. Ich drehte meinen Kopf und beobachtete ihn dabei wie er zum Himmel starrte. "Sie sind weg", flüsterte er leise, stand auf und zog mich auf die Beine. Etwas benommen sah ich zu Gandalf. Dieser setzte sich gerade in Bewegung um zu gehen. "Das sind Späher Sarumans! Sie kundschaften den Weg im Süden aus! Wir müssen über den Pass des Caradhras gehen", sagte Gandalf während er weiter ging. Schnell ging ich hinter ihm her. Legolas dicht hinter mir und ich hatte das Gefühl, dass er sich sofort vor mich schmeißen würde, wenn jemand einen Pfeil auf mich schießen würde. Und in diesem Moment wurde mir klar, dass ich mich wohl oder übel in ihn verliebt habe.

Reise Durch Mittelerde  (Legolas/ Der Hobbit/ Herr Der Ringe Ff)✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt