Kapitel 33 - Help?

3.4K 199 10
                                    

Ich schlief unruhig. Louis lag die ganze Nach neben mir und hielt mich fest, wahrscheinlich aus Angst, ich würde es nochmal versuchen. Ob ich das wollte, oder tun würde, wenn ich die Chance hätte, wusste ich selber nicht genau. Ich hatte mindestens zwei Stunden lang auf Louis Schulter geweint, doch irgendwann konnte ich einfach nicht mehr weinen. 

Louis hatte keine Fragen gestellt. Nicht eine Einzige. Eigentlich beruhigte mich das jetzt grade, doch was wenn er mich nicht gefragt hätte, weil er sich nicht für mich interressierte? Was wenn er es schon lange wusste? Was wenn er dachte ich wäre bekloppt und Ach was weiß ich!

'Hör auf dich verrückt zu machen, Amy!' Das versuchte ich mir immer wieder einzureden, doch es klappte nicht. 

*

*

Irgendwann musste ich doch tief geschlafen haben, denn als ich aufwachte, schien die Sonne in mein Zimmer. Louis lag wach neben mir und sah mich an. 

Sein Blick war nicht zu deuten. Entweder besorgt, verwirrt, liebevoll oder irgendwas anderes. 

"Morgen." murrmelte ich. Ich drehte mich zu Louis um und kuschelte mich an ihn. Louis schlang seinen Arm um mich und drückte mich fest an sich. Also er schien nicht sauer zu sein, was schon mal ein großer Vorteil war...

 Lange lagen wir so da. Wir sprachen nicht. Man hörte draußen Vögel zwitschern. Irgendwo tickte eine Uhr. Jemand duschte. Ansonsten war alles still.

"Amy?"

"Ja?" 

Schweigen. 

"Wieso?"

"Weil... Louis ich." mehr konnte ich nicht sagen. 

Louis ließ mich los und setzte sich hin. 

"Ich weiß wieso du es getan hast, Amy. Aber wieso konntest du nicht mit mir reden? Ich dachte du... ich weiß nicht. Es ist nur irgendwie so, dass ich dir die ganze Zeit klar machen will, dass du mir vertrauen kannst. Und dann sehe ich, wie verletzt du bist, habe aber Angst mit dir zu reden, weil ich Angst habe, dass ich dir zu nah trete und mich dann hasst oder einfach sauer bist, und mir gar nicht mehr vertraust."

Wieso ich nicht mit ihm geredet hatte, wusste ich selber nicht so genau. Aber ich hatte noch immer Angst, dass ich ihn nerven würde oder was weiß ich. Ich konnte es einfach nicht. 

"Ich weiß es nicht." sagte ich leise. 

Er schwieg lange. Sehr lange. Zu lange. 

Doch ich traute mich nicht etwas zu sagen. 

"Amy, ich denke du brauchst Hilfe." sagte er schließlich. 

*

*

*

Zwei Tage später hatte Louis mich tatsächlich zu einem Therapeuten geschickt. Ich war wirklich nervös und hatte irgendwie Angst zu reden. 

Vor mir saß eine Frau. Mittelalt. Braune Haare. Eigentlich wirkte sie ganz sympatisch, aber ich hatte trotzdem ein komisches Gefühl über das alles zu reden. 

"Du bist also Amy." Sie sah mich an. Ach wirklich? 

Ich nickte nur. "Wie lange bist du schon hier?" - "Seit einem halben Jahr." - "Und wann warst du das letzte Mal in Deutschland?" 

Daddy Tomlinson [I]Where stories live. Discover now