20 - In your arms

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RAVEN

"Hast du gehört? Dein Liebhaber ist leider von uns gegangen, schade nicht?", neckend lächelte er mich an und gähnte gespielt. "Die Zeit vergeht irgendwie langsam, findest du nicht? Du hast immerhin noch Zehn Minuten, die werden bestimmt langsam vergehen", wies er mich hin, mein Blick lag dennoch fest auf dem Boden. Dutzende von Tränen flossen bereits aus meinen Augen, sodass ich keine Kraft mehr hatte weiter zu weinen, zu schreien oder gar zu reden. Ich war völlig am ende, seelisch und körperlich. "Wieso redest du denn nicht? Hat es dir die Sprache verschlagen?", fragte er grinsend und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von mir. "Das schlimme hier ist, dass ich gleich gehen werde, also wirst du hier ganz alleine sitzen, aber keine Sorge, du wirst nur dreißig Sekunden alleine verbringen", gespielt zog er einen Schmollmund und faltete seine Hände. "Also eigentlich habe ich kein Problem mit dir, nur mit deinen Freunden und deinem Freund", wies er mich hin, ich sah ihn dennoch nur desinteressiert an. "Jetzt fragst du dich sicher, wieso ich dich dann umbringe", sagte er nun, ich aber sah wieder zu Boden. Um ehrlich zu sein fragte ich mich gerade nichts. Nichts befand sich in meinem Gehirn außer Justin. "Ich bringe dich um, weil Justin dich liebt, also wird er verletzt und sauer sein", erklärte er und kicherte, wobei ich den Kopf zur Seite drehte. 8 Minuten.

JUSTIN

"Hier ist es", wies ich die beiden hin und hielt vor der Eingangstür, worauf ich schnell ausstieg und auf irgendwelche Klingeln drückte. Sofort wurde die Tür geöffnet und die beiden folgten mir, während ich die Waffe vor mir hielt. "Wir müssen zum zweiten Stock", sagte ich und sah, wie sie nickten und ihre Waffen ebenfalls an ihren Körpern hielten. An der Tür blieb ich stehen, worauf ich unter der Matte nach schaute. "Was ein Tölpel", murmelte ich hektisch und öffnete die Tür leise mit dem Schlüssel.

RAVEN

"Na sieh mal einer an, du hast ja nur noch 5 Minuten", höhnte Samuel und stand auf. "Sieht nicht so aus, als würde dich noch jemand finden, aber keine Sorge, wir haben noch vier Minuten und dreißig Sekunden", laut ausatmend sah ich weiterhin zu Boden und merkte, wie erneut eine Träne aus einem meiner Augen kullerte. Schnell zwinkerte ich und schniefte, worauf ich plötzlich etwas aus dem Flur hörte. Hastig hob ich meinen Kopf und sah zur Tür, Samuel schien es jedoch nicht mitbekommen zu haben, da er ganz entspannt aus dem Fenster sah. Hoffnungsvoll sah ich zur Tür, doch niemand kam und öffnete die Tür, niemand war da. Es war scheinbar nur pure Einbildung, weswegen ich den Kopf wieder sinken ließ und plötzlich anfing zu schluchzen. Als sich Samuel umdrehte, wagte ich es nicht ihn anzusehen, doch plötzlich ertönte ein lauter Knall und ich zuckte zusammen. Das war es. Mein Ende. Dachte ich. Verwirrt öffnete ich meine Augen und sah zu Sam, der leblos auf dem Boden lag und merkte dann, wie ich perplex zur Tür sah. Meine Kinnlade klappte auf und ich spürte nur noch mehr Tränen. "Justin", keuchte ich atemlos und sah, wie er seine Waffe fallen ließ und auf mich zu kam. "Justin ich dachte du wärst tot, ich dachte ich hätte dich für immer verloren", wimmerte ich und fuhr ihm durch seine staubigen Haare, während er an der immer noch tickenden Bombe dran war, was mir gerade erst wieder auffiel, da nur noch drei Minuten zu sehen waren. "Beeil dich!", sagte ich hektisch und beobachtete ihn genau, während er mich erst zu ignorieren schien. Die Uhr tickte und tickte, sodass nur noch zwei Minuten zu sehen waren. "Schneller!", rief ich laut, er aber sah mich an. "Sei still, ich kann mich nicht konzentrieren", er machte weiter, ich aber blieb immer noch so panisch, da wir beide gleich sterben könnten. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum und wurde fast verrückt wegen dem Piepen. "Fast fertig", murmelte Justin außer Atem und fummelte an einem anderen Kabel herum. Die Zahl auf dem Timer wurde zu einer Eins und mein Herz klopfte mehr und mehr. Es fühlte sich an, wie als würde mir ein riesen Stein vom Herzen fallen, als die schwere Bombe endlich von mir war. "Komm schnell!", Justin griff nach meiner Hand und lief zum Fenster. "Warte! Ich habe angst!", schrie ich er aber, schüttelte den Kopf. "Raven, es ist nicht die Zeit jetzt angst zu haben, okay? Komm jetzt oder wir sterben beide!", wies er mich hin und zog mich näher ans Fenster, worauf er dieses öffnete. "Auf drei", flüsterte er und sah mir in die Augen. Nickend sah ich hinunter und spürte nur noch mein klopfendes Herz. "Eins", er sah mich immer noch an und dann runter. "Zwei", sagte ich diesmal und drückte seine Hände nur noch fester. "Drei", sagten wir beide gleichzeitig und sprangen.


Heartbreaker 2 - The ticking heartbombWo Geschichten leben. Entdecke jetzt