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Mit Kopfhörern im Ohr schlich ich mich raus.
Ich schaute mich kurz um und hangelte mich aufs Dach meines Wohnwagens.
Um einfach nicht zu riskieren das mich Meik oder die anderen sehen nahm ich halt einen etwas anderen Weg.
Vor zwei Jahren hatte ich das Pacour laufen für mich entdeckt. Und ich liebte es.
Auf andere weiße an sein Ziel kommen, nicht auf die Straße bzw. Gesteige oder Rad und Fußwege angewiesen zu sein.

Ich fühlte mich dann frei und versank in meiner Welt, ohne Qualen und Verpflichtungen, ohne Termine.

Meine Brüder und Meik sagten zwar immerwieder es wäre zu gefährlich, aber ganz im Ernst, dass machte es interesant.
Es ließ mich leben und vergessen.

Ja ich wollte fliegen, frei sein und mich nicht Tag für Tag wie in Gefangenschaft fühlen. Mit mehr.
Die Zeiten meines Vaters waren gezählt und ich dachte ich wäre frei, doch nein.
Der nächste ergriff mein Leben das ich selbst mit 19 noch kein Stück frei gelebt hatte. Bis auf diesen einen Monat.

Die Musik döhnte weiter in meine Ohren.
Ich sprang vom letzten Dach auf eine Mauer und dann auf den Boden.
Blicke von anderen Leuten lagen auf mir als ich auf dem Boden ankam. Langsam richtet ich mich wieder auf und sah mich um.
Einige Geschockte Blicke, verwirrte und andere grinsten. Diese waren wie ich. Runner. So bezeichneten sich einige Pacour-Läufer.

Ich schlenderte mit meiner Hoddie Mütze auf dem Kopf durch die Straßen und lauschte der Musik.

Ich kam in einer Straße an die ich kannte.
Sehr gut kannte. Ich suchte das Haus und ging dann auf dieses zu.
Das Auto stand in der Einfahrt und Licht brannte. Nach 3 Jahren war ich wieder an dem Haus angekommen. Ich verband einige schöne Erinnerungen mit diesem Gebäude. Dort hatte ich meinen ersten Kuss, mit ihm... Ich bekam die Gitarre meiner Mutter die mich auf jede Reise und auf jedes Konzert begleitet.
Ich kann nicht sagen wie sehr ich ihn und auch die andern vermisste. Und ich fand mich auch nicht damit ab das ich sie warscheinlich nicht wieder sehn würde, aber ich hoffte.

Nocheinmal begutachtete ich das Haus und ging weiter.
Wie gern würde ich sie besuchen aber ich kann nicht. Noch nicht.

Es wurde langsam Abend und ich beschloss mich auf den Rückweg zu machen.

Julien's Pov

Immernoch lag ich auf meinem Bett und grübelte.
Ich hatte einfach Zweifel dran das sie es sein soll.
Aber was wenn sie es ist? Wenn ich nicht hin gehe, begehe ich dann vielleicht den größten Fehler meines Lebens?

Und wenn sie es nicht ist, ist es eine weitere Enttäuschung die ich verarbeiten muss.
Mein Blick fiel auf die Uhr.
23.46 Uhr...
Ich glaube ich geh heute mal früh schalfen.
Und morgen besuche ich Bella, vielleicht weiß sie was neues.

Die Nacht über quälte mich wieder dieser eine Traum. Ein Traum von ihr. Der Liebe meines Lebens.
My little broken Princess...

Broken Princess 2 (JulienBam FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt