[10] K a p i t e l

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[10] B l u e

Der weiße Verband zierte deinen Arm.
Zusammen gekauert sahest du hinunter von dem Balkon auf das Meer.

Deine Mutter hatte wieder geweint.
Und es war wieder wegen dir.
Sie hatte dich gefunden.
Du wärest gestorben.
Du wärest verblutet.
Du hättest einfach alles los lassen können.
Hätte sie dich nicht gefunden

Doch da rief eine Stimme in dir du solltest au hören!
Du hattest ein Ziel!
Es war zwar unerreichbar,
aber du würdest nicht aufgeben!
Du wolltest wieder leben.
Irgendwie...

Du hattest noch immer Angst wieder gefangen zu werden.
Aber du musstest raus.
Du konntest einfach nicht anders.
Die Wellen schlugen gegen die Brandung.
Was du nicht alles geben könntest um so zu sein wie das Meer.
Es war Wild, Frei, Unberechenbar und es war wunderschön.
Das Blau war nicht einfach blau.
Es lebte.
Gemischt mit grün und weißer Schaumkrone, immer in Bewegung.
Es war nicht symmetrisch, was die anderen als schön bezeichneten.
Jeder Tropfen war einzigartig.
Es war so unperfekt.
So unperfekt perfekt.
Und da realisiertest du es.
Du hattest schon wieder eine Farbe gesehen.
Blau. Blau wie das Meer.

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