A Genius Under the Covers (Jennings Inc. Band 2)

Kapitel 1

       

Am Jennings Inc. Mitarbeitergebäude angekommen, stellte sich Marc erschöpft in den Aufzug. Jonas hätte ihm eigentlich seine Penthousewohnung überlassen, aber er wollte unbedingt wieder die Wohnung im 47. Stockwerk beziehen, denn er hatte großartige Erinnerungen an dieses Zimmer und mochte den Ausblick auf den Hudson River.

Gedankenverloren verließ er, in der richtigen Etage, den Fahrstuhl und lief auf sein neues Zuhause zu, als sich plötzlich die Tür des einzigen anderen Apartments auf diesem Stockwerk öffnete. Beinahe wäre Marc das Herz in die Hose gerutscht, stand doch tatsächlich Gwendoline Bennett vor ihm. Was hatte sich sein Bruder nur dabei gedacht, genau ihr die zweite Wohnung auf dieser Etage anzubieten?

Schnell räusperte er sich: „Guten Tag, Mrs. Bennett. Es ist schön Sie endlich persönlich kennenzulernen." Damit hielt er ihr die Hand unter die Nase, die sie argwöhnisch betrachtete. Ohne den Blick von seinen Fingern zu nehmen, griff sie danach. „Die Freude ist ganz meinerseits, Mr. Fischer." „Nennen Sie mich doch bitte Marc." Gezwungenermaßen lächelte er sie an. Vorsichtig stupste sie sich die altmodische, rahmenlose Brille auf die Nase zurück. Marc nutzte die Gelegenheit, um sie genauer zu betrachten. Ihre dunkelblonde Mähne war leicht gelockt und fiel wirr über ihre Schultern. Sie hatte die Stirn in Falten gelegt und betrachtete ihn nun eindringlich, mit ihren braunen Augen, die eigentlich ganz hübsch waren. Die Arme verschränkte sie unter ihrer nicht gerade üppigen Oberweite, die in einer weißen, verwaschenen Bluse verpackt war. Während sie sich ihren vollkommen grotesk aussehenden, knöchellangen Faltenrock glattstrich, sagte sie: „Ich ziehe es vor, meine beruflichen Kontakte auf einem höheren Niveau zu halten, Mr. Fischer." Marc grinste, doch Mrs. Bennett schien das nicht im Geringsten amüsant zu finden. Belustigt verzog er das Gesicht. „Und ich ziehe es vor, wenn die Titten von Frauen größer sind, als ihr Hirn.", nuschelte er tonlos. Nach dem verständnislosen Gesichtsausdruck von Mrs. Bennett zu urteilen, hatte sie ihn zum Glück nicht gehört. „Mr. Fischer, Sie wissen schon, dass es beim menschlichen Gehirn nicht auf die Größe ankommt?"

Offensichtlich hatte sie ihn doch gehört. Marc brach in schallendes Gelächter aus, was ihm wiederum einen verwirrten Blick von Mrs. Bennett einbrachte. „Das tut es doch nie.", lachte er. Ihm kam die Idee, dass er diese Gelegenheit doch gleich beim Schopf packen könnte. „Würden Sie bitte noch kurz mit mir in meine Wohnung kommen? Wir müssen einiges besprechen, was den Deal mit Moneyplanet betrifft."

„Da täuschen Sie sich, Mr. Fischer. Ich bin bestmöglich vorbereitet." Marc schenkte ihren Ausführungen keine weitere Beachtung und schob sie sanft in seine Wohnung, nachdem er die Tür entriegelt hatte.

„Was das Fachliche betrifft, bin ich mir ganz sicher, dass sie genau wissen was sie tun, aber Mr. White als Person, ist eine Klasse für sich. Ich werde Sie nicht darauf vorbereiten, wie Sie Ihre App präsentieren sollen, jedoch werde ich Ihnen beibringen, wie Sie dem Geschäftsführer von Moneyplanet gegenübertreten müssen, denn ich denke, es liegt auch in Ihrem Interesse Digital Solutions zum Erfolg zu verhelfen."

Ganz unerwartet zuckte sie zusammen. Plötzlich wirkte Mrs. Bennett vollkommen eingeschüchtert: „Sie haben recht, ich habe keine Ahnung wie man sich Menschen gegenüber verhält." Fast hätte Marc laut losgelacht, weil er dachte es handelte sich dabei um eine sarkastische Aussage ihrerseits. Jedoch hatte sich ihre Stirn wieder in sorgenvolle Falten gelegt und sie sah ihn ernst an.

Er führte sie zu der Couch und deutete ihr, sich zu setzen. „Keine Sorge, das bekommen wir hin." Langsam ließ er sich neben ihr nieder. „Ich kann Ihnen leider bisher nur ein Glas Wasser anbieten, denn ich bin gerade erst angekommen, möchten Sie denn etwas trinken?" Gwendoline schüttelte den Kopf und Marc konzentrierte sich wieder auf das Treffen mit Moneyplanet. „Mrs. Bennett, für den Fall, dass Ihnen Mr. White anbietet ihn zu duzen, werden Sie es tun, haben wir uns verstanden?" Eindringlich betrachtete Marc sie.