Kapitel 5

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Als Marc am Morgen aufwachte, hatte er tierische Kopfschmerzen. Orientierungslos blickte er sich im Schlafzimmer um. Das war eindeutig nicht sein Apartment. Jede Bewegung schmerzte, trotzdem bemühte er sich nach rechts zu sehen. Entsetzt hüpfte er auf und lehnte nun mit dem Oberkörper gegen die Kopfleiste des Bettes. Für einen kurzen Augenblick war er sicher, dass er noch träumte. Doch dann überkam ihn die Gewissheit, dass es nicht so war. Sein Herz setzte ein paar Schläge aus. Neben ihm lag doch tatsächlich Gwendoline Bennett. Langsam kamen einige Erinnerungen vom Vortag zurück. Er hatte sie geküsst, während sie sich fest an ihn gedrückt hatte. Mit schüchternen Bewegungen war sie von ihm geklettert und hatte sich das Kleid vom Körper geschält. Sobald es am Boden gelandet war, war sie knallrot angelaufen, dennoch hatte sie nicht aufgehört. Er hatte keine Chance gehabt, sein Schwanz hatte gänzlich die Kontrolle übernommen. Zumindest war das seine Ausrede dafür was geschehen war. So schnell er konnte, hatte er sich aus seiner Hose befreit und sie auf sich gezogen. Das Höschen hatte er ihr nur zur Seite geschoben, während er sich ungeschickt ein Kondom übergezogen hatte. So war er in sie eingedrungen. Verdammte Scheiße. Er hatte Mrs. Bennett entjungfert und dabei hatte er sich noch nicht mal besonders manierlich verhalten. Was zum Teufel war da nur in ihn gefahren? Langsam blickte er an sich herunter. Wie kam es, dass er jetzt in ihrem Bett lag und immer noch keine Klamotten anhatte? Die Kondomverpackung am Nachttisch bestätigte seine Vermutung. Er hatte sie sogar noch ein zweites Mal gevögelt. Was hatte er sich dabei nur gedacht und vor allem, was sollte er jetzt machen? Für einen kurzen Moment dachte er darüber nach sie aufzuwecken, um mit ihr darüber zu sprechen, aber er wusste einfach nicht was er sagen sollte.

Schweren Herzens entschied er sich, für den weitaus einfacheren Weg. Leise kämpfte er sich aus dem Bettlaken, zog sich seine Sachen über und flüchtete. Vor der Tür hielt er kurz an und atmete zwei Mal tief durch. Was machte er da? Er konnte doch nicht die Frau, die er entjungfert hatte, einfach alleine in ihrem Bett liegen lassen. Schnell drehte er sich wieder um und griff zum Türgriff, jedoch war die Tür schon ins Schloss gefallen. Abermals holte er tief Luft und klopfte dann laut. Doch die Tür wurde nicht geöffnet. Stattdessen vernahm er Gwens Stimme: „Es ist schon in Ordnung, Mr. Fischer. Bitte machen Sie es nicht noch peinlicher, als es ohnehin schon ist. Es wäre wirklich schön, wenn wir einfach so tun könnten, als wäre nichts passiert."

Kurz überlegte er. „Nur wenn Sie das wirklich wollen, Mrs. Bennett."

„Nichts wäre mir lieber."

Er fühlte sich wie der größte Arsch der Welt und entschied deshalb für den Fall der Fälle zumindest seine Telefonnummer zu hinterlassen. Schnell griff er in sein Portemonnaie und holte eine Visitenkarte heraus, die er unter der Tür durch schob.

Hinter dieser vernahm er ein lautes Lachen: „Mr. Fischer, ich bin die beste IT-Spezialistin auf diesem Planeten, denken Sie nicht, ich hätte Ihre Telefonnummer auch so herausgefunden, falls ich vorgehabt hätte Sie anzurufen?"

Er wusste nicht, was er erwidern sollte und ging daher geradewegs auf seine Wohnung zu. Fuck! Er war so ein Vollidiot. Auch wenn er wusste, dass es für ihn kein Problem darstellen würde, ihr wieder unter die Augen zu treten, hatte er das Gefühl, dass es für sie, sehr wohl etwas geändert hatte. „Natürlich hat es das, du hast sie entjungfert, du Arschloch", wisperte er. Dann kicherte er hysterisch: „Du hast doch tatsächlich Gwendoline Bennett gevögelt."

In seinem Zimmer setzte er sich an den Schreibtisch und ließ den Kopf hart gegen seine Hände knallen.

Gwen stieg aus dem Bett und grinste. Sie konnte es noch immer nicht glauben, wie leicht ihr Marc Fischer auf den Leim gegangen war. Bereits als sie ihn das erste Mal gesehen hatte, wusste sie, dass er der Richtige sein würde, für den Fall, dass sie sich ihren menschlichen Bedürfnissen wirklich hingeben wollte.

A Genius Under the Covers (Jennings Inc. Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt