Kapitel 2

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An diesen Morgen, wusste Marc bereits unter der Dusche, dass sein erster Tag bei Jennings Inc., anstrengend werden würde. Er verließ das Mitarbeitergebäude und machte sich auf den Weg zu Jonas Büro. Zu jenem Chefbüro, welches ab sofort seines sein würde. Am Empfang saß, wie schon damals, als er noch zu den Vorstandsmitgliedern zählte, Isabella, und lächelte ihn freudestrahlend an: „Guten Tag, Marc! Es freut mich sehr, Sie wiederzusehen. Sie sind wohl mein neuer Boss, was mich automatisch zu Ihrer persönlichen Assistentin macht. Sollten Sie irgendetwas brauchen, wenden Sie sich jederzeit gerne an mich." Das würde er auf jeden Fall machen. Immerhin war er der Meinung, dass Isabella hier vollkommen überflüssig war und sein Bruder sie fürs Nichtstun bezahlte. Das würde er ändern und ihr so viel Arbeit aufbrummen, wie er nur beschaffen konnte. Marc konnte sie noch nie richtig leiden. Sie war eine überhebliche Zicke, die außerdem ziemlich naiv wirkte. Warum sie Jonas eingestellt hatte war ihm unerklärlich, aber er würde auf jeden Fall dafür sorgen, dass sie nicht mehr für das Faulenzen bezahlt wurde. Er rang sich ein Lächeln ab: „Guten Tag, Isabella! Die Freude ist ganz auf meiner Seite." Sie stützte sich am Tisch auf ihren Ellbogen ab und ließ sich weiter zu ihm hinüber, ganz offensichtlich um ihm ihre Oberweite zu präsentieren. Doch wenn er ehrlich war, störte ihn das nicht weiter. Ganz nette Titten hatte sie ja. Verführerisch blickte sie ihn an. „Marc, ich meine es ernst. Sie können sich mit jedem Anliegen an mich wenden. Natürlich gibt es auch noch die neue Praktikantin, aber ich stehe für jeden Ihrer Wünsche persönlich zur Verfügung.", sagte sie mit einer sexy Stimme.

Schade eigentlich, dass ihm Lisa, die Frau seines Bruders, klargemacht hatte, dass er gar kein Arschloch war. Wäre er noch der gleiche Kerl, der er war, bevor sie in sein Leben getreten war, hätte er Isabella jetzt gleich hier auf ihrem Schreibtisch gevögelt. Seitdem er aber davon überzeugt war, sich ernsthaft binden zu wollen, hatte er seinen Schwanz ganz gut unter Kontrolle. Trotzdem schweiften seine Gedanken gefährlich ab. Erst nachdem er sich ausgemalt hatte, wie es wohl wäre mit Isabella zu schlafen, wurde ihm klar, was sie ihm neben ihrem offensichtlichen Sexangebot noch mitgeteilt hatte. Es gab zusätzlich zu ihr, noch eine Praktikantin. Na klasse, würden sich die beiden dann womöglich den ganzen Tag gegenseitig die Nägel feilen, oder wozu sollte er auch noch eine Praktikantin brauchen?

Der Ton des Aufzuges erklang und die Türen öffneten sich. Isabella strahlte wieder: „Mrs. Johnson, Marc und ich haben gerade über Sie gesprochen." Sie winkte die Frau zu ihnen herüber und deutete dann auf Marc: „Das ist unser neuer Boss, Marc Fischer." Schnellen Schrittes ging die großgewachsene Blondine auf ihn zu. Mit ihren schönen, dunkelblauen Augen blickte sie ihm direkt in sein Gesicht und lächelte ihn höflich an: „Es freut mich sehr Sie kennenzulernen, Mr. Fischer." Sofort regte sich etwas in Marc. Diese Frau konnte er sich sehr gut als Mutter seiner Kinder vorstellen. Lächelnd griff er nach ihrer Hand und hielt den Blick gerade auf ihre Augen gerichtet. Sie war einfach mega heiß. Kaum hatte sie ihren Blick abgewandt, ließ er verstohlen seine Augen über ihren Körper gleiten und stellte fest, dass alles an ihrem Körper perfekt war. Für seine Selbstbeherrschung war das jedoch, nicht gerade etwas Gutes. Er hatte doch tatsächlich soeben die Kontrolle über seine Gedanken verloren. Länger als nötig hielt er ihre Hand fest und ließ seinen Blick etwas zu offensichtlich wieder zurück zu ihrem Dekolleté schweifen. Erst dann bemerkte er, dass es Zeit war, etwas zu erwidern.

„Mrs. Johnson, würden Sie mir bitte eine Tasse Kaffee in mein Büro bringen. Danach hätte ich ein paar Dinge, die Sie für mich erledigen müssen." Immer noch hielt er ihre Hand fest und die Praktikantin blickte ihn fragend an, bevor sie sich vorsichtig aus seinen Fingern befreite. „Natürlich, Mr. Fischer."

Damit drehte er sich um und ging in sein neues Büro. Er stellte sich vor sein Fenster und versuchte seine Gedanken wieder zu ordnen, nachdem ihn gerade einige schmutzige Phantasien überrumpelt hatten. Für einen Moment hatte er sich gefühlt, als wäre er an den Zeitpunkt zurückversetzt worden, an dem er Lisa kennengelernt hatte. Noch niemals zuvor hatte er eine Frau so begehrt wie Lisa und er dachte, dass sie auch eine harte Konkurrenz für jede neue Frau in seinem Leben sein würde. Damit, dass plötzlich Mrs. Johnson vor ihm stehen und ihn so aus dem Konzept bringen würde, hatte er nicht gerechnet. Er musste sie unbedingt näher kennenlernen. Falls ihr Charakter ebenso schön war, wie ihr Körper, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie die erste Frau sein würde, an die er sich, in seinem Leben, binden würde. Dass sie ebenfalls zustimmen musste, verdrängte er einfach. Wenn man mal von Lisa absah, bekam er immer was er wollte. Er nahm sich vor, so schnell wie möglich herausfinden, wie diese Frau tickte. Für den Fall, dass ihm ihre Art nicht gefallen würde, wäre es reine Zeitverschwendung, sich an ihr schönes Äußeres zu klammern. Dann würde er sie sofort aus seinem Kopf streichen. Naja, vielleicht nicht sofort. Fuck, wem wollte er hier etwas vormachen, er würde sie trotzdem ficken, scheißegal, wie beschissen ihr Charakter war.

A Genius Under the Covers (Jennings Inc. Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt