Die Wölfe vor dem Fuchsbau

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"Arthur!", rief ihre Mutter und öffnete die Tür. Ginny starrte wie gebannt auf die Reporter, allen voran Rita Kimmkorn. "Die standen schon überall vor dem Ministerium", berichtete ihr Vater verärgert, als er es endlich hinein geschafft hatte. "Kingsley will erst heute Abend bei einer Pressekonferenz dazu aufrufen, euch in Frieden zu lassen."

Ginny sah Hermine besorgt an. Sie wusste, wie wenig Harry Rita Kimmkorn und andere Reporter mochte. "Wir sollten den anderen sagen, dass sie noch nicht wiederkommen sollen." Im selben Moment schüttelte Hermine den Kopf. "Zu spät."

~ Harrys Sicht~

Verwirrt starrte Harry in die Kameras. Kaum, dass er appariert war, fingen die Reporter vor ihm an, Fotos zu schießen. Instinktiv hielt er die Kiste vor sein Gesicht. Woher wussten die, dass er hier war? Hatten die eigentlich einen Hauch von Anstand? Die konnten doch nicht einfach vor der Haustür einer Familie kampieren, die gekämpft und ihren Sohn und Bruder verloren hatte!

"Wie haben sie es geschafft alle Horkruxe zu finden?" "Haben sie vor nach Hogwarts zurückzukehren?" "Was hat es mit dem Tod von Severus Snape auf sich?" "Wollen sie Zaubereiminister werden?"

Dann erblickte er Ginny vor sich, die sich einen Weg durch die Reporter bahnte, die Harry nun den Weg versperrten. Wie so oft wenn er sie brauchte, streckte sie ihm die Hand entgegen und er musste lächeln. Plötzlich war es Harry egal, ob die Reporter ihn fotografierten, denn jetzt hatte er Ginny neben sich. Sie gab ihm Halt, wenn alles andere zu viel für ihn war und dieses Gefühl würde er für nichts in der Welt missen wollen.

"Was läuft da zwischen ihnen?", fragte dann eine allzu vertraute Stimme. Es war Rita Kimmkorn. In Harry stieg die Wut hoch, als er nur ihre vor Neugier triefende Stimme hörte. "Was sagt ihre Freundin dazu?" "Was haben sie für eine Beziehung zu Cho Chang?", fragte jemand anderes. Verärgert drückte Harry Ginnys Hand etwas und sie drückte sanft zurück. Dann endlich erreichten die beiden den Fuchsbau und Hermine öffnete ihnen, wofür sie weitere Fotos ernteten. Als die Tür weit genug offen war stürzten sich die beiden fluchtartig in den Fuchsbau.

"Du solltest ihnen ein kleines Interview geben, sonst gehen die nie!", stöhnte Ron genervt. Es waren schon drei Stunden vergangen, seitdem Harry in den Fuchsbau zurück gekehrt war und die Reporter standen noch immer vor der Tür. "Ich will aber nicht mit denen Reden, Ron", knurrte Harry genervt und vergrub das Gesicht in den Händen. Er wusste natürlich, dass sein Freund wahrscheinlich recht hatte. "Und außerdem müsstet ihr dann mit."

"Dann lasst uns gehen." Hermines Stimme war voller Entschlossenheit und Harry sah verwirrt auf. Niemand hasste Rita Kimmkorn mehr als Hermine. "Die holen sich ihre Story eh, warum sollten sie nicht eher gehen dürfen?" Und sie hatte recht.

Harrys Blick glitt zu Ginny, die seine Hand hielt und ihm aufmunternd zulächelte. "Ihr schafft das", flüsterte sie, also stand er auf. "Na gut. Gehen wir zu den Wölfen."

"Du solltest voran gehen", meinte Ron, als sie vor der Tür standen. Harry seufzte tief. "Meinetwegen müssen wir das nicht tun", murmelte er vor sich hin und trat hinaus. Das goldene Trio verließ den Fuchsbau und stand nun schutzlos vor den Reportern, die sofort wild anfingen zu fotografieren.

"Mister Potter, stimmt es, dass es ihnen gelang während ihrer Flucht ins Ministerium einzudringen?", fragte ein älterer Mann mit einer unangenehmen kratzigen Stimme.

"Flucht?", fragte Ron empört. Doch Hermine brachte ihn mit einem strafenden Blick zum schweigen. Harry fasste etwas Mut und meinte mit fester Stimme: "Wir waren, erstens, nicht auf der Flucht, sondern viel mehr auf Jagd und zweitens, haben wir es tatsächlich geschafft mithilfe einiger Tricks ins Ministerium zu gelangen. "

"Haben sie vor nach Hogwarts zurückzukehren?", fragte ein weiterer Mann mit einer komischen Brille. Diesmal war es Hermine die antwortete: "Da sind wir uns noch nicht sicher." Resigniert nickte der Mann, während er in seinen Block schrieb.

"Haben sie vor, einmal Zaubereiminister zu werden?", fragte eine pummelige Frau. Die Frage hatte Harry nicht erwartet. "Nein", sagte er einfach. In seinem Inneren glaubte er einfach nicht, dass er eine so schwere Bürde tragen könnte. Neben sich hörte er Ron murmeln: "Mal sehn." Harry musste schmunzeln.

"Ich denke, es reicht", flüsterte Hermine und Harry lehnte sich etwas zu ihr. "Gut, dann lass-" Er wurde jäh von Rita Kimmkorn unterbrochen: "Wie lange sind sie schon mit Miss Granger zusammen, Mister Potter?" Automatisch sah Harry hinter sich zu Ginny, die am Fenster stand und ihn ansah. Neben ihm hatte sich Ron versteift. Natürlich musste Kimmkorn das alte Gerücht wieder ausgraben. 

"Miss Kimmkorn, es fällt mir schwer zu glauben, dass sie immer noch nicht kapiert haben, dass es auch reine Freundschaften zwischen den beiden Geschlechtern geben kann." Die anderen Reporter lachten. Natürlich kannte jeder Ritas Artikel und ihre Angewohnheit Tatsachen zu verdrehen. "Ich wünsche ihnen allen einen angenehmen Nachmittag, bitte verlassen sie jetzt dieses Grundstück." Während einige der Reporter einen Abschiedsgruß riefen und gleich darauf verschwanden, drehte sich Harry zu seinen Freunden um, die stolz lächelten.

Alles würde gut werden. Wir schaffen das schon.

Ist Es Wirklich Vorbei? (Harry Potter FF)Where stories live. Discover now