Die Wölfe vor dem Fuchsbau

4.4K 146 10
                                    

*Überarbeitet*

~ Harrys Sicht~

Harry saß mit Andromeda auf dem Sofa und hatte Teddy auf dem Schoß. Sein Patensohn umklammerte seinen Finger und sah sich mit großen Augen um. Er hatte endlich aufgehört zu weinen. Harry sah liebevoll zu ihm hinunter. Er hatte ihn bereits ins Herz geschlossen. Dieser kleine Junge war so unschuldig und er spürte eine große Verantwortung für ihn. Teddy hatte eine unbeschwerte Zukunft verdient, nachdem sein junges Leben mit dem Verlust seiner Eltern begonnen hatte.

"Ich habe noch Sachen von Remus die dich sicher interessieren", meinte Andromeda dann mit rauer Stimme und trank etwas von ihrem Kaffee. Sie lächelte traurig, während sie ihn und Teddy beobachtete. Zwei Waisen mit vollkommen unterschiedlicher Kindheit, dafür würde Harry sorgen. Es sollte Teddy niemals an etwas fehlen.

Aufmerksam sah Harry auf. "Ich brauche nichts. Wirklich. " Er lächelte leicht, obwohl ihm gar nicht danach zumute war. Er schuldete Remus etwas dafür, dass er ihm so ein guter Lehrer und Freund gewesen war, davon war er fest überzeugt und es war nicht anders herum. Es musste unglaublich schwer für ihn gewesen sein, Harry in seinem Jahr als Professor so zu behandeln, als seien sie Fremde.

"Komm mit, ich zeig es dir, dann kannst du es immer noch ablehnen." Andromeda erhob sich und ging in den Flur. Harry folgte ihr mit einem kaum hörbaren Seufzen. Er wollte Andromeda nicht das Gefühl geben, ihm etwas schuldig zu sein, nur, weil er sich um seinen Patensohn kümmerte. Andromeda öffnete die Tür zu einer kleinen Kammer und holte eine Kiste heraus.

Auf der Kiste stand sein Name. Sofort erkannte er Remus' Schrift. "Er hat sie dir hinterlassen. Ein Teil von ihm musste damit rechnen, dass er nicht zurück kommen würde." Harry konnte sehen, wie schwer es Andromeda fiel, nicht in Tränen auszubrechen. Sie war eine starke Frau, aber Harry wusste, dass auch starke Frauen eine Auszeit brauchten. Für einen Moment starrte er die Kiste nur an. Er konnte nicht glauben, dass Remus ihm etwas hinterlassen hatte. Dann küsste er Teddys Kopf und sah ihr in die Augen. "Danke. Danke für alles." Und sie lächelte.

~ Ginnys Sicht~


Ginny saß mit ihrer Mutter und Hermine in der Küche und starrte gedankenverloren aus dem Fenster, während sie vergaß die Kartoffeln zu schälen. Sie dachte an Fred und George und Percy und all die Dinge, die im letzten Jahr schief gelaufen waren. Dann musste sie an ihren Sieg denken und an Harry und daran, dass sie jetzt eine Zukunft hatten. Eine gemeinsame Zukunft. Und während sie ihren Gedanken nach hing, konnte sie gar nicht anders, als zu lächeln, auch wenn ihre Augen in Tränen schwammen. Egal was sie tat, die Zukunft würde immer mit der Vergangenheit verbunden sein und ihr Sieg immer mit den Opfern.

"Was ist da eigentlich zwischen dir und Harry?", fragte plötzlich ihre Mutter und Ginny schreckte auf. Schnell blinzelte sie die Tränen weg.

Sie hatte weder ihrer Mutter, noch ihrem Vater etwas von ihrer kurzen Beziehung zu Harry in seinem sechsten Jahr erzählt und sie wusste auch jetzt nicht, was sie erwidern sollte. Hilfesuchend sah Ginny zu ihrer Freundin, die sie mit dem "sag ihr die Wahrheit" - Blick ansah. Na vielen Dank auch, dachte sie und wendete den Blick wieder ihrer Mutter zu. "Naja es ist so, da-" Doch die Worte blieben ihr im Mund stecken, als es einen lauten Knall gab, der ankündigte, dass jemand gerade vor ihrer Haustür appariert war. Ginny - dankbar für die Ablenkung - sprang auf und rannte zum Fenster, in der Erwartung Harry dort zu sehen.

Wie erstarrt beobachtete sie die Szene die sich draußen abspielte.

"Diese verdammten Aasgeier", knurrte Hermine, die neben ihr stand. Ginnys Vater schlug such regelrecht durch den Pulk von Reportern, die vor dem Haus standen und wie wild Fotos machten.

Ist Es Wirklich Vorbei? (Harry Potter FF)Where stories live. Discover now