Kapitel 2

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Als die Männer im Dickicht verschwunden waren, zählte ich bis hundert.

Dann kletterte ich von meinem Baum herunter und rannte in die entgegengesetzte Richtung weiter.

Eine ganze Zeit lief ich so. Aber irgendwann kam ich außer Atem und mäßigte ich meinen Schritt.

Ich will nicht sagen, dass ich schlecht im Laufen bin ( in der Schule war ich immer die schnellste und ausdauernste gewesen), aber so lange Zeit zu laufen ohne etwas getrunken oder gegessen zu haben war anstrengend.

Ich lauschte nun auf jedes noch so verdächtige Geräusch. Beim kleinsten Laut zuckte ich zusammen und sah mich erschrocken um.

Mein Herz klopfte so laut und ich dachte man müsste es druch den ganzen Wald hören.

Aber - wie ich eben bin - schaute ich mich nach einiger Zeit wissbegierig um.

Der Wald oder besser gesagt Dschungel-Wald, war schön. Er war zum Teil mit Dichten feuchten Farn bestückt, aber hier und da war auch ein Nadelbaum oder eine Linde zu sehen.

Es sah so aus, als ob man alle Wälder der Welt in diesen Wald getan hätte. Es war ein buntes Gemisch aus Blättern. Leider wurde in die Richtung, in die ich lief, das Gestrüb immer dichter, so dass ich nur noch langsam vorankam.

Ich wurde immer durstiger. Ich überlegte mir wie ich Wasser findem sollte. Meine Tagträumerei nah ihren Lauf...

Wie hatte Katniss es in den Hungerspielen gemacht? Ich überlegte. Hatte sie nicht auf den Boden gelangt und geschaut wo er feuchter wurde, oder ob er überhaupt feucht war?

Ich kam mir bescheuert vor als ich mich auf den Boden setzte und in die Erde griff. Sie war feucht. Das wunderte mich nicht, denn das Klima kam mir vor wie in den Tropen.

Ich beschloss, dass ich nicht für Katniss und für jagen gemacht war und ging blindlings weiter.

Nach einer weiteren Stunde realisierte ich ein Plätschern zu meiner rechten Seite. Völlig erschöpft schleppte ich mich in die Richtung. Ich ging um einen großen Baum herum.

Und da sah mich ich etwas wunder volles vor mir: Ein kleiner Bach rann einen Fels herunter. Und floss dann weiter in einen etwas größeren See.

Ich vergass alles. Mein einziger Gedanke:
Wasser!

Ich rannte darauf zu, warf mich zu Boden und trank und trank und trank.

ALLEIN - In der WildnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt