Kapitel 3: Zayn

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Harry

"Also,", fing Liam an, während wir zu fünft die steinerne Treppe von unserer Schule runter liefen, "wir gehen jetzt zu Zayn, oder?" Carlys kurze blonde Haare wippten im Takt ihrer Schritten und sie nickte zustimmend. Sie war nicht wie die anderen Mädchen aus unserer Schule. Sie war schon immer gut mit Liam befreundet und da sie einen guten Sinn für organisatorische Dinge hatten, haben wir sie auch in unserer Gruppe aufgenommen.

"Jap, das tun wir.", bestätigte sie und stieg in den Bus ein, mit welchen Zayn nachmittags immer nach Hause fuhr. Die Fahrt war jedoch nicht lang, da die kleine Wohngegend mit den verarmten Häusern nur wenige Minuten von der Schule entfernt waren. Niall und Louis hatten aus unserer Gang als einzige das Privileg gehabt von Zayn zu sich nach Hause eingeladen wurden zu sein. Die Maliks waren eine große Familie und da der Älteste von den Kindern nicht gerade Lust darauf hatte, jedem zu zeigen wie arm er ist, lässt er auch nie jemanden zu sich. Das kleine Häuschen war schnell erreicht.

"Okay, wer klingelt?" Niall schaute fragend in die Runde. Louis hob daraufhin lachend seinen Zeigefinger und rief ein lautes 'Ich', dann drückte er auf die Klingel. Es dauerte einige Zeit, bis die Tür von Zayns Mutter geöffnet wurde. Aus einen der Räume dröhnte laute Musik.

"Hallo Mrs. Malik. Ist Zayn da?", meinte ich freundlich.

"Und ihr seid wer?", sie runzelte ihre Stirn, sah ziemlich gestresst aus.

"Wir sind seine Mitschüler. Vielleicht kennen sie mich noch, ich bin Niall und hab ihm letztens seine Hausaufgaben vorbei gebracht." Kaum hatte der Ire das gesagt, erschien ein freundliches Lächeln auf ihren Gesicht und sie machte einen Schritt zur Seite, damit wir reinkommen konnte.

"Das ist aber schön, dass ich mal ein paar Freunde von Zayn kennenlerne.", meinte sie glücklich, "Er ist gerade in sein Zimmer, du müsstet ja wissen, wo es ist." Niall nickte zustimmend und lief bereits durch den kleinen Flur zu einer morschen Tür. Während er uns durch das Haus lozte. Wir passten gerade alle so in den Gang. Die nette Frau verschwand wieder in der Küche, aus der ein leckerer Duft wehte. Aus den kleinen Wohnzimmer, gegenüber der Küche, konnte man die Stimmen von Zayns Schwestern hören. Der Blonde von uns steuerte direkt auf die letzte Tür zu und drückte diese auf.

"Oh. Mein. Gott.", entkam es meinen Mund. Der Boden lag voller leerer Schalen, Pizzaschachteln und Klamotten, an einer Wand stand ein Schrank, an einer anderen ein Bett, welches wohl auch als Sofa genutzt wurde. Auf der Kommode stand ein kleines Radio, aus welchen gerade eine Rockband dröhnte. Daneben stapelten sich CD's und andere Dinge. Zayns Zimmer.

"Was macht ihr hier!?", brummte der Dunkelhaarige. Er saß auf seinem Bett, sein Gewicht an seine Zimmerwand gepresst.

"Wir wollten schauen, ob es dir gut geht. Du hast gesagt, dass du nicht zum nächsten Auftritt kommst?", mischte sich Liam wieder ein. Zayn zuckte bloß mit den Schultern. Seine Hand fischte eine Schachtel Zigaretten unter der Matratze hervor. Uns war bekammt, dass Zayn rauchte aber das er es auch noch in seinen eigenen Zimmer machte, war für mich nur schwer zu verstehen. Auch Carly rümpfte angeekelt die Nase.

"Was ist los, Malik?", drückte Louis seufzend nach und lies sich neben ihn auf Bett fallen.

"Die Haustypen haben gestern wieder angerufen. Angeblich hat Mom immer noch nicht die Miete vom letzten Monat nach gereicht. Wir müssen in fünf Tagen hier raus sein oder der Typ holt den Anwalt.", gestand er schließlich.

"Aber dann sitzt ihr ja auf der Straße!", begriff Niall empört, "Na warte wenn ich den in die Finger kriege.."

"Niall, bitte. Das macht es nicht besser.", meinte Liam und legte eine Hand auf die Schulter seines Freundes. Carly hatte währenddessen den kleinen Raum vollkommen kontroliert und hob eine Bäckertüte mit Brötchen auf. Sie schüttelte sich angewidert und warf sie wieder auf den Boden.

"Aber das können die doch nicht machen, oder doch?"

"Natürlich können die das machen! Du siehst es doch, Harry." Zayns Ausdruck war niedergeschlagen. Er würde alles auf der Welt tun, um seine Familie zu beschützen, das war uns allen klar.

"Aber wie können wir dir sonst helfen?" Liam fragte sich das eher selbst, aber Niall mischte sich bereits ein.

"Ich hab eine Lösung!", schrie er in die Menge und hob seine Hand in die Höhe.

"Erzähl schon!" Zayn hatte sich nun etwas weiter aufgerichtet und schaute seinen Freund abwartend an. Dieser räusperte sich.

"Nun ja, wie ihr wisst besitzen meine Eltern ein kleines Bootshaus am Dorfsee, doch sie nutzen es eigentlich nie, nur wenn sie etwas mit den Boot rumfahren wollen.", erklärte er schnell und ich konnte bereits ahnen, was er gleich vorschlagen würde, "Das heißt ich könnte meine Eltern fragen, ob sie euch daran wohnen lassen. Zumindest bis ihr eine neue Wohnung gefunden habt." Zayn sprang auf und fiel seinen besten Freund in die Arme.

"Niall, ich bin dir so so so so sehr dankbar für alles, was du für mich tust! Ich verstehe einfach nicht, warum du mir immer noch hilfst." Der Ire lachte nur in seiner bekannten Art und Weise.

"Hey, so lange ich die Möglichkeiten habe, nutze ich alles um den Leuten zu helfen, die mir wichtig sind. Außerdem habt ihr mir das größte Geschenk damit gemacht, indem ihr mich mit in die Band aufgenommen habt!" Zu der Umarmung kamen Liam und Carly noch hinzu, welche mich und Louis ebenfalls noch mit hinein zogen und die Situation mit einen liebevollen Grouphug beendet wurde.


The Styles BrothersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt