Kapitel 1: Triples

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Harry

Zayn knüllte den gelben Klebezettel zu einer kleinen Kugel zusammen und zielte. Louis lehnte sich zu mir rüber. Wir drei konzentrierten uns auf unser heutiges Opfer. Anstatt dem Geschichtsunterricht zu folgen, wie alle anderen es machten, machten wir immer die ganze Zeit lang Unsinn. Marcel vor uns schrieb jedes Wort von Dr. Greyfield mit. Zayn hingegen malte lieber seine Figuren, ich schrieb ein paar Songtexte und Louis träumte von seinen großen Durchbruch als Fußballstar. Oder seiner Nachbarin Eleanor. Man kann nie wissen.

"Werf schon, man.", zischte Lou.

"Wenn du noch länger braust ist der Unterricht vorbei, Zayn.", stimmte ich leise zu. Zayn biss sich auf die Unterlippe und schoss das Kügelchen in einen gekonnten Bogen zu unseren Ziel. Mein Bruder kratzte sich kurz am Nacken, ergriff das Papier und drehte sich zu uns um.

"Sag mal könnt ihr damit mal aufhören?"

"Womit?", grinste ich ihn falsch an und verhielt mich wie immer.

"Du weißt genau was ich meine Harry.", zischte er. Ich gab ihn mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er sich wieder umdrehen sollte. Marcel rückte sich seine Brille zurecht und wendete sich seinen Notizen zu. Ich hielt den Jungs meine Hände hin und lachend klatschten wir ein. Marcel ärgern ist eine unsere besten Methoden gegen die bekannte Schlafkrankheit im Geschichtsunterricht.

"Styles, Malik, Tomlinson.", hallte eine Stimme durch den Raum. Augenblicklich drehte sich die ganze Klasse zu uns. Marcel grinste uns verstohlen an. Dr. Greyfield seufzte laut und klappte sein Buch zu.

"Wie ich sehe ist ihr Interesse nicht mehr bei unseren Unterricht. Darf ich fragen wieso sie sich nicht mehr hier dran beteiligen?", fragte er und setzte sich auf den Lehrertisch. Es ist nicht so als ob wir was gegen Dr. Greyfield hatten. Im Gegenteil. Er ist ein noch recht junger Lehrer, welcher auch gerne scherzte, aber im laufe des Schuljahres ist er immer mehr zu diesen Standardtypen geworden.

"Ich warte, Jungs."

"Es ist so Dok. Wenn wir eh bald den Plattenvertrag bekommen, haben wir eh kaum noch Zeit für Schule. Warum also jetzt noch aufpassen im Unterricht.", meinte ich. Louis nickte und Zayn lehnte sich zurück.

"Füße vom Tisch, Mr. Malik.", Zayn nickte schnell und zischte ein leises 'Sorry'.

"Nun zu ihnen, Mr. Styles. Auch wenn sie mit ihrer Schulband Erfolg, vielleicht sogar einen Plattenvertrag und ausverkaufte Konzerte haben werden, solltet ihr immer daran denken wo ihr herkommt, wer ihr seid und was ihr ohne diesen ganzen Ruhm machen würden. Es kann alles in wenigen Sekunden wieder so sein wie jetzt, vergesst das nicht. Und wenn ihr doch nicht so groß rauskommt wie ihr denk, kann es schon sein dass ihr wieder einen neuen Job braucht. Und dann solltet ihr euch Gedanken über eure neue Zukunft machen. Also immer schön im Unterricht aufpassen.", beendete er. Im Raum verteilte sich leises Gemurmel. Nur Lora, ein rothaariges Mädchen, hob die Hand.

"Ja, Miss Holeman?"

"Sagen sie, Dr. Greyfield, haben sie die fünf je singen hören? Die sind echt der Hammer! Wenn 1D kein Plattenvertrag bekommt dann ist es ein absolutes Wunder!", quietschte sie los. Der Rest des Kurses stimmte mit ein, außer vielleicht Marcel. Er schaute mich leicht gereizt an. Er konnte mit meinen Wunsch mal reich und berühmt zu sein einfach nichts anfangen.

"Natürlich habe ich die Jungs schon einmal singen gehört. Deshalb versuche ich auch jeden Auftritt der fünf so gut wie möglich vorzubereiten. Sie sind wohl oder über der Stolz unserer Schule." Stille durchzog den Raum. Die Schulklingel kündete den Schluss an.

"Es bringt jetzt sicherlich nicht mehr viel Ihnen einen Batzen Hausaufgaben zu geben, weshalb ich sie Ihnen heute ausnahmsweiße mal erlasse.", der Kurs stöhnte erleichtert auf, "Sie dürfen jetzt gehen." Kaum hatte er zu Ende gesprochen, sprangen wir drei auf und liefen mit schnellen Schritten in den Flur. So wie ich Marcel kenne würde er eh jeden Moment angerannt kommen und uns voll schnautzen. Lou lehnte sich an seinen Spint an, der direkt neben meinen lag und fing an sich seinen täglichen Nachmittagsjogurt reinzustopfen. Ich hingegen pfefferte mit aller Wucht meine Tasche in den Spint und suchte nach meinen Notizblock. Nur Lou und ich kannte alle Songs, die in ihn aufgeschrieben wurden, auswendig. Und das waren viele. Mehr als zwanzig oder so.

The Styles BrothersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt