Kapitel 16 - Die Gabe

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Am nächsten Tag stehe ich vormeinem Großonkel und weiß einfach nicht was ich denken soll. Dieganze Nacht habe ich kaum geschlafen, weil ich mir nicht erklärenkann, was gestern mit mir los war. Harry hat gesagt, dass das nur ichgewesen sein kann und heute morgen wurde ich direkt zu Onkel Albusgeschickt.

Schweigend stehe ich vor ihm undauch er spricht sehr lange nicht. Doch irgendwann durchbricht er dieStille. "Celine.." fängt er an und sofort sehe ich zu ihm.Ich weiß, dass ich nun Ärger kriege. Schließlich habe ich einenSchüler in Brand gesteckt und durfte erfahren, dass er auch noch zuDurmstrang gehört.

"Das was gestern passiertist..." führt er fort, doch ich unterbreche ihn. "Es tutmir Leid, Onkel Albus. Ich war nicht ich, ich wusste nicht was ich damache. Ich habe keine Ahnung was ich da anrichte und wollte dasnicht. Aber der Typ hat ein Mädchen angefasst und da sind mir dieSicherungen durchgebrannt. Wie konnte ich wissen, dass sowasgeschieht, ich meine..." ich plappere und plappere und weiß garnicht wohin mit meinen Worten. Ich hab mich noch nie in meinem Lebenso schlecht gefühlt. Wenn ich es Rückgängig machen könnte, würdeich es sofort machen.

"Beruhige dich erstmal. Ichhab dich nicht herrufen lassen um dich zurechtzuweisen."ermutigt er mich, was mich einen Stein vom Herzen fallen lässt.

Nun bin ich still. "Bitteerkläre mir, was gestern passiert ist." fordert er freundlichund ich atme tief ein.

"Na ja, ich bin mit Harryrausgegangen und auf einmal haben wir einen Schrei gehört. Ich binsofort dorthin gelaufen und hab gesehen, dass er sie...du weißtschon. Und irgendwann war ich so wütend und habe mich die ganze Zeitnur auf den Jungen konzentriert. Das Feuer ist wie durch Zauberei aufihn gegangen und schon war er in Brand gesetzt. Erst als ich michnicht mehr konzentriert habe, hat es aufgehört." erkläre ichwahrheitsgemäß und Onkel Albus schluckt.
Er lehnt sich zurückund räuspert sich einmal, als ob er genau wüsste was mit mir losist. "Das klingt schlimm." sagt er nur.

Schlimm. Das habe ich mir auchnur so gedacht, aber wüsste er worum es sich bei mir handelt, hätteer mir das doch schon längst gesagt.
"Weißt du was esist?" will ich wissen und sehe ihn neugierig an. Mein Onkel weißdoch eigentlich alles.

"Nein. Aber ich weiß, dasses kein gutes Zeichen ist. Du kannst Feuer kontrollieren, das konntenvor Hunderten von Jahren nur dunkle Magier, Celine. Und ich fragemich, warum gerade du diese Fähigkeit besitzt, da deine Eltern diesenicht haben." erklärt er mir und ich verstehe genau.

"Aber ich bin nichtschlecht. Ich bin ein guter Mensch, das weißt du." mache ichOnkel Albus aufmerksam und er nickt mir aufrichtig zu. "Das weißich, meine Liebe. Aber es muss einen Grund haben. Ich würdevorschlagen, dass du Professor Trelawney besuchst und sie dir sagt,was mit dir passiert." schlägt er vor und das hört sich amschlausten an. Sie kann schließlich Hellsehen und muss wissen wasmit mir los ist.


Eine halbe Stunde später binich auf dem Weg zum Professor und gehe mit einem mulmigen Gefühldorthin. Was wird sie sagen? Wird sie sagen, dass ich schlecht bin,oder dunkles Blut in mir trage? Das wäre verheerend.

Doch meine Sorgen häufen sichnun, indem auf einmal Chris vor mir steht und mich eindringlichansieht. "Celine, warte mal."
Ich bleibe stehen undsehe ihn ernst an. "Was willst du?"

"Ich weiß es." kommtaus ihm herausgeschossen. Geschockt sehe ich ihn an. "Ich weißnicht wovon du sprichst."

"Gestern. Die Sache mit demDurmstrang." erklärt er und mein Herz setzt einen Schlag aus.Er weiß es? Aber woher nur?
"Woher weißt du das?"will ich geschockt, aber dennoch ernst wissen.

"Ich hab dich gesterngesehen. Ich hab alles gesehen." langsam kommt er näher undnimmt meine Hand. "Was ist passiert? Woher kannst du das?"

Doch ich entziehe ihm sofortmeine Hand und sehe ihn leicht böse an. "Das du überhaupt nochklar denken konntest ist mir ein Rätsel."

"Was? Was meinst du damit?"Chris sieht mich verunsichert an, als wäre er ertappt worden. Ichwusste es.

"Du warst gestern ganzschön wild dabei mit...?" versuche ich ihm den Namen desMädchens zu entlocken und Chris seufzt. "Leah."

Ich nicke ihm nur zu undverschränke die Arme vor der Brust. Nun herrscht Stille. Niemandtraut sich was zu sagen, bis Chris auf einmal räuspert. "Ähm...wogehst du jetzt hin?"

"Zu Trelawney. Mein Onkelmeint, dass sie wissen muss, was mit mir los war." sage ich miteinem genervten Unterton.

"Kann ich...mitkommen?"fragt er und sieht mich bittend an. Als würde er mich unbedingtbegleiten wollen.

Ich weiß genau, dass es nichtsbringt sich zu wehren, also zucke ich mit den Schultern."Meinetwegen."

Ich weiß zwar nicht, ob es sogut ist, dass er mit kommt, aber was soll ich machen? Ich hoffe nurfür ihn, dass er den Mund halten kann und es niemanden sagt. Außerihm weiß es nur Harry. Die Erinnerung der anderen beiden wurdengenommen, was auch besser so ist. Wer will schon was mit einemMädchen zu tun haben, dass einen in Brand stecken kann? Richtig.Niemand.

Celine Dumbledore - Wer liebt, der lebt (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt