25.Kapitel

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Fast zwei Wochen vergingen, und nun konnte Cadoc entlich wieder laufen und fliegen. Die Wunde am Schweif war verheilt, doch die am Hals hat drei Narben hinterlassen. Cadoc und Titus verstanden sich gut. Und er ist auch wieder gewachsen. Alleine seine Beine waren um gute 10 centimeter größer als ich. Seine Flügel waren riesig, das sagte auch Ray. Er würde einmal ein ausgezeichneter flieger werden, hat er gesagt. Auch seine Zacken und Zähne und auch Krallen wuchsen und wurden kräftiger. Heute flogen wir weiter. Sammy ritt mit Ray auf Titus und ich auf Cadoc. Wir kamen jedoch nicht gerade schnell voran, da Cadoc immer wieder eine kleine Pause brauchte. "Wohin fliegen wir eigentlich?", fragte ich Ray, als wir unseren Wasservorrat an einem Fluss anfüllten. "Zum größten Meer der Welt. Müsste gute drei Wochen dauern bis wir da sind. Wenn nicht, länger. Mit Cadocs Verletzung werden wir gute fünf Wochen brauchen", sagte er. "Warum genau da hin?", fragte ich. "Meine Familie, hat vor tausenden Jahren auch einmal einen Drachen gehabt. Sie wohnte damals an diesem Meer und als die Krise kam konnten sie beobachten, wie die Drachen auf dem Meer verschwanden. Sie haben damals alles in ein Buch geschrieben welches von Generation zu Generation weiergegeben wurde. Nun habe ich es bekommen. ", er stöberte in seiner Tasche herum und zog ein dickes Buch heraus. Die Seiten waren oft zerrisen und alle etwas gräulich. Die Schrift war alt, ich konnte sie nicht lesen aber für Ray war es kein problem. "Ihr Drache damals hieß Grace. Ein Weibchen mit rötlichen Schuppen. Sie war noch jung, als sie floh. Alles steht in diesem Buch. Es kann einfach kein Zufall sein dass genau ich Titus gefunden habe.", sagte er und deutete auf eine Landkarte, die auch im Buch eingezeichnet war. "Da müssen wir hin", sagte er und deute auf eine große, blaue Stelle. "Und wo sind wir?", fragte ich. Er deutete auf eine grünfläche, nahe am Meer, aber etwas entfernt von dort, wo wir hinmüssen. "Dort", sagte er und steckte das Buch wieder ein. "Lass uns weiterfliegen", sagte er. Wir stiegen wieder auf. Sammy wieder bei Titus der vermutlich zehnmal die zwei tragen konnte und ich auf Cadoc. Langsam veränderte sich die Landschaft. Die Bäume wurden kleiner und Büsche häufiger. Zahlreiche Seen waren zu sehen und keine Berge. Hier gab es keinen Schutz, nichts. Cadoc könnten wir villeicht noch verstecken, aber Titus war einfach zu groß. Am Abend landeten wir in einer Sumpfigen Landschaft. Hier waren keine Häuser, aber nicht weit von hier war eine Stadt. Morgen wollten ich, Ray und Sammy zur Stadt gehen und essen kaufen. Unsere Drachen mussten hier bleiben.

"Warum kommst du eigentlich mit?", Sammy schlief bereits doch Ray und ich waren noch wach. "Warum sollte ich nicht?", antwortete er. "Du hattest keinen Grund zu fliehen. Du wirst nicht verfolgt und du hast eine Familie. Eine Familie die dir alles geben kann", ich sah ihn an, erkannte jedoch im dunkeln nur die Umrisse seines Gesichts. "Ich wollte ihn nicht länger verstecken. Ich wollte nichts nur Nachts mit Titus raus", er sah mich an. "Und ich wollte nicht weg von dir. Ich wollte mit dir fliehen", er drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

"Sammy, wach auf", ich rüttelte meinen kleinen Bruder sanft. "Besser wir gehen jetzt, als dass wir mitten am Tag gehen wo alles voller Leute ist", Ray schlug sich schon seinen Rucksack um die Schultern. Als Sammy auf den Beinen war zogen wir los. Zehn Minuten später standen wir in einer Stadt. Um die Uhrzeit war nicht viel los. Wir kauften uns etwas zu essen, Brot und soetwas. Und auch rohes Fleisch für Cadoc und Titus. Dann gingen wir noch essen, da wir einfach zu hungrig waren. Wir kehrten in ein einfaches Gasthaus ein und aßen eine Kleinigkeit. "Von wo kommt ihr?", fragte ein Junge, etwas älter als ich mit blonden Haaren und braunen Augen. Zwischen den Zähnen hatte er einen dünnen Schlitz. Er saß gegenüber von uns und beobachtete uns schon die ganze Zeit. "Warum willst du das wissen?", fuhr Ray ihn an. Er zuckte mit Schultern. "Mich interresiert es einfach wo die reisenden herkommen. Ihr seit doch reisende oder?", "ja, sind wir. Morgen sind wir weg", sagte Ray unfreundlich. "Tut mir leid. Ich wollte nicht stören", sagte der Junge und ging weg. "Warum warst du so unfreundlich?", fragte ich. "Wenn er rausbekommt mit was wir reisen leben unsere Gefährten nicht mehr lange", sagte er. Ich wollte noch etwas sagen, ließ es aber bleiben.

Als wir dann zurückkamen, hatte Titus ein Reh erbeutet und gab auch Cadoc einen Teil davon. Wir hoben uns das Fleisch auf.

Wieder veränderte sich die Landschaft. Bäume tauchten wieder auf. Große Bäume. Wir flogen die Nacht durch und landeten erst am Morgen wieder. für Cadoc war es kein Problem. Sein Zustand hat sich verbessert. Die Mahlzeit gab ihm neue Kraft. Zu Mittag flogen wir weiter. Berge tauchten auf. Wir landeten auf einem der Berge. Die Sonne ging bereits unter. Wir aßen das Brot, das wir uns kauften und Cadoc ging mit Titus jagen. Als sie zurückkamen hatte jeder von ihnen ein Reh im Maul. Als wir alle gegessen hatten, rollten sich unsere Drachen zusammen und gaben uns Schutz. Ich konnte jedoch nicht schlafen. Ich musste an meine Familie denken. Ich war froh das mir Sammy geblieben ist. Ohne ihn könnte ich nicht weiterziehen, auch wenn Ray das täte. Ich erblickte etwas, ganz weit weg. Es schien wie ein Vogel, ein kleiner Schwarzer Fleck am Himmel. Aber ich wusste dass es das nicht war. Es war Miracles. Er verfolgte uns.

Drachenbrüder 1 -Die Suche-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt