Kapitel 22: 'The Beast'

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Ich wurde immer tiefer gezogen, dabei konnte der See gar nicht so tief sein.

Ich versuchte um Hilfe zu rufen, doch aus meinem Mund drang nur die Luft, die ich eigentlich zum Atmen.
Es war unnötig zu erwähnen, dass sich langsam die Panik in mir ausbreitete.

Bereits jetzt fürchtete ich, dass ich hier ertrinken würde.

Wo war Blake?

Er war doch direkt vor mir gewesen...

Ich musste raus kriegen was mich da nach unten zog.
Vielleicht hatte ich dann eine Chance zu entkommen.

Doch irgendwie war das schwer heraus zu finden.

Ich konnte spüren wie jemand versuchte nach meiner Hand zu greifen.

Doch das klappte nicht.

Meine Lunge protestierte bereits und ich war kurz davor komplett Panik zu schieben.

Ich wollte hier nicht ertrinken.

Wo war Blake?

Er musste es doch mittlerweile bemerkt haben.

Genau in dem Moment in dem meine Augen zu fallen wollten fiel mir etwas ein.

"Gib niemals auf", hatte mein Vater mir immer befohlen.

Und warum sollte ich?

Noch schlug mein Herz.

Ich trat mit dem freien Bein nach dem Etwas, das mich in die Tiefe zog.

Darauf krallte sich etwas tief in mein Bein und ich wollte aufschreien bis mir klar wurde, dass ich dadurch noch schneller ersticken würde.

Mein Verstand schrie mich an ruhig zu bleiben, während mein Herz totale Panik schob.

Was sollte ich nur machen?

Ich konzentrierte mich mühsam und sah dann langsam zu meinem Fuß nach unten.

Das stellte sich jedoch als großer Fehler heraus und jetzt schloss mein Verstand sich meinem Kopf an.
Ich fing an wild herum zu zappeln und versuchte mich zu befreien, doch ich wurde einfach nicht losgelassen.

Stattdessen wurde der Druck auf meinen Knöchel nur noch verstärkt und ich wollte einfach nur vor Schmerz schreien.

Was zur Hölle war das da unten?

Wie lange bist du schon unter Wasser?

Mein Verstand versuchte mich dazu zu bringen, dass ich mich darauf konzentrierte einen Fluchtweg zu finden.

Doch die Panik hatte die Oberhand. Qualvoll kroch sie mir den Nacken hoch und ich fröstelte.

ICH WÜRDE HIER STERBEN!

Mein Herzschlag war das Einzige, das ich noch hörte.
Schnell und unruhig.
Als würde mir das Herz gleich meine Rippen zerreißen.

Meine Lungen protestierten auch schon.

Ich hätte gerne weiter versucht mich zu befreien, doch meine Arme und Beine fühlten sich auf einmal so schwer an.

Spätestens jetzt wusste ich, dass es zu später war.

Ich konnte nicht mehr gerettet werden.

Ich konnte auch gar nicht mehr sagen ob ich noch tiefer gezogen wurde.

Mittlerweile hatte ich das Körpergefühl so weit verloren, dass ich noch nicht einmal mehr sagen konnte ob ich noch unter Wasser war.

Es wurde mit jeder Sekunde immer knapper und ich hoffte, dass jetzt endlich jemand kommen würde und mich retten würde, doch irgendwie kam niemand und es wurde immer unangenehmer.

Wie viel Zeit blieb bis mein Herz aufhörte zu schlagen?

Ein Wimpernschlag? Oder doch eine Ewigkeit?

Ich bereute eine Sache, dass ich meinen Vater nie wieder gesehen hatte seit dem er gegangen war. Manchmal wurde mir klar wie sehr ich ihn vermisste.

Ich blinzelte kurz und merkte wie der letzte Sauerstoff meiner Lunge entwich und sah mühsam noch einmal nach unten. Jetzt konnte ich meinen Mörder noch einmal anschauen, bevor ich schließlich ganz starb.

Es war eine dunkle Gestalt, mit langen dunklen Gliedmaßen. Es ließen sich zwar ein paar Gemeinsamkeiten zu einem Mensch finden, doch ich wusste, dass es nicht menschlich war. Es war etwas anderes. Etwas dunkles. Blieb nur die Frage warum es ausgerechnet mich wollte?

Meine Augenlider wurden immer schwerer und kurz bevor sie zu fielen konnte ich noch zwei grüne Punkte vor meinen Augen sehen, dann verschwamm die Welt vor meinen Augen zu einer einzigen schwarzen Fläche.

•~~∆~~•

Ich hörte wie zwei Leute heftig miteinander diskutierten.

War ich tot? Ich hatte bisher immer gedacht, der Tod wäre friedlicher.

Doch der Streit klang alles andere als friedlich, regelmäßig drückten zwei starke Hände gegen meinen Brustkorb und ich spürte regelmäßig einen fremden Atem auf meinen Lippen.

"Warum wird sie nicht wach?", fragte die eine Stimme und klang echt verzweifelt.

"Vielleicht weil du sie zu spät gerettet hast", erwiderte die andere Stimme und klang besorgt.

Daraufhin folgte erst einmal nichts. Scheinbar war die erste Person nicht sehr gesprächig.

"Es gibt noch eine Sache, die ich machen kann", bemerkte dann die erste Person leise und im nächsten Moment lagen weiche Lippen auf meine und küssten mich.

**Liebe Grüße,
Julia**

School of Warriors (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt