Hinter deiner Maske (Tobi FF/Obito FF | #ObiKo) || #Eulenaward2017 Gewinner

35

PoV Pain

"Das Mädchen hat das Versteck verlassen.", berichtet ein weißer Zetsu, der neben mir aus dem Fels wächst.
Ein Klon, ganz eindeutig.
Aber viel wichtiger ist, dass sie tatsächlich gegangen ist.
"Finde sie. Da Kisame unterwegs ist übermittelst du ihren Aufenthaltsort an Itachi. Er soll sich um sie kümmern."
"Kümmern?", fragt Zetsu unschuldig nach und legt den Kopf leicht schief.
Ich mustere ihn eingehend und nicke.
"Ja... Er soll sie los werden."
Ohne ein weiteres Wort verschwindet Zetsu im Fels und ich lehne mich auf dem Stuhl zurück.
Ich wusste gleich, dass das Mädchen nur Probleme macht. Jetzt da sie mit vertraulichen Informationen über unseren Plan geflohen ist habe ich endlich einen Grund, sie töten zu lassen.
Das wird Madara nicht gefallen, doch er kann nichts dagegen tun. Sie ist ein Verräter und als solcher wird sie sterben.
Vielleicht wird Madara dann auch wieder normal. Seit dieses Mädchen hier ist benimmt er sich merkwürdig. Er ist nicht er selbst, stellt meine Entscheidungen mehr denn je in Frage und ist bereit die Sicherheit von Akatsuki für dieses Mädchen zu riskieren.
Das alles wird jetzt ein Ende haben.
Dafür werde ich sorgen.
Und wenn sich Madara mir in den Weg stellt, werde ich auch ihn bekämpfen.
Nichts wird mich davon abhalten, diese Welt zu ändern.
Ich werde Frieden schaffen.
Ich bin Gott.

PoV Tobi

"Zetsu."
"J-ja?", antwortet er nervös.
"Keiko...Wo ist sie?", will ich von ihm wissen.
Wütend funkel ich ihn an und mein Gegenüber schluckt schwer.
"Irgendwo im Wald. Ich habe sie noch nicht entdeckt."
Ohne ein weiteres Wort gehe ich an Zetsu vorbei, verlasse das Zimmer und auch das Versteck durch das Loch von Deidara's Explosion.
"Tobi? Hey wo willst du hin, un?", höre ich den Blonden rufen.
"Tobi geht Spazieren.", antworte ich knapp und mache mich auf den Weg.

Verschwommen zieht das Grün des Waldes an mir vorbei, als ich schnell durch den dichten Forst renne.
Zetsu hat gesagt, dass er sie noch nicht gefunden hat. Das bedeutet, dass er sie bereits sucht.
Und das nicht auf meinen Befehl hin.
Nagato...
Dieser kleine Mistkerl geht zu weit. Er will Keiko also wirklich töten lassen, so wie ich es bei unserem Gespräch vorhin herausgehört habe.
Das kann ich nicht zulassen.
Es wäre meine Schuld, schließlich ist sie nur meinetwegen gegangen.
Weil sie weiß, wer ich bin.
Immer langsamer werden meine Schritte und schließlich komme ich zum Stehen.
Keiko...
Sie weiß wer ich bin.
Wenn sie es jemandem erzählt, ist alles vorbei. Dann war alles umsonst.
Alles, wofür ich in den letzten Jahren so hart gearbeitet habe.
Mein Plan, die Welt zu ändern...
Mein Plan, sie wieder zu sehen...
Rin...
Und nicht nur das. Keiko kennt das Ziel von Akatsuki. Sie weiß, was wir vor haben und auch, wenn das nicht exakt mein Plan ist, so brauche ich die Bijuugeister.
Vielleicht wäre es besser, wenn sie schweigt.
Für immer.

"Was ist deine Lieblingsfarbe?"

Keiko's Stimme hallt durch meinen Kopf und ich beiße mir auf die Unterlippe.
Was soll das? Wieso denke ich daran?
Wieso sehe ich das Mädchen vor mir?
Wie sie mich neugierig mustert...
Wie ich sie verletzt und erschöpft gefunden habe und sie mich trotzdem versucht hat weg zu schicken, damit ich nicht in ihre Probleme mit rein gezogen werde...
Wie sie mich wütend anfunkelt, weil sie die Glöckchen nicht rechtzeitig bekommen hat...
Wie sie mich anschaut und mit einer unbeschreiblichen Begeisterung von ihren Träumen erzählt...
Die Wärme ihres Körpers an meinem, als sie mich umarmt hat, weil sie sich so über diese dämliche Karte gefreut hat...

"Tobi..."

Fest beiße ich die Zähne zusammen und schüttel den Kopf.
Wieso?
Wieso erinnere ich mich jetzt an all diese Dinge?
Wieso schlägt mein Herz so schnell und warum denke ich nur daran wie es wäre, sie wieder in meine Arme zu schließen.
Nicht Rin...
Sondern Keiko.
Wieso denke ich an Keiko?
Wo gerade sie es ist, die zwischen mir und der Erfüllung meines Planes steht...
Wo gerade sie es ist, die eine Gefahr darstellt...
Sie hat mein Kästchen geöffnet und ihre Nase in Sachen gesteckt, die sie nichts angehen. Sie hat mich verraten!

"Tobi...Du sagst ich soll dir vertrauen aber wie wäre es, wenn du zuerst lernst mir zu vertrauen? Denk darüber nach."

Vertrauen...
Das wollte ich doch.
Ich wollte dir doch vertrauen, verdammt!
Aber...

"Vertrau mir..."

Diesmal ist es meine Stimme und ich sehe deutlich, wie Keiko nickt.

Kopfschüttelnd vertreibe ich das Bild und wende meinen Blick wieder nach vorn.
Wenn Zetsu sie sucht und mir erzählt hat, dass Keiko in meinem Zimmer war...
Kann ich das überhaupt glauben?
Keiko...
Sie vertraut mir...
Sie hätte das Kästchen nicht einfach geöffnet.
Darauf vertraue ich.
Ihr will ich vertrauen.
Und das werde ich.
Auch, wenn sie das Kästchen geöffnet haben sollte, muss es dafür einen Grund geben.
Ich werde sie suchen.
Ich werde sie fragen.
Aber ich muss mich beeilen. Bevor Zetsu sie findet.
Fest entschlossen setze ich meinen Weg fort.

Keiko...
Warte auf mich. Ich bin unterwegs, um dir zu helfen.

PoV Keiko

Seufzend laufe ich durch den Forst.
Wie lang bin ich jetzt schon unterwegs?
Ich weiß es nicht.
Auch nicht, wo ich hin gehe.
Aber war es nicht meine Absicht, einfach zu reisen?
Ohne festes Ziel die Welt entdecken?
Ja.
Ich atme tief durch und straffe die Schultern.
Keine Zeit zu schmollen, Keiko!
Reiß dich zusammen und beweg deinen Hintern!
Ich bezweifel, dass Akatsuki die Füße still halten wird, wenn ich einfach so abhaue. Ich muss mich beeilen.
Ich beschleunige meine Schritte und laufe nun schneller durch den Wald.
Doch egal wie schnell ich laufe, egal was ich mir einrede...
Tobi ist immer in meinen Gedanken.
Wie ein Schatten verfolgt er mich und mit ihm die Traurigkeit.
Kopfschüttelnd beschleunige ich abermals und renne nun schon durch den Wald.
Ich weiß nicht einmal, weshalb ich ihn überhaupt in meinem Kopf habe!
Weshalb ich ihn in meinem Herzen trage...

Eine Bewegung vor mir bringt mich ins Hier und Jetzt zurück und schlitternd bleibe ich stehen.
Blinzelnd betrachte ich den Mann, der vor mir aus dem Wald tritt.
Was...Was macht der denn hier?!
"Keiko...", murmelt er leise.
Die Überraschung ist ihm deutlich ins Gesicht geschrieben und verwundert mustert er mich.
"K-kakashi..."