Kapitel 12

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Instinktiv ließ ich meine Arme nach hinten fallen, sodass sie über meinem Kopf lagen und Andy nickte erneut. Er wirkte zufrieden mit dem was ich machte. Das ich keine Wiederworte gab. Das ich Antwortete. Das ich gehorchte.

Genau das, was ich eigentlich gar nicht wollte. Was ich nicht sein wollte.

Dann drückte er sich etwas nach oben und griff in seine Hosentasche. Hervor kam eine lange, silberne Eisenkette an der ebenfalls ein schloss hing.

Meine Kette.

Unsere Kette.

Ich konnte die Gravur auf dem Schloss erkennen. Es war ein A für Andy. Er hatte sie mir Geschenkt nachdem wir drei Monate zusammen waren. Er hatte die Selbe Kette mit einem L für Liara.

Und es wunderte mich nicht das er extra meine Kette gewählt hatte.

Ich gehörte ihm. In seinen Augen.

Ich wollte auch ihm gehören. Aber nicht so. Nicht auf diese Art.

,, Nicht das du mir abhaust.'', grinste er und beugte sich über mich. Ich schloss die Augen und Atmete sein Parfüm ein. Es war so vertraut, so nah und warm.

Für einen Moment dachte ich den alten Andy wiedergewinnen zu können.

Aber in dem Moment als er sich wieder aufrichtete und ich meine Hände anhob, spürte das ich nun an dem Bettgestell fest gekettet war, verlor ich diese Hoffnung.

Hatte ich eigentlich noch irgendeine Hoffnung ?

In meinen Händen und Handgelenken breitete sich ein leichter Schmerz aus als ich die Hände erneut anhob. Das Metall schnitt in meine Haut und ich wusste ganz genau was dort an den Stellen war und was womöglich passieren konnte.

Hatte Andy komplett den verstand verloren ?

Wusste er nicht das ich Verletzungen an den Handgelenken hatte ?

Das er sie nicht nähen lassen wollte, aus Angst. Er sie durch das hier aber wieder aufreißen könnte ?

Meine Angst war mir ins Gesicht geschrieben und ich starrte ihn an.

Doch das Lächeln verschwand nicht aus seinem Gesicht. Die Gier nicht aus seinen Augen.

Ich hoffte wirklich das er irgendetwas genommen hatte. Drogen. Alkohol. Was auch immer.

All das wäre mir lieber als zu wissen das er als Mensch so geworden ist.

Er rutschte von meiner Taille und befand sich kurz darauf am Fußende. Griff an die Hosenbeine meiner Jogginghose und zog sie mir mit einem kräftigen Ruck aus.

Das Metall schnitt sich erneut in meine Gelenke und ich kniff die Augen zusammen. Biss mir auf die eh schon geschwollenen und brennenden Lippen.

,,Tu nicht so als hätte es dir nicht gefallen. Du hast genossen. Genauso wie ich.'', hallten seine Worte in meinem Kopf und ich schüttelte gedanklich meinen Kopf. Das war nicht war.

Mir gefiel das alles nicht und auch wenn er versuchte mir das einzureden. Sich selber das einzureden. So würde es nie sein und nie werden. Ich genoss das hier nicht, es war die Hölle.

Ich dachte immer ich hätte meine eigenen Hölle kreiert, sie in mir selber errichtete und gefunden.

Aber das war er hier tat war fast noch schlimmer. Er zog mich regelrecht in seinen eignen Teufelskreis und das war etwas, mit dem ich nicht umgehen konnte.

Es war die pure Überforderung.

Ich öffnete die Augen wieder als der Schmerz etwas nachließ und sah das er das Bett umrundet hatte und neben mir Stand. Er trug kein Shirt mehr und ich sah seine Tattoos. Sah seine Porzellan-artige Haut. Die Schwarzen Härchen auf seiner Brust und seinem Bauch.

Who can save me now ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt