Kapitel 7

67 2 0
                                    


,,Das ganze Spiel ist reiner Bullshit !'', fluchte Andy plötzlich und ich riss die Augen auf. Ich war zusammengesackt und hatte etwas geschlafen. Wobei ich gar nicht so müde gewesen sein kann.

Aber irgendwie ermüdete mich momentan alles.

Ich rieb mir dir Augen und setzte mich auf. Schaute zu Andy.

Seine Flasche stand auf dem Boden vor dem Sofa. Sie war leer und neben ihr thronte eine weitere Flasche, die halb leer war.

Whisky.

Beide Deckel lagen ein paar Meter weiter vom Sofa entfernt.

Andy jedoch saß immer noch im Schneidersitz neben mir auf der Couch und starrte gebannt auf den Fernseher. Seine Hände waren jedoch zu Fäusten geballt und sein angespannter Kiefer verhieß keine gute Stimmung.

Mein Blick schweifte ebenfalls zu dem Spiel und ich sah das die Bengals sich während meiner Abwesenheit, nicht wirklich verbessert hatten.

Jetzt lagen sie knapp fünfzehn Punkte hinter ihren Gegnern. Kein Wunder das er noch schlechtere Laune hatte als zuvor.

,, Ich wette ich würde das Spiel alleine besser spielen ! '', grummelte er doch es war eher ein lallen als richtiges Sprechen. Dann griff er nach der Whisky-Flasche und nahm einen weiteren Schluck.

Mein Impuls war ihm die Flasche weg zu nehmen, ihn ins Bett zu bringen und ihm zu erklären das es nur ein Spiel ist und er sich nicht aufregen brauch...aber es war sinnlos.

Er war kein kleines Kind mehr und ich war sicherlich nicht seine Mutter. Er wusste was er tat.

Hoffte ich.

Im Endeffekt atmete ich nur tief ein und aus und schaute wieder zu ihm.

In dem Moment wandte er sein Gesicht zu mir und schaute mich an. Seine Augen waren leicht gerötet vom Alkohol und seine ganze Haut schien zu glänzend. Ich roch seinen bitteren Atem und den Geruch seines Parfüms gemischt mit Schweiß. Plötzlich war mir unglaublich warm.

Sein Blick war trübe und er wirkte müde und gleichzeitig aufgedreht. Ich konnte es gar nicht richtig zu ordnen aber ich wusste das ich diesen Ausdruck in seinen Augen nicht wirklich leiden konnte.

Ich mochte es nicht wenn ich nicht erahnen konnte was in ihm vorging.

,, Ich will mit dir reden.'', lallte er und ich schluckte. Schaute noch einmal zum Bildschirm und sah noch den Abpfiff, als der Fernseher plötzlich komplett schwarz wurde.

Mein Körper zuckte kurz vor Schreck zusammen, weil ich damit keinesfalls gerechnet hatte.

Dann schaute ich wieder zu ihm und sah wie er die Fernbedienung auf den Boden, neben die Flaschen fallen ließ.

,, Ohne Stöö...'', sagte Andy, doch brach mitten im Satz ab. Dann richtete er sich etwas wackelig wieder auf und runzelte die Stirn. Ich konnte förmlich sehen wie er versuchte das Wort zu finden.

,,Alleine.'', ersetzte er es kurzer Hand und schaute mich mit einem zufriedenen lächeln an, als hätte er diese Situation gut gemeistert.

Ich strich mir dir Haare aus dem Gesicht und nickte ihm zu. ,,Gut wenn du möchtest. Worüber möchtest du denn reden ?'', fing ich langsam da Gespräch an und beobachtet wie Andys Blick an meinen Lippen hing damit er jedes Wort verstand.

Er legte den Kopf schief und suchte mit der einen Hand – ohne den Blick von mir abzuwenden – die Flasche.

,, Über alles.'', antwortete er mir und fuchtelte unbeholfen in der Luft herum. Als er bemerkte das er die Flasche so keineswegs bekommen würde, schaute er kurz weg, umfasste den Flaschenhals und wandte sich wieder mir zu. Nahm einen Schluck – die Augen auf mich gerichtete – und stellte sie dann in seinen Schoss.

Who can save me now ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt