Rückfall.

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Yuna POV:

Ich hatte mich zu früh gefreut denn mit jedem Schritt der mich immer näher nach Hause führte fühlte ich wie die ganzen Bakterien und der schmutz sich von meiner Hand aus sich über meinen ganzen Körper verbreiteten.

Ich wollte einfach nur so schnell wie es nur ging nach Hause und duschen. Danach meine ganze Wohnung putzen und alles desinfizieren. Shit! Und schon wieder. Es ist immer das selbe. Jedes mal wenn ich endlich zu glauben scheine etwas gegen diese Angst tun zu können falle ich wieder in dieses Loch.

Endlich war ich zu Hause angekommen ich schloss die Tür auf und ging erst ein mal zum Waschbecken im Badezimmer, zog meine Handschuhe aus und hielt meine Hände unters Wasser.
Sofort zischte ich auf und zog scharf die Luft ein.. es brennt. Dennoch hörte ich nicht auf ich nahm immer mehr Seife und rieb meine Hände stärker an ein ander. Danach desinfizierte ich sieh und ab da hab ichs nicht mehr aus gehalten.

Vor lauter Schmerz stiegen mir schon mehrere Tränen in die Augen. Es geht nicht weg! Der Schmutz bleibt! Schrie ich auf ein mal und ließ mich zu Boden sinken.

Mit zittrigen Händen krammte ich mein Handy aus meiner Tasche und jedes mal wenn ich was mit meiner Hand berührte oder streifte verzog ich mein Gesicht. Es tut weh. Und dennoch kann ich damit nicht aufhören. Ich entsperrte mein Handy und ging zu den Kontakten. Langsam scrollte ich nach unten bis ich bei 'J' ankam. Kurz spielte ich mit dem Gedanken ihn anzurufen.

Doch bevor ich auf den grünen Knopf drücken konnte sperrte ich es wieder und legte es zur Seite. Ich umschlang meine Beine mit meinen immer noch zittrigen Armen und verweilte eine Weile in dieser Position.

Nach einigen Minuten beschloss ich doch mich aufzusetzen und schaute Richtung Dusche. Plötzlich durchlief ein Schauer meinen ganzen Körper und ich bekam wieder dieses angeckelte Gefühl. Vor mir selbst. Ich zog mich schnell aus und stieg in die Dusche.

Ich drehte den Hahn auf und zuckte kurz zusammen da das Wasser ziemlich kalt war. Ich drehte solange am Hahn herum bis das Wasser die perfekte Temperatur hatte. Ich spürte jeden einzelnen Tropfen auf meiner Haut und fühlte endlich wie der ganze Schmutz einfach weg gespült wird.

Ich blieb dort sehr lange fast ganze drei Stunden. Ich wäre vermutlich noch länger geblieben hätte mich das klingeln meines Smartphones nicht aus der Dusche gelockt. Sofort drehte ich den Hahn ab und zog mir ein Handtuch um meinen nun vom heißen Wasser aufgekquollenen Körper.

Ich nahm das kleine Ding in die Hand und als ich sah wer mich da anrief überfiel mich sofort das schlechte Gewissen. Es war Park Jimin. Sollte ich ran gehen oder nicht?

Ich entschied mich doch dafür und hob ab.

"Hallo?"

"Hey Yuna ich bins Jimin. Du hör mal wegen morgen.. könntest du vielleicht zur Klinik kommen? Ich muss Überstunden machen und kann somit nicht zum Café kommen. Ich hoffe es ist nicht all zu schlimm?"

"Oh.. ehm.. na gut wenns sein muss"

"Oh gut super! Und du hör mal. Ich bin echt stolz auf dich. Noch nie hatte es jemand von meinen Patienten geschafft so schnell so überragende Vortschritte zu leisten. Du bist ein echtes Wunder!"

Sofort war mir nach weinen zumute. Aus irgendeinem Grund wollte ich diesen Jungen nicht anlügen. Aber er war doch so stolz auf mich.

"Ehm.. ja Haha. Also ich wollte dann eigentlich schlafen gehen. Gute Nacht."

Ohne auf eine Antwort von ihm zu warten legte ich auf und atmete laut aus. Wieso fühle ich mich so mies? Mit diesen Gedanken die in meinem Kopf schwirtten ging ich in mein Zimmer und zog mir frische Sachen an.

Daraufhin begann ich ein Zimmer nach dem anderen zu putzen und zu desinfizieren. Ich fühle mich in meinen eigenen vier Wänden nicht wohl.

Nach gut drei Stunden war ich endlich fertig. Ich sprang noch schnell für eine weitere Stunde unter die Dusche und legte mich zufrieden und tot müde ins Bett.

Es war mittlerweile Mitternacht und ich musste wieder an ihn denken. Wie er am Telefon so davon geschwärmt hat wie toll meine Vortschritte doch seien. Sofort überkam mich wieder das verlangen duschen zu gehen. Ich eckelte mich mal wieder vor mir selbst! Schnell verbannte ich diese Gedanken aus meinem Kopf und schloss meine Augen.

Wenige Sekunden später fiel ich auch in einen tiefen Schlaf. Ich mochte es zu schlafen.. es war so schön ruhig keine Menschen, keine nervenden Geräusche und keine Bakterien! Man spürt nichts und bekommt nichts von der Außenwelt mit.

Manchmal wenn ich einschlief hoffte ich darauf gar nicht mehr auf zu wachen, denn im Schlaf spürte ich nichts, keine Phobie kein Selbsthass und vorallem auch nicht dieses ständige Gefühl von Bakterien und Schmutz der einen jederzeit angreifen könnte.

Lose You ― JiminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt