trade mistakes ☁️ larry

02

'Niall holt dich morgen früh ab. Dann könnt ihr zusammen zur Schule gehen.

'Mhm hm.', machte ich mehr oder weniger begeistert und lehnte meinen Kopf gegen das Fenster.

'Wann habt ihr euch das letzte Mal gesehen? Also der ist total gewachsen, wenn er nur nicht so jung wäre...'

'Gemma!', unterbrach ich ihre Träumereien. 'Du bist mehr als zu alt für Niall. Außerdem..nein, einfach nein.' Ich schüttelte meinen Kopf um die Idee aus meinem Gehirn zu bekommen.

'Ok, ist ja gut. Aber er ist schon 'ne Sahneschnitte..' Sie zwinkerte mir zu und ich konnte mir ein Augenrollen nicht verkneifen.
Gemma und ich verstehen uns wirklich sehr gut. Das ist auch der Grund, wieso ich zu ihr gezogen bin.
Ich glaube, das kennt jeder, dass man an irgendeinem Punkt keinen Bock mehr auf seine Mutter hat und meint alleine besser leben zu können.

Sehen wir es als Pause. Ist doch eine gute Erfahrung, auch mal in so einer großen Stadt zu wohnen. Ich als Landei kann mir das noch gar nicht vorstellen, hoffentlich wird es nicht allzu schlimm.

'So. Wir sind da.', rief Gemma und war schneller aus dem Auto, als ich gucken konnte.

Ich quälte mich grummelnd aus dem Auto und klopfte meine Hose ab. Wir standen in dem Hinterhof eines Mehrfamilienhauses. Na dann.
'Warte!', rief ich Gemma hinterher, die schon im Haus verschwunden war.
Nicht, dass ich mich noch verlaufe. Harry lost in London. Wie kreativ von mir.

Von außen sah das Haus nicht besonders ansprechend aus und das Treppenhaus wurde offensichtlich auch seit Ewigkeiten nicht mehr renoviert.
Gemmas Wohnung hingegen war sehr liebevoll dekoriert. Das passt zu ihr.

'Was grinst du so?'

Ich schaute auf und sah sie am Esstisch sitzen. 'Sieht total schnuckelig aus!', gab ich zu und musste nur breiter grinsen.

'Danke. Ich hab mir genauso viel Mühe mit deinem Zimmer gegeben.'

'Zimmer?? Ich dachte ich muss auf der Couch schlafen!', rief ich sichtlich überrascht. Das ist echt lieb von ihr, dass sie sich so eine Mühe gibt. Ich kann glücklich sein, dass ich so eine tolle Schwester hab.
'Natürlich nicht. Wenn du hier wohnst, brauchst du auch ein Zimmer.'
Meine Augen leuchteten auf. Das ist so süß von ihr!

'Wo ist es?'

'Gegenüber vom Bad. Warte ich will deine Reaktion sehen!', rief sie mir hinterher.

Das Zimmer war sehr hell. In der Mitte stand ein Bett, ein Kleiderständer daneben und am Fenster ein Schreibtisch aus Paletten.
Es war ganz anders im Vergleich zu meinem Zimmer zuhause, aber ich liebte es trotzdem schon von Anfang an.

'Es ist nicht viel, aber ich dachte grade der Schreibtisch wird dir gefallen. Ich hab ihn mit einem Freund selbst gebaut. War ne Menge Arbeit.' Sie seufzte leise bei der Erinnerung und sie hatte recht, der Schreibtisch war wirklich wunderschön.

'Es ist..'
Ich konnte gar keine richtigen Worte fassen, das Zimmer war einfach toll.

'Ich weiß, es ist ein bisschen klein..', fing Gemma an und biss sich auf die Unterlippe.

'Sei doch still, es gefällt mir!', lachte ich und umarmte sie. 'Danke.'

'Kein Problem.', sagte sie leise und klopfte mir auf den Rücken.

'Also. Ich schlage mal vor, du richtest es dir hier erstmal ein bisschen ein und ich ruf Niall an.'
Bevor ich protestieren konnte, war sie schon aus dem Türrahmen verschwunden. Ich hatte mehr als keine Lust auf Besuch.

Ich ließ mich aufs Bett fallen und genoss erstmal die Ruhe.

Die Zeit verging schneller, als ich dachte und schon hing ich am Hörer.