Fantasie zum Abendessen?

26 6 0
                                    

Savannah's Point of View

Schon seit ein paar Stunden waren wir damit beschäftigt, Kartons und Möbel zu schleppen. Marlon half uns netter Weise dabei. Er war extra nochmal hier her gekommen, damit wir "schwachen Frauen nicht so viel Schweres tragen müssten", wie er gesagt hatte.

Dieser Satz motivierte uns so sehr, dass wir total schnell hin und her liefen und so viele Kartons oder Möbelstücke, wie es möglich war, durch die Gegend trugen.

Marlon fand das wohl sehr lustig, denn immer, wenn er uns über den Weg lief, lachte er, als hätte er noch nie etwas komischeres gesehen.

Ich hatte nicht auf die Uhr gesehen, doch irgendwann, als es draußen schon dämmerte, saßen wir erschöpft in dem Neu eingerichteten Altbau und überlegten, was wir zum Abendessen essen könnten.

Wir hatten zwar Hunger, aber es war dennoch schwer, eine umsetzbare Idee zu finden und Marlon fand es zudem noch zu früh, um Abendbrot zu essen. "Wieso? Wie spät ist es denn?", erkundigten sich Kate und Luana gleichzeitig. Auch sie schienen seit längerem nicht mehr auf die Zeit geachtet zu haben.

"Mädels. Es ist gerade mal halb sechs.", sagte er zu meinen Freundinnen. Wir formten ein "O" mit unseren Mündern. Okay, halb sechs war nun wirklich noch etwas früh. Also stand ich auf, schnappte mir jegliche Art von Obst und Gemüse und schnippelte dieses zu Stiften und Scheiben.

Kate war kurz nach mir ebenfalls auf gestanden, um aus dem Kühlschrank alles heraus zu holen, woraus man in Kürze einen Dip zaubern konnte.

Keine Zehn Minuten später saßen wir also alle wieder am Tisch, in der Mitte ein Teller mit Obst und Gemüse und drei verschiedene Dips. Einen für das Obst und zwei für das Gemüse. Vor uns standen kleine Teller, die Luana auf den Tisch gestellt hatte und rechts neben den Tellern standen Getränke, welche Marlon organisiert hatte.

Während wir aßen, hörten wir Musik über mein Handy, welches mit einer qualitativ hochwertigeren Boombox verbunden war. Denn wie mein Vater immer sagte, hatte ein Handy einen Garagensound, wenn man ohne eine bessere Box, Musik hörte. Und da gab ich ihm eindeutig Recht.

Wir unterhielten uns über Gott und die Welt und beschlossen, solche Treffen mit Marlon mindestens einmal im Monat zu wiederholen.

Dabei meinte ich jetzt nicht das Kartons und Möbel schleppen, sondern das gemeinsame Zubereiten, von irgendwelchen leckeren Mahlzeiten, denn wie sich herausgestellt hatte, machte es uns allen total viel Spaß, zu kochen.

Ebenfalls beschlossen wir, so gegen 20:00 Uhr zu "Fantasie" zu gehen und dort etwas zu essen, was länger satt machte.

Ich hatte mich noch nie getraut, in diesen Laden zu gehen. Obwohl er schon ewig dort war und ich fast jeden Tag dort entlang lief. Ich wusste definitiv nicht, wieso ich mich das nicht traute, doch heute Abend würde ich es durchziehen und hineingehen! Ich würde über meinen Schatten springen und diese Angst, woher auch immer sie kam, überwinden.

Ja, genau das war mein Plan für heute Abend! Und zusammen mit Luana, Kate und Marlon würde ich dies auch schaffen, da war ich mir zu hundert Prozent sicher. Ich musste einfach heraus finden, weshalb sich alles in mir dagegen sträubte, in einen so wunderschönen Laden zu gehen.

Fanta(sie) Where stories live. Discover now