Die Bühnenprobe

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Savannah's Point of View

Einige hatten nun schon ihr "Casting" auf der Bühne hinter sich gebracht. Wir mussten damals, zusätzlich zu der Bewerbung ein echtes Casting durchlaufen. Angenommen wurde man also an der Schule nur, wenn alles passte. Sowohl die Bewerbung, als auch das kurze Schauspiel auf der Bühne.

Henry, Kate, Luana und ich waren nur ein kleinerer Teil der Leute, die es bis hierhin geschafft haben. Die anderen, die jetzt noch nicht hier waren, saßen brav im "Klassenraum" und machten Theorie.

Uns wurde erklärt, dass die gesamte Gruppe immer in Teilgruppen eingeteilt wird, wenn wir auf die Bühne gehen. Daher waren wir gerade nur vier Auszubildende. "Gwen und Mia fehlen noch.", hörte man nun Luana's zarte Stimme.

Sie kam auf uns zugelaufen und sprang sportlich auf die Bühne. Dann ließ sie sich neben mir auf das Holz fallen. Wieder ließ sie ihre dünnen Beine baumeln.

"Sagt mal, hat die Bühne Fußbodenheizung?",sagte sie.

Ich musste lachen. Eigentlich hasste ich mein Lachen. Es war hoch und irgendwie komisch, ich konnte das nicht erklären. Aber es war einfach so lustig. "Fußbodenheizung, wenn wir einen Meter oder so über dem Boden sind?", auch Henry stimmte ins Lachen ein.

"Da hat sie allerdings Recht. Aber egal. Irgendwie ists echt schön warm am Hintern.", sagte Henry. Nun musste auch Kate lachen.

"So, dann wollen wir jetzt mal wieder weitermachen. Savannah. Kommst du? Und Kate. Ihr spielt jetzt bitte eure Selbstgeschriebene Szene.", sagte unser Ausbilder, welcher mit Vornamen Elias heißt.

Also sprangen Luana und Henry von der Bühne und setzten sich in die zweite Reihe der Zuschauersitze. So, wie Kate und ich es vorher auch bei Ihnen gemacht hatten. Auch Elias setzte sich dazu, mit seinen Unterlagen.

Als Kate und ich schon einen großen Teil unserer Szene gespielt hatten, bei der es um ein Mädchen ging, das unglücklich verliebt war und bei ihrer besten Freundin Rat sucht, kamen Gwen und Mia in den Raum.

Leise setzten sie sich zu Henry und Luana. Elias würdigte sie mit einem strengen Blick, hörte und schaute uns dann aber weiter zu.

Er schrieb wenig auf, was bei ihm immer positiv war. Als wir fertig waren, klatschte er, genau wie bei den anderen. "Habt ihr wunderbar gemacht, ihr Beiden. Setzt ihr Euch? Ich sage euch alles, wenn alle durch sind.", also setzten wir uns. "Nun aber zu Euch. Warum so spät?!", fragte er mit hochgezogener Augenbraue.

"Wir haben vergessen, dass wir heute hier sind. Wir waren im Klassenraum...", schuldbewusst schaute sie ihn an. "Okay. Dann seid ihr jetzt dran, eure Szene zu spielen."

Das taten sie auch. Und das richtig gut! Ich hatte echt keine Ahnung, wer da jetzt der Beste von uns gewesen ist. Aber darum ging es ja so gesehen gar nicht.

"Ich bin sehr zufrieden mit Euch. Ihr macht das alle sehr gut.", sagte Elias stolz und entließ uns dann in die Freiheit.

Jetzt musste ich nur meinen Bus pünktlich erreichen...

Ich schnappte mir also meine Tasche und die Hand von Luana. Zusammen rannten wir zum Busbahnhof. Luana fuhr immer nur zurück mit dem Bus. Ich kann aber nicht sagen, wie sie immer zum Theater kam. Und das pünktlich.

Wieder kamen wir rechtzeitig an und stiegen außer Puste in den Bus. Heute war mein Glückstag!

Fanta(sie) Where stories live. Discover now