Kapitel 12

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„Warum muss das jedes Jahr passieren? JEDES. GOTT. VERDAMMTE. JAHR.", rief Mr. Martin wütend durch den Versammlungssaal.

Vor ein paar Minuten, hatte er die älteren Schüler zu einer Schulversammlung gerufen.

Nun verdrehten die meisten von ihnen genervt die Augen.

Einige andere, schauten reumütig zu Boden.

Vielleicht auch nur ein paar.

Okay, ich war die einzige.

Hatte denn niemand hier Gewissensbisse?

Anscheinend nicht, denn in allen Gesichtern spiegelte sich ein gewisser Trotz wieder.

„Wir haben nichts Falsches getan.", motzte Aaron neben mir.

Ja, der Verräter hatte sich einfach neben mich platziert.

Mit seinem Verhalten!

Ich musste mir jetzt schon die ganze Zeit seine dummen Kommentare anhören.

Bis jetzt hatte ich es aber geschafft, ihn zu ignorieren.

Andres als Mr. Martin.

Mein Schulleiter lief nun innerhalb von Sekunden tief rot an, „Was willst du uns mitteilen, Aaron?"

Der Gennannte fing teuflisch an zu grinsen, „Da gäbe es schon einiges."

„Reduziere dich doch bitte auf eine Sache.", murrte mein Rektor.

Aaron tat so, als würde er überlegten, „Ich glaube was uns alle interessiert ist die Frage, warum sie

sich so aufregen? Es ist nichts passiert, wir haben Feuer in den Arsch getreten und fertig?"

Er drehte sich zu der Menge von Schülern um und schaute fragend in die Runde, „Oder?"

Die Anderen nickten bestätigend.

Mr. Martin wurde noch röter, wenn das überhaupt ginge.

Naja, ihm traute ich alles zu.

„Wie kannst du nur so etwas sagen? Natürlich ist etwas passiert, nicht IHR habt Feuer in den Arsch getreten, sondern RUBY. Ihr habt sie ins offene Messer laufen lassen und ihr dadurch nur noch mehr Feinde gemacht. JEDER von euch weiß genau wie, wie angespannt die Situation ist.", er starrte jeden von uns böse an, alle außer mich, „Es war verantwortungslos und egoistisch. Schämt ihr euch denn nicht?"

Mein Lehrer sackte von einem Moment auf den anderen in sich zusammen, er sah so verzweifelt und erschöpft aus, dass ich dachte er würde gleich beginnen zu heulen.

Das war mir in diesem Moment aber reichlich egal.

Ich weiß, etwas eigensinnig, doch ich konnte nur an seine vorherigen Worte denken.

Offenes Messer.

Noch mehr Feinde.

Angespannte Situation.

Wie in Trance stand ich auf und quetschte mich durch die Sitzreihe bis zum Ausgang.

Aaron wollte mich zurückhalten, doch ich schlug seine Hand weg.

Langsam ging ich auf Mr. Martin zu, dieser immer noch auf dem Boden hockte, „Was meinen sie mit nur noch mehr Feinden?"

„Was?", murmelte er verwirrt.

„Sie haben gemeint, ich habe Feinde. Wer sind diese?"

„Welche Feinde?", fragte mein Schulleiter unschuldig.

The prophecy of elements #Wattys2016Where stories live. Discover now