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Entsetzt blickte sie auf die Tür vor sich.

Dann rüttelte sie erneut am Griff.

Und noch einmal.

Was zur ...?

Mit beschleunigtem Herzschlag raste Jasmine durchs Zimmer. Sie suchte vergebens nach ihrem Zimmerschlüssel, setzte sich dann grübelnd auf ihr Bett.

Das kann doch nicht wahr sein!

Genau in dem Moment erblickte sie den Schlüssel auf ihrem Nachttisch. Sie blinzelte mehrmals, um sich zu vergewissern, dass sie sich ihn nicht einbildete.

Dann ging sie mit langsamen Schritten auf diesen zu und nahm in in ihre Hände. Er war warm.

Habe ich gestern abgeschlossen, da ich so verängstigt gewesen war?, fragte sie sich selber, wurde aber doch unschlüssig. Langsam fing sie an, die Dinge eigenartig zu finden.

Vorsichtig ging sie auf die Tür zu. Sie starrte sie mit großen Augen an und näherte sich ihr wie ein Stierkämpfer seinem Duellanten in der Arena. Ein letztes Mal begutachtete sie den Schlüssel misstrauisch, steckte ihn dann, wie in Zeitlupe, ins Schlüsselloch. Sie drehte ihn und öffnete die Tür.

Sie steckte den Kopf durch den Türrahmen und blickte durch den dunklen Gang. Kein einziges Geräusch war zu hören, kein einziger Lichtstrahl zu sehen. Sie ging wieder ins Zimmer und nahm ihren Koffer.

Ich werde psychisch krank, dachte sie sarkastisch und hob ihre Koffer an. Als sie sich wieder umdrehte, war die Tür geschlossen. Wie eingefroren starrte sie diese an, lief dann auf sie zu.

„Das kann doch nicht wahr sein!", zischte sie und rüttelte an ihr, als sie etwas hinter sich wahr nahm.

„Alles in Ordnung?", ertönte im selben Moment die seit neuestem bekannte Stimme und sie drehte sich schlagartig um.

Der Besitzer stand mit all seiner Anmut und Mystik drei Schritte von ihr entfernt, die Arme hinter dem Rücken, den Kopf erhoben. Jasmine musterte ihn, erneut überwältigt von seiner Schönheit, ging dann die Schritte die sie trennten auf ihn zu.

„Was geht hier vor sich?", fragte sie ihn gefährlich leise. „Was passiert hier?"

„Ich verstehe -"

„Sie verstehen mich schon!", schrie sie jetzt, „Ich möchte wissen, was zum Teufel hier abgeht!"

Amüsiert funkelte er sie an und schnaubte nur.

„Meine Tür schließt sich von alleine, mein Koffer taucht plötzlich auf, der Teppich ist verdreckt, obwohl er das gestern noch nicht war – was hat das Alles zu bedeuten?!"

„Vielleicht spukt es hier ja", entgegnete ihr Gegenüber und grinste leicht. Ihr entging nicht, dass er sich über sie lustig machte. Im Gegenteil. Es machte sie noch wütender.

Sauer nahm sie wieder ihr Gepäck in die Hand und wollte einfach nur noch verschwinden. Sie wollte weg von diesem Ort, so weit weg wie nur möglich. Gerade als sie einen Schritt in Richtung Tür machen wollte, spürte sie, wie ihr das Gepäck aus der Hand genommen wurde.

Für einen Moment dachte sie, er würde ihr beim Tragen helfen. Im nächsten schrie sie „Was fällt ihnen ein!?"

Der Besitzer hatte ihre Koffer wieder auf dem Boden abgestellt. Wutentbrannt holte sie aus um den Mann schlagen zu können, doch dieser hielt rechtzeitig ihren Arm fest, sodass ihre Hand sein Gesicht nicht traf.

Sein Gesicht befand sich unmittelbar vor ihrem. Nur leicht eingeschüchtert, eher erstaunt starrte sie in das tiefe Grün seiner Augen. Seine dunklen Haare fielen ihm ins Gesicht und er war einfach atemberaubend.

Motel | stylesWhere stories live. Discover now