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I993

Anne war auf dem Weg zu ihrem Treffen mit Des. Des war seit drei Jahren ihr fester Freund. Sie waren ein typisches, klischeehaftes Paar. Des führte Anne überall hin, wohin sie wollte, sei es noch so ungewöhnlich. Er behandelte sie wie das Wichtigste auf Erden, was dazu führte, dass Anne sich wie eine Königin fühlte. Sie taten zusammen alle diese Pärchen-Dinge, die man zu ihrer Zeit tat.

Nun war Anne mit Des zu einer Rollschuhdisco verabredet. Sie freute sich sehr, sie liebte Rollschuh fahren.

Des wartete vor dem Eingang auf sie. Er begrüßte sie mit einer klassischen Umarmung. In Annes Bauch flatterten die Schmetterlinge wild herum. Sie lächelte ihn an und biss sich auf die Unterlippe, um nicht vor Aufregung zu kreischen. Ihre Treffen mit Des waren immer etwas besonderes.

„Hi Hübsche", flüsterte Des ihr ins Ohr und sie kicherte.

„Hi", brachte sie hervor.

Er nahm ihre Hand und zog sie herein. Sie stolperte hinter ihm her, sie war ja so verliebt.

Des half Anne ihre Schuhe anzuziehen. Er band sie ihr, indem er vor ihr kniete. Sie kicherte leicht und bedankte sich, da zog er sie auch schon auf die Fläche.

Es war laut und voll, doch dies störte Anne nicht. Für sie fühlte es sich an, als wäre Des der einzige Mensch auf dieser Erde. Sie nahm nichts außer ihn und seine warme Hand wahr, die er die ganze Zeit über nicht von ihrer Hüfte wegnahm. Anne konnte einfach nicht aufhören zu lächeln.

Des witzelte mit ihr herum und sie fühlte sich wie im Himmel. Um nichts auf der Welt würde sie ihn wieder weggeben - er war ihre große Liebe, meinte sie. Diesen Mann würde sie niemals verlassen, sie würden Alles durchstehen. Zusammen würden sie jede Hürde, die die Zukunft ihnen bot, einfach hinter sich lassen. Doch sie konnte ja nicht ahnen, wie Des wirklich war...

Ganz höflich fragte Des Anne, ob sie hungrig war. Sie bejahte seine fürsorgliche Frage und sie verließen die Rollschuhbahn. Er führte sie in ein Restaurant und behandelte sie wie die Dame, die sie war. Mehr hätte Anne sich nicht erträumen können. Selbst Annes Eltern mochten Des. Eine Hochzeit stand also schon fest, bevor jemand darüber nachdenken konnte.

Anne wurde mit Spaghetti gefüttert. Ihr war so wohl wie mit niemandem sonst. Natürlich könnte sie sich das ganze Leben mit ihm vorstellen. Es war sogar mehr als sie verdiente, sagte sie stets, wenn jemand fragte.

Doch oft wurde sie nicht gefragt. Sie hatte lediglich ein paar engste Freunde und ihre Familie. Und selbst diese waren nicht mehr interessiert als einmal zu fragen und sie dann zu beglückwünschen.

Nach dem intimen und romantischen Essen, welches Des selbstverständlich bezahlte, führte er sie spazieren. Es war schon fast dunkel geworden und Anne hatte nicht mehr lange Zeit, dann müsste sie zuhause sein und die alte Mutter zu Bett bringen, die schon sehnsüchtig auf ihre einzige Tochter wartete. Ihr Vater war vermutlich schon im Tiefschlaf, da dieser schwer arbeitete und abends müde das Haus betrat.

Des, der Gentleman der er war, wusste über dies natürlich Bescheid. Deshalb lenkte er ihre Route dem Haus von Anne entgegen.

Anne erwartete, das Des sie verabschieden würde, und vielleicht sogar küssen. Dieser Gedanke ließ Anne ganz aufgeregt werden. Des entging dies nicht und er lächelte sie leicht an. Als Anne gerade ihre Augen schloss, um sich auf Des' Nähe vorzubereiten, spürte sie keine Nähe.

Sie riss ihre Augen weit auf. Leichte Wut und Enttäuschung machten sich ihn ihr breit - da entdeckte sie Des. Er kniete auf dem Boden, direkt vor ihr, nieder und lächelte breit. Seine Augen glitzerten, so auch Annes, und er hielt eine Hand aus. In der Hand befand sich eine kleine, dunkle Schachtel. In der Tat war es ein echter Silberring, für den Des wahrscheinlich monatelang gespart hatte.

Anne konnte ihr Glück kaum fassen. Schlagartig wanderten ihre Hände zu ihrem Mund und bedeckten diesen. Sie atmete tief und unregelmäßig ein, in ihren Augen bildeten sich Tränen.

Dies war Alles, was Anne immer wollte. Von diesem Moment träumte sie schon seit Kindertagen. Ein Mann, der sie aufrichtig und ehrlich liebte, hielt um ihre Hand an. So dachte sie immerhin.

Anne ließ einen leisen Freudenschrei heraus. So glücklich war sie noch nie gewesen.

Wie von Des erwartet nickte sie mehrmals und sagte zu. Freude und Überwältigung waren klar aus ihrem Gesicht zu lesen. Des strahlte ebenfalls und stand auf. Vorsichtig nahm er ihre zittrige Hand und steckte ihr den Ring an.

An diesem Tag kam Anne so fröhlich wie lange nicht mehr nachhause. Ihre Laune verschlechterte sich auch nicht in den darauf folgenden Tagen. Jedem dem sie begegnete entging diese positive Energie nicht. Schon bald wusste der ganze Ort Bescheid und alle, insbesondere Anne, freuten sich auf die Hochzeit des Jahres.

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Ein ganz kleines Shortie xo

Ich selbst hätte auch gern, dass die Kapitel länger wären... Aber es muss so. :b

All the love, m. x

[26.o9.I5]


Motel | stylesWhere stories live. Discover now