DREIZEHN

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"Ich habe keine Lust mehr auf so ein Theater. Wenn Sie denken, dass ich so etwas witzig finde, dann haben sie sich aber gewaltig getäu-"
"Ariana, hör doch erstmal zu. Du weißt ja noch nicht einmal, was wir von dir wollen. Wir machen keinen Spaß. Das ist alles ernst hier."
Unterbrach mich Mrs. Tori ruhig. Jetzt wurde ich aber wütend.
"Wenn es darum geht, dass ich irgendetwas unterschreiben muss, um zu beweisen, dass ich niemandem etwas erzähle, dann unterschreibe ich gerne!"
"Nun ja, das Problem ist aber, dass wir deine Hilfe noch brauchen. Du hast uns bewiesen, dass du mutig und schlau genug bist. Wir wollen dich als Agentin ausbilden. Du kannst uns eine große Hilfe sein und es wäre eine einmalige Chance deinem Land zu dienen."
Sagte er wissend. Völlig perplex schaute ich zu Mr. Gryphon. Was er wollte, war absurd. Ich möchte  nur mein normales Leben. Mit Freunden und mit meiner Familie zusammen.
"Wieso solltet ihr meine Hilfe benötigen? Ich bin noch nicht einmal volljährig. Mich nimmt doch niemand in ihrem Beruf ernst."
Sagte ich. Das stimmte. Dieses Argument müsste sie vollkommen davon überzeugen, dass sie mir gerade ein unüberlegtes Angebot gemacht haben. Ich grinste. Doch mein Lächeln leierte aus und rutschte mit dem nächsten Satz runter.
"Genau deshalb brauchen wir dich! Du bist noch ein Kind! Auf dich wird niemand achten. Wenn wir dich irgendwohin schmuggeln, wirst du nicht als Gefahr angenommen."
Stieß Mrs. Tori aus. Ihre Geduld war am Ende.
"Also. Nimmst du jetzt unser Angebot an?"
Ich überlegte kurz.
"Nein."
Sagte ich entschlossen.
"Dann haben wir aber noch etwas anderes zu besprechen."
Sagte Mr. Gryphon kalt.
Und zwar fängt bald das Semester an. Bisher hatten deine Eltern vor ihrem Tod alle Schulkosten Schulkostengezahlt. Bis zu deiner 10. Klasse. Ob du weitermachen willst oder nicht hatten sie dir überlassen. Ich nehme mal an, dass du das noch vorhast, oder? Aber leider geht es nicht auf der 'Central Intelligence Academy'. So viel Geld kann dir der Staat nicht hergeben und ich habe aus sicheren Quellen herausgefunden, dass dein Bruder in den nächsten Tagen entlassen wird. Also kann er es auch nicht zahlen. Du wirst wohl in ein Waisenhaus geschickt. Also bleibst du nicht mehr hier, sondern wirst weggeschickt. Also in eine andere Stadt. Ich kenne da ein Waisenhaus. Ist zwar nicht so schön dort, aber die Umstände erlauben es nicht anders ... Dein Bruder kann auch nicht dein Sorgerecht beantragen, weil deine Eltern die Academy als gesetzlichen Vormund festgesetzt haben."
Erklärte er mir gelassen. Ich blickte ihn erstarrt an.
"Und ... Wenn, wenn ich ihr Angebot annehme? Würden Sie dann etwas ändern?"
Fragte ich verzweifelt. Ich würde alles verlieren.
"Ich würde schauen, was sich machen lässt."
Erwiderte er ohne jegliche Emotion.
"Was muss ich machen?"
'Reiß dich endlich mal zusammen! Zeig ihm nicht dass er so viel Macht über dein Leben hat!'
Meldete sich meine Stimme der Vernunft alias Besserwisser alias innere Stimme.
"Komm und setz dich erstmal. Wir haben so einiges zu besprechen."
Sagte Mrs. Tori. Ich hatte ganz vergessen, dass ich die ganze Zeit stand und sehr laut geworden war.
Ich setzte mich hin und lehnte mich zurück. Mrs. Tori began zu erzählen.
Wir haben dich seit einiger Zeit getestet. Du trainierst fast jeden abend in der Schulturnhalle, du treibst seit du klein bist jede Art von Sport und bist gut gebildet in Sprachen wie Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch. Wir haben dich entführt. Aber du konntest mit deiner Raffinesse abhauen. Wir haben dich dabei die ganze Zeit beobachtet. Du warst bisher fast noch besser als die anderen Agenten, die wir schon jahrelang ausgebildet haben. Als du dich dann erfolgreich gegen die Angreifer wehren konntest, -und das waren zwei- haben wir entschieden, dich hier richtig ausbilden zu lassen. Die Schule hat dabei am meisten geholfen. Deine Zensuren haben uns überhaupt auf dich aufmerksam gemacht. Dabei haben wir dich unbewusst zu einer perfekten Spionin ausgebildet."
Erzählte mir Mrs. Tori. Während sie sprach, blickte Mr. Gryphon aus dem Fenster. Er schien abwesend zu sein und doch hatte ich das Gefühl, dass er aufmerksam alles mithörte.
"Aber das erklärt noch lange nicht, in was ich euch helfen kann."
Sagte ich.
"Wir beobachten seit einiger Zeit eine Frau. Sie ist eine Biologin, die in letzter Zeit sehr erfolgreich wurde. Sie hat eine sehr außergewöhnliche Lebensgeschichte.
Er heißt Christoph Andrew und ist Amerikaner. Er wuchs als Einzelkind auf und hatte eine schwere Kindheit. Sein Vater arbeitete als Taxifahrer und seine Mutter war arbeitslos. Der Gehalt des Vater reichte knapp für das Nötigste. Alles was übrig blieb, floss in die Zigaretten, die der Vater täglich konsumierte. Sie wohnten in einem gefährlichen Viertel.
Christoph rutschte schnell in die kriminelle Schiene und kam ins Gefängnis, weil er jemanden fast zu Tode geschlagen hat. Nach 3 Jahren Haft und vielen Sozialstunden kam er mit 24 wieder raus. Ab da ging es nur noch aufwärts in seinem Leben. Er ging morgens und abends arbeiten. Er zog aus und ging an zu studieren. Neben dem Studium machte er alle möglichen Jobs. Als er fertig war, gründete er ein kleines Unternehmen und mit der Zeit wurde er sehr erfolgreich. Mittlerweile hat er ein soziales Projekt gestartet, dass die Firma ein wenig beliebter machen soll. Er hat eine Insel gekauft, auf dem nur seine Gesetze gelten und will auf dieser Insel eine Schule eröffnen und dort Kinder unterrichten.
Sein Ziel ist es, Waisen und anderen Kleinkindern, mit nicht hohen Lebensstandards ein besseres Leben zu ermöglichen. Diese Kinder sollen Weltbeste werden. Auf jedem Gebiet. Das Projekt Island startet in 12 Wochen.
"Warum erzählen sie mir das? Er hat eine außergewöhnliche Geschichte, aber die Regierung sollte ihn lieben. Warum tun sie es nicht einfach auch. Wofür brauche ich das?"
"Weißt du, Ariana. Wir hätten dich wirklich nicht um Hilfe gebeten, wenn wir es nicht so nötig hätten. Wir haben schon zwei unserer Agenten losgeschickt, die ihn ausspionieren sollten. Rate mal: Sie sind spurlos verschwunden sind. Wir haben keinerlei Beweise. Deshalb bist du unsere letzte Chance. Du würdest weder auffallen, noch wärst du ernst zu nehmen.
Vor einigen Tagen kam in einer Zeitschriften Wettbewerb für Jugendliche. Die Gewinner dürfen 3 Tage mit Christopher auf der Insel verbringen und alles kennenlernen. Dabei werden alle ihre Projekte vorgestellt. Du musst dich nur ein wenig umsehen und dann uns Bescheid geben. Das ist das einzige was wir von dir wollen. Es ist überhaupt nicht gefährlich."
Was sollte ich jetzt sagen? Hatte ich überhaupt eine Wahl? Ich würde so gerne einfach 'Nein' sagen. Aber Sam und Sara waren mir zu wichtig. Entschlossen öffnete ich meinen Mund um zu antworten, doch ich wurde genau in dem Moment unterbrochen.

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DAS GEILE COVER IST VON @xdaxydreaxm
DANKE DIR !!!

Agent GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt