Kapitel 10

5.4K 310 29
                                    

Hey Leute,
Also erstmal VIELEN VIELEN DANK FÜR MITTLERWEILE 1,5 K!!❤❤*~*
Ich weiß, dass ist nicht besonders viel und hier auf Wattpad gibt es Geschichten die 1000 mal so viele Aufrufe etc haben. Dennoch freu ich mich riesig.❤❤❤
Ich hätte nicht mal gedacht dass irgendwer diese Geschichte liest*~*
Ich danke allen die immer ein Kommentar dalassen und Voten.
Ich weiß nicht was ich noch schreiben soll. Ich habs nicht so mit diesem emotionalem Kram;)
Also vom ganzen Herzen DANKE❤
Ach ja und es tut mir so verdammt leid, dass solange nichts kam. Hatte 'ne miese Schreibblockade.
Viel Spaß beim Lesen:)

---

Müde und die Tränen zurückhaltend öffnete er seine Haustür. Er schob den verzinkten Schlüssel in das dazugehörige Loch und atmete tief ein.
'Jetzt nicht heulen, Casey.'
Mit diesem letzten Gedanken drehte er den Schlüssel um und die eichenbraune Tür sprang auf.
Nie wieder würde ihn sein Vater begrüßen oder ihn fragen wie sein Schultag war.
'Verdammt, Casey! Reiß dich zusammen.', ermahnte er sich selbst.
Kaum schloss er die Tür hinter sich kam ein kleines Mädchen mit dunkelbraunen Haaren, die links und rechts geflochten waren, und in einem blauem Kleid auf ihn zugerannt.
"Casey!", schrie sie lachend.
Er ging sofort auf die Knie und empfing seine kleine Schwester herzlich.
Sie lachte.
Er hielt sie im Arm und vergrub sein eigenes Gesicht in ihrem Haar.
"Casey! Casey!", rief sie aufgeregt.
Er zwang sich zu einem Lächeln.
"Was ist denn meine Kleine?"
Seine Stimme zitterte.
"Wir sind heute in den Theater gegangen. Das war sooo cool.", schwärmte sie und starrte kurz nach oben als würde sie sich wieder genau erinnern wie sie das Stück gesehen hatte.
"Ins Theater.", korrigierte er sie liebevoll lächelnd.
Warum musste immer den liebsten Menschen so etwas schlimmes passieren?
Alejandra verdrehte grinsend die Augen.
"Weiß ich doch!"
"Kommst du mit mir spielen?", sie klimperte mit den Augen und zog einen Schmollmund.
"Gleich. Wo ist Mama?"
Er schluckte schwer.
"In ihrem Zimmer, sie schläft hat sie gesagt."
Er nickte.
"Geh du doch schon mal in dein Zimmer. Ich komm' dann nach."
Sie nickte freudig und rannte in ihr Zimmer.
Sie wusste also noch nichts davon. Natürlich nicht. Sein Vater war die meiste Zeit im Krankenhaus und Alejandra hatte sich damit abgefunden, dass sie ihn nicht so oft sah. Dennoch war er sich sicher, dass sie weinen würde wenn er ihr von dem Tod ihres Vaters erzählen würde. Wahrscheinlich würde Alejandra es nicht einmal verstehen.

Er konnte es einfach nicht fassen. Wie sich sein Leben von einen Tag auf den anderen so schlagartig geändert hatte.
Würde seine Mutter in der Lage sein sofort wieder arbeiten zugehen? Sie würde es tun. Egal wie schlecht es ihr ging. Sie dachte nur an die Zufriedenheit ihrer Kinder.
Und das zerbrach Casey das Herz. Er wollte nicht den Menschen der ihn am nähsten war leiden sehen.
Er wollte seiner Mutter beistehen.
Er musste.

Mit Tränen in den Augen blickte er nach oben. Die kurze Eichentreppe führte ins Obergeschoss. Hoch zu den Schlafräumen und einem weiteren Bad. Er legte seine Hand an das Gelände. Sie zitterte.
Er atmete ein.
Würde er ihren Anblick ertragen können? Schon allein der Gedanke an ihr verweintes Gesicht ließ ein Kloß in seinem Hals entstehen.
Er durfte sie nicht im Stich lassen.
Sachte setzte er einen Fuß auf die erste Stufe. Langsam ging er hinauf.
Auf halbem Weg blieb er stehen.
Ein Bild in einem weißen Bilderrahmen hang an der gelb gestrichenen Wand.
Ein Foto von ihm und seinen Eltern. Auf dem Foto war er grade mal acht Jahre alt und grinste in die Kamera. Sein Vater links von ihm seine Mutter rechts. Beide lächelten. Es war ihr erster Urlaub gewesen. Sie waren nach Kalifornien gefahren. Er hatte sich so gefreut. Damals ging es seinem Vater noch gut. Es war alles perfekt gewesen.
Er atmete zittrig aus.
Warum? Warum musste ihm so etwas passieren?
Schnell ging er die letzten Stufen hinauf und blieb vor dem Zimmer seiner Mutter stehen.
Er horchte. Es war nichts zuhören. Vielleicht schlief sie wirklich. Vielleicht musste er jetzt nicht mit ihr reden.
Oh verdammt, was war er bloß für eine Memme.
Er schluckte.
Sachte drückte er die Türklinke hinunter und öffnete die Tür.
Das Zimmer war abgedunkelt. Es war kein Licht angeschaltet und nur die schwache Nachmittagssonne erhellte das Zimmer. Seine Mutter stand am Fenster und blickte emotionslos nach draußen. Er sah nur ihre schlanke Silhouette.
Er schluckte.
"Mom?"
Er verfluchte seine Stimme als sie zitterte.
Sie drehte sich langsam um. Das Licht fiel nun direkt in ihr Gesicht und erhellte es in einem Orangeton.
Sah ihn aus ihren grauen Augen entgegen.
Tränen in ihren Augen.
Alles spielte sich vor seinem innerem Auge wie ein Film ab. Wie er mit seinem Dad in den Park gegangen war. Wie er ihm das Fahrrad fahren beigebracht hatte. Wie sie zusammen schwimmen gegangenen waren. Sein erster Schultag. Alles. Die ganzen Erinnerungen überfluteten ihn und er brach völlig zusammen wie auf der Toilette des Kinos und weinte. Tränen strömten nur so über seine Wangen und seine Augen waren nach kurzer Zeit gerötet. Ein leises Schluchzen perlte von seine Lippen. Was war er doch eine Heulsuse.
Sofort stand seine Mutter bei ihm und zog ihn in ihre Arme und strich ihm beruhigend durch sein dunkles Haar. Es musste einwenig komisch aussehen, da er größer als seine Mutter war. Und plötzlich fühlte er sich in seine Kindheit zurück versetzt. Wie er als sechs-jähriger Junge nicht in den Kindergarten hatte gehen wollen. Auch da hatte seine Mutter ihn in den Arm genommen ihm durch sein Haar gestrichen und ihm beruhigende Worte zugeflüstert.
Dass sie da war. Immer für ihn da war. Ihn nicht alleine lassen würde. Es war schon lange nicht vorgekommen, dass er geweint hatte geschweige seine Mutter ihn getröstet und umarmt hatte.
Er weinte weiter. Als er sich endlich wieder beruhigt hatte sah er seiner Mutter in die Augen.
"Warum?"
Die Frage die ihn schon die ganze Zeit quälte. Warum er?
Seine Mutter lächelte gezwungen.
"Wenn es am schönsten ist musst du es gehen lassen."
Er wimmerte.
"Ich will aber nicht."
Nur ein Hauchen.
Sie lächelte.
Strich ihm wieder durchs Haar.
So standen sie da eine ganze Weile.
"Wie schaffst du das?"
Er meinte, dass sie es so gut überspielte.
"Weil er nicht will, dass wir traurig sind.", und mit diesen Worten strich sie ihm fahrig die Tränen aus dem Gesicht.
Er schluckte.
Sie war also dabei gewesen als er starb. Sie hatte noch schlimmere Qualen durchlitten und er stand hier und heulte sich die Seele aus.
Wollte er nicht eigentlich seiner Mutter beistehen. Nun stand er hier und sie versuchte ihn zu trösten.
Er wischte sich schnell die restlichen Tränen mit seinem Pulloverärmel aus dem Gesicht und atmete tief durch.
"Geh dir doch was anderes anziehen und spiel' einwenig mit Alejandra." Sie lächelte liebevoll.
Er hat die beste Mutter der Welt.
Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange und ging schleppend zur Tür.
"Wann willst du es ihr erzählen?"
Er drehte sich nicht um sondern starrte die Tür vor ihm an.
Sollten Sie es ihr erzählen? Sie hatte das Recht darauf. Aber war sie nicht zu jung dafür?
"Bald."
Er verließ das Zimmer.

---

Votes und Kommentare sind erwünscht.^^
Kritik auch!
Danke❤

LG Jingu

Can you love me? (boyxboy)Where stories live. Discover now