Kapitel 9

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„Ich geb's auf!" seufzt Les und setzt sich auf den Rand der Badewanne, „Lass uns gehen, ehe doch noch alles schiefgeht." „Ich hab' doch gesagt, dass ich sie nicht angerührt hab", bestätigt Tracy, ohne jedoch überheblich zu klingen.
Les steht auf. „Komm, auf nach Wacken", meint er, obwohl er dabei nicht wirklich überzeugt klingt und beide gehen ins Wohnzimmer. Schweigend will Les gehen, doch er zuckt zusammen, als Tracy ruft: „Halt! Ich hab' was vergessen!" Er verschwindet eilig in seinem Zimmer, wobei er fast über seine eigenen Füße stolpert und Les seufzt nur. Während er das Geld für den Bus nimmt, kommt Tracy wieder, unter seinem Arm ein pinkes Plüschtier. Les blickt ihn an. „Pack es ein. Schnell."
Hektisch stopft Tracy das Plüschtier in seinen Koffer und Les holt in der Zeit noch etwas zu essen aus dem Kühlschrank. Als Tracy fertig ist, stapften beide zur Wohnung hinaus und Les schließt ab. Ohne ein Wort laufen sie in brütender Hitze zur Bushaltestelle. Sie haben Glück, in fünf Minuten kommt ein Bus.

„Hier müssen wir raus", verkündet Benny den anderen beiden und schon stehen sie wieder an einer Bushaltestelle und warten, um mit dem zweiten Bus zum Flughafen zu fahren. So wirklich scheint niemand eine Ahnung zu haben, wo genau in L.A. sie sich befinden.
„Glaubt ihr, Les hat inzwischen bemerkt, dass er seine Bürste nicht finden wird?", will Mike grinsend wissen. „Nicht witzig", brummt Benny und setzt sich auf seinen schwarzen Koffer. „Irgendwann wird selbst er es einsehen müssen", meint James und schiebt sich die Sonnenbrille auf die Stirn, da die Gebäude ein wenig Schatten spenden.


„Hier ist Endstation, Sie müssen hier aussteigen", meint der Busfahrer zu Tracy und Les, die sich verwirrt anblicken. „Aber...", setzt Tracy an, als Les ihn schon zur offenen Bustür schiebt und sie ihre Koffer auf dem Gehweg abstellen.
„Das sieht mir hier ja wenig wie der Flughafen aus...", murmelt Tracy und schaut sich um, „Ich fress' 'nen Besen, wenn wir hier nicht richtig sind." Er beäugt kritisch die umstehenden Gebäude und Dönerbuden, so wie eine kleine Bäckerei. „Dann guten Appetit, denn richtig sind wir hier auf keinen Fall du Depp", faucht Les genervt. „Kannst du mal aufhören, mich zu beleidigen?", fragt Tracy schnippisch, „hättest du nicht deine verfickte Bürste gesucht, wären wir jetzt nicht hier!"
„Also ist es jetzt meine Schuld, dass wir hier sind oder was?! Du hast doch bestimmt meine Bürste geschrottet oder so!"
„Hab' ich verdammt noch mal nicht, akzeptier es! Alles hier ist deine Schuld!"
„Argh?! Willst du mich verarschen du hirnloser Blondie?!" „Und wenn du nicht..!"

„Sag mal, hast du Les und Trace gesagt, dass sie hier umsteigen müssen?", fragt James an Benny gewandt, als sie im zweiten Bus sitzen. „Sie werden doch wissen, dass sie das müssen oder?", entgegnet Benny, der sich die Frage schon selbst beantworten kann. „Les wird andere Probleme haben, als den richtigen Bus zu erwischen", vermutet Mike und man sieht, dass Benny am liebsten auf seinen Koffer eingeprügelt hätte und er versucht, nicht den Bus zu zerlegen.

„Ist dir nicht warm?", bricht Tracy das Schweigen, das sich zwischen ihm und Les eingestellt hat. Er blickt den Dunkelhaarigen an, der neben ihm läuft und genervt seinen Koffer hinter sich herzieht. „Ich schätze, James dürfte es wärmer sein", brummt Les als Antwort.
Er selbst hat ein schwarzes Bandshirt an, mit unleserlichem Bandlogo, umgedrehten Kreuzen und Pentagrammen, dazu dunkelgraue Shorts. Seine Haare hat er zu einem lockeren Zopf gebunden und er trägt trotz der Hitze schwarze Stiefel. Wenn er stattdessen an James denkt, der selbst in der Sahara einen Pulli tragen würde, dann fühlt er sich, als wäre er fast nackt.
Seit fast einer halben Stunde latschen er und die Verschmelzung von Vince Neil und Bret Michaels durch die Straßen, um auch nur das kleinste Anzeichen von einem Flughafen zu finden, nachdem sie festgestellt haben, dass der nächste Bus erst in einer Stunde kommen würde.
Doch bis jetzt haben sie nur noch mehr Dönerbuden, einen heruntergekommenen Frisörsalon und zur Abwechslung mal eine Pizzeria, die auch Döner verkauft, gefunden.
„Vielleicht sollten wir mal jemanden fragen?", schlägt Tracy vor und Les nickt nur beiläufig. Da kommt ihnen eine Frau entgegen, die Tracy auch sofort anspricht: „Entschuldigen Sie bitte, wissen sie vielleicht, wie man von hier aus zum Flughafen kommt?" Er lächelt übertrieben freundlich. Die Frau hat olivfarbene Haut und blickt ihn unsicher an, als sie zögerlich antwortet: „Lo siento, pero no hablo ingles!" Und schon geht sie schnell und bestürzt weiter.
„Kannst du nicht etwas Spanisch?", will Les von Tracy wissen, welcher der Frau verwundert hinterher schaut. „Oh, das war Spanisch?", entgegnet Tracy verblüfft und bekommt dafür einen Schlag auf den Hinterkopf. „Lass und weiter...", murmelt Les nur.

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⏰ Última actualización: Dec 27, 2015 ⏰

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