Kapitel 4

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James öffnet die Tür und mit einem „Uhaa!“ macht er einen Satz zurück, da ihn Angel, die  in den Armen einer älteren Frau liegt, anfaucht. „Für dich, Benny“, brummt er und lässt sich wieder in den Sessel fallen.
„Oh!“ Benny steht auf und geht zur Tür. „Vielen Dank, Mrs. Doubtfire“, lächelt er und nimmt ihr Angel aus den Armen. „Sie war ganz brav“, erklärt Mrs. Doubtfire.
Sie ist ihre Nachbarin und Angel mag sie sehr, weshalb sie ihr gerne einen Besuch abstattet.
„Es tut mir Leid, dass sie ständig zu Ihnen kommt“, sagt Benny und lässt Angel auf dem Boden ab. „Ach Benjamin, Sie müssen sich doch nicht entschuldigen! Das ist schon in Ordnung. Ich habe gerne Gesellschaft.“ Die alte Dame lächelt. „Da fällt mir ein, dass ich mal wieder zu viel gekocht habe! Das schaffe ich nie alles alleine. Möchten Sie alle mir eventuell etwas Gesellschaft leisten und etwas essen?“ „Ich denke…“ Benny blickt die anderen an, die nicken, „…dass die Einladung nicht hätte passender kommen können, vielen Dank, Mrs. Doubtfire!“ „Dann kommen Sie!“
 

Sie winkt und führt die fünf in ihre gemütliche Wohnung einen Stock weiter oben. Sie haben schon oft bei ihr gegessen. Auch, wenn es etwas komisch aussehen mag, wie die fünf, zusammen mit Mrs. Doubtfire an ihrem kleinen Tisch sitzen und Eintopf löffeln.
Ihre Wohnung ist aufgeräumt, hat schöne Holzmöbel und man fühlt sich irgendwie sofort wohl, wenn man sie betritt.
Mrs. Doubtfire hat einen selbstgemachten Apfelstrudel in den Ofen geschoben und sie sprechen über die alltäglichsten Dinge. Sie lächeln zu sehen, macht die Jungs irgendwie auch glücklich und sie merken gar nicht, wie der Nachmittag voranschreitet.
Sie verabschieden sich  mal wieder viel zu spät, zumindest aus der Sicht der Fünf. Wieder in ihrer Wohnung füttert Benny seine Katze und sie ziehen sich in ihre Zimmer zurück. Es wird schon dunkel und jeder schlägt die Zeit alleine tot. Auch Tracy ist von seinem Plan abgekommen, heute feiern zu gehen.

Schon irgendwie armselig, denkt er sich und lässt sich auf sein Bett fallen, dass sie an einem Samstag nichts Besseres zu tun haben und bei einer alten Frau essen und es sie freut, wenn sie glücklich ist. Nicht, dass es nicht gut wäre, doch es fühlt sich nicht richtig an. Nicht richtig für fünf Typen ohne Freundinnen, die aussehen wie…Freaks. Wir sind schon Looser, überlegt er sich. Kein Geld, kein richtiger Herd…keine Arbeit.

Er steht auf und holt den Schuhkarton unter seinem Bett hervor. Wenn die anderen wüssten…, denkt er sich und öffnet den Karton. 378,34$ sind da drin. Und noch ca. 50$ und er hätte genug. Doch sie haben jetzt schon kein Geld mehr und 50$ sind viel für sie. Er schiebt den Karton wieder unter sein Bett.

Er braucht frische Luft. Er schnappt sich seine Jacke und verschwindet aus der Wohnung. Auf den nächtlichen Rummel am Sunset Strip hat er keine Lust, er verzieht sich lieber in eine unscheinbare Bar in einer Gasse.

„Na, alleine hier?“ Er spürt eine große Hand auf seiner. „Ja.“ Er lässt sich sein Haar ins Gesicht fallen. „Soll ich mich zu dir setzten? Dann bist du es nicht mehr.“  Er spürt den Blick, starrt aber auf sein Glas. „Verpiss dich…“, murmelt er genervt. Ohne ein weiteres Wort verschwindet die Hand wieder.
Er trinkt sein Glas aus und verlässt die Bar wieder. Ziellos läuft er durch die Straßen, tritt gegen Autos. Er ist genervt und wütend auf sich selbst. Genervt von den anderen. Aber sie können nichts dafür, sie wissen nichts von seinem Traum, dem Geld…

Er schlägt sich diese Gedanken aus dem Kopf und macht sich wieder auf den Weg zur Wohnung. Doch selbst jetzt kann er noch nicht schlafen.
In den anderen Zimmern ist es ruhig, es ist halb drei. Er verschließt die Türe hinter sich, schmeißt seine Jacke und die Hose auf den Boden und legt sich auf sein Bett. Noch einmal lauscht er kurz und sine Hand wandert unter den Bund seiner Unterhose. Er beginnt seine Hand auf und ab zubewegen und er bringt sich selbst zum Höhepunkt. Schwer atmend liegt er in seinem Bett. Das Gefühl der Zufriedenheit hält nicht lange an, doch  es beschafft ihm zumindest ein paar Minuten Ruhe. Er schläft ein. Was für ein beschissener Tag.

 

Mission Impossible: Wacken [On Hold]Where stories live. Discover now