Kapitel 3

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„Einen Verkäufer, der noch schlechter Englisch spricht, hatten sie wohl nicht, oder? „, bemerkt Les, nachdem der Verkäufer verschwunden ist. „Schätze nicht.“ Mike grinst  und stellt ein Sixpack Bier in den Einkaufswagen. Benny hatte ihnen den Einkaufszettel in die Hand gedrückt und überwacht nun Tracy, der die Konserven stapelt. „Steht das überhaupt auf der Liste?“, fragt James und zieht eine Augenbraue hoch. „Da steht Getränke. Ist das etwa keins?“ Mike blickt ihn an. „Hast auch wieder Recht…“

Sie bummeln durch den kleinen Supermarkt und irgendwann kommen Benny und Tracy wieder. Der Einkaufswagen ist überfüllt mit Zeug, das sie eh nicht brauchen, aber gerne hätten. Tracy scheint beleidigt zu sein, er sagt kein Wort und hat trotzig die Arme verschränkt. „Ihr wisst, dass wir das alles kaum bezahlen können?“. Weißt sie Benny darauf hin, als er den vollen Wagen sieht. „Ich hab‘ noch etwas Geld, das wird schon reichen“, meint Les ruhig. „Wenn du meinst…“

Sie bezahlen und laufen mit vollen Tüten wieder zu ihrer Wohnung. Auch Les hat für den Einkauf sein ganzes Geld hinblättern müssen. „Ich schätze, wir müssen und bald einen neuen Supermarkt suchen“ sagt James zu Les und dieser seufzt. „Ich schätze, wir sollten uns eher neue Freunde suchen…“, murmelt der Dunkelhaarige und bekommt schon von Tracy einen Schlag auf den Hinterkopf. „Ohne und wärst du doch gar nichts!“, spottet Tracy mit eitlem Ton in der Stimme.  „Ohne euch“, entgegnet Les, „hätte ich noch meine 20 Dollar und wäre nicht für den Rest des Monats pleite!“ „Heul nicht so rum“, erwidert Tracy leicht abschätzig und stolziert an ihm vorbei.
Mike legt eine Hand auf Les‘ Schulter und dieser dreht sich um. „Schon gut“, sagt Mike ruhig und blickt ihm in die Augen. Les atmet einmal tief durch und sie kommen bei ihrer Wohnung an.

Sie steigen die Treppen zum 7. Stock hinauf, einen Aufzug hat es nicht. Benny schließt die Tür auf und sie stellen die Tüten in die offene Küche. James, Les und Tracy verziehen sich sofort in ihre Zimmer, Mike und Benny räumen die Tüten aus. Wieder dringt aus Les‘ Zimmer dieses unerträgliche Gegrowle.
„Und was machen wir heute noch?“, will Mike wissen und schließ einen Schrank. Benny blickt auf die Uhr. „Essen?“, schlägt er vor, da es schon halb zwölf ist. „Ach ja, gute Idee.“ Mike grinst. „Und was?“ „Spaghetti?“, schlägt Benny seufzend vor. Eines der wenigen Gerichte, das sie hinbekommen, ohne dass etwas einbrennt oder ähnliches.
Mike holt einen Topf und füllt ihn mit Wasser. Er stellt ihn auf den Herd und macht diesen an, während Benny die Soße vorbereitet. Diese stellt Benny ebenfalls auf eine Herdplatte.
 

„Sollte das nicht langsam kochen?“, fragt Mike nach einer Weile und hält seine Finger ins Wasser, „Das Ding ist eiskalt.“ „Hast du die richtige Herdplatte eingeschaltet?“, fragt Benny. „Ja, hab‘ ich. Deins kocht übrigens auch nicht.“ Benny runzelt die Stirn und nimmt die Töpfe vom Herd. "Die Platten sind kalt“, stellt er fest. „Das heißt..?“ Mike blickt ihn an. „Das heißt“, seufzt Benny, „dass unser verdammter Herd kaputt ist!“ „Also gibt es nichts zu essen?“, fragt Tracy, der auf einmal im Wohnzimmer steht.
„Nein du Hohlkopf, gibt es nicht!“, ruft Benny sauer und geht auf ihn zu. „H-hey, das war nur ‘ne Frage..!“ Tracy hebt die Hände, als sich Mike dazwischen stellt. „Beruhig dich, Benny!“, drängt der Braunhaarige. „Beruhigen? Beruhigen?!? Unser scheiß Herd ist kaputt und der fragt, ob es was zu essen gibt! Es ist erst Mitte des Monats, wir haben jetzt schon keine Kohle mehr und jetzt verreckt unser Herd! Wie soll ich da ruhig bleiben?!“ Wütend kämpft Benny gegen Mike an, Tracy blickt ihn mit großen Augen an. Da kommen James und Les aus ihren Zimmern.
„He, was ist denn hier los?“, fragt James und blickt verwirrt Mike an, das versucht, Benny im Zaum zu halten. Es ist selten, dass er so ausrastet. „Benny, das war nicht ernst gemeint!“, versucht Tracy ihn zu beschwichtigen. „Jetzt komm schon runter!“, meint auch James. Benny seufzt und blickt auf den Boden. „Wir müssen reden“, stellt Les fest und Mike nickt zustimmend.
 

So eine Krisensitzung hatten sie schon öfters. Sie setzen sich auf die Couch und die Sessel um den kleinen Wohnzimmertisch.
„Also“, beginnt Mike, „es ist erst Mitte des Monats, wir haben kaum noch Geld und jetzt hat unser Herd den Geist aufgegeben.“ „Das Teil war uralt“, bemerkt James, „früher oder später musste das kommen.“ Mike nickt. „Immer hin haben wir Essen“, ergänzt Tracy. „Reichen wird das, aber nicht lang“, fügt Les hinzu. „Und ohne Herd gibt es kein Essen“, fährt James fort. „Und ohne Geld können wir uns keinen neuen Herd kaufen…“, murmelt Benny.
„Ach komm!“ Mike legt einen Arm um ihn. „Wir packen das!“, meint er zuversichtlich, „Das kriegen wir auch hin, ja?“ „Mike hat Recht“, findet auch Les, „Das schaffen wir schon, kapiert?“ „Auch das mit deiner Frisur“, grinst James und Benny lächelt leicht. „Wehe“, droht er und blickt alle an, „Meine Frisur bleibt!“ „Pff, wenn du meinst“, lacht James. „Den Monat schaffen wir auch, okay?“ Mike schaut Benny an. „Sicher?“ Benny hebt die Augenbrauen. „Ja..! Zusammen“, gibt Tracy etwas zögerlich von sich. Benny dreht sich zu ihm und lächelt leicht.

 "Sorry wegen grad eben, ja? Ich hätte nicht überreagieren sollen, es tut mir Leid. Ist alles wieder gut?"
"Kein Problem, alles gut", meint Tracy und lächelte ebenfalls. "Die Prinzessin hat Recht, zusammen schaffen wir das." Les streckt seine Hand aus. "Dem stimm' ich zu." Mike legt seine Hand aus Les'. "Ich auch." James legt seine Hand ebenfalls auf Mikes. "Wir kriegen das hin." Tracy streckt seinen Arm aus. Die vier blicken Benny an. Dieser lächelt leicht verzweifelt und legt seine Hand auf Tracys. "Zusammen", seufzt er und es ist beschlossen.
Mike holt den Sixpack Bier und die fünf beraten sich weiter. "Könnten wir nicht 'nen gebrauchten Herd kaufen?", schlägt Mike vor. "Der müsste aber in unsere Küche passen und das wird schwierig", stellt James fest. "Außerdem sind die auch teuer", überlegt Benny. "Haben wir nicht noch irgendwo einen Campingkocher oder so?", fragt Les. "Meinst du den von unserem missglückten Campingausflug damals?", lacht Mike. "Gott, einmal und nie wieder...", murmelt Benny und alle lachen. "Wenn ich jetzt noch an die ganzen Viecher denk, die waren echt widerlich!", Tracy verzieht das Gesicht.  "Ach komm, das waren nur ein paar Käfer", lacht Mike "die waren doch harmlos!" "Ja? Soweit ich weiß, warst du doch derjenige, der als er die Spinne gesehen hat, fast das halbe Zelt eingerissen hat", schießt Tracy zurück. "Wenigstens war ich nicht derjenige, der die Spinne mit Haarspray und einem Feuerzeug gejagt und das Zelt abgefackelt hat!" "Können wir es dabei belassen?!", mischt sich James ein, "Haben wir das Teil noch oder nicht?" "Ich geh's mal suchen", meint Mike und geht zu den Zimmern.
Tatsächlich findet er es nach einer Weile. Er stellt es auf den Tisch. "Hat jemand ein Streichholz?", fragt er und James reicht ihm eins. Mike zündet das Streichholz an. "Hoffen wir, dass es funktioniert." Er zündet den Gasbrenner an, er brennt. "Das ist doch ein gutes Omen. Endlich", lacht er und macht den Kocher wieder aus. "Immerhin etwas", meint Benny etwas erleichtert. Da klopft es leise an der Tür.

Mission Impossible: Wacken [On Hold]Where stories live. Discover now